Sie kommen schnell mit ihren Fahrrädern und Skateboards. Ohne großes Vorgeplänkel greift einer der Jungs zu einer Druckluftpistole, feuert ein paar Mal auf eine 14-Jährige. Ein kurzes Lachen in der Gruppe, dann sind die fünf so schnell zurück, wie sie gekommen sind.
So zumindest rekonstruiert die Polizei Pforzheim in einer ersten Annahme, was am Donnerstagabend in Pforzheim-Maihälden geschah. Das Wichtigste zuerst: Der 14-Jährigen gehe es verhältnismäßig gut, sie hatte nur leichte Verletzungen wie Hämatome davon getragen.
Ihr Mobiltelefon allerdings wurde beschädigt. Eine weitere 13-Jährige, die mit ihr zusammen nahe des Bolzplatzes auf der Henhöferstraße unterwegs war, wurde nicht verletzt.
Nur bis 0,5 Joule gilt Waffe als Spielzeug
Die Jugendlichen allerdings bleiben flüchtig. Über sie ist wenig bekannt. Auch die Waffe haben sie mitgenommen. Frank Weber, Sprecher des Polizeipräsidiums Pforzheim, warnt: „Solche Softairwaffen werden häufig als Spielzeug verkauft. Darunter fallen sie aber nur, wenn ihre Leistung geringer ist als 0,5 Joule.“
Theoretisch können Druckluftwaffen sogar zu schweren Verletzungen führen, wenn die entsprechende Energie vorhanden ist. Ob es sich bei der Tatwaffe um ein Softair-Fabrikat handelte, das sei im Moment „Spekulation“, so Weber.
Dass es aber eine Waffe aus dem großen Bereich der Druckluftpistolen war, davon gehe man aus. Diese Waffen sehen konventionellen Pistolen trotz ihrer geringeren Leistung teilweise täuschend ähnlich.
Täter schoss plötzlich
Auch gebe es im Moment keine Hinweise darauf, dass sich Täter und Opfer gekannt hätten. „Uns ist nicht bekannt, dass dem Angriff eine Kommunikation vorausging“, so Weber.
Die Beamten gehen demnach davon aus, dass „plötzlich“ geschossen wurde. Wie oft genug und aus welcher Distanz, das wollte die Polizei mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht sagen.
Die Mädchen waren wohl zuerst am Bolzplatz, die fünf Jungs kamen dann gegen 19.30 Uhr dazu. Auch ließen sich die fünf männlichen Jugendlichen nicht identifizieren, was teils ihren medizinischen Mund-Nasen-Schutzmasken geschuldet war.
Weber betont, dass die Polizei noch am Anfang der Ermittlungen steht und etwa der Pressestelle am Freitagabend einige Zeugenaussagen nicht vorlagen, so diese schon eingeholt wurden. Dennoch habe man die Ermittlung wegen Verdachts auf Körperverletzung eingeleitet.
Hinweise nimmt die Polizei unter 07231 - 186 33 11 entgegen.