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Zahl der Impfungen steigt

Tendenz zu mehr schweren Verläufen: So ist die Corona-Lage in Pforzheim

Die Inzidenz sinkt, der Höhepunkt der Corona-Sommerwelle scheint auch in Pforzheim überschritten zu sein. In den Kliniken ist davon allerdings noch nichts zu spüren. Es zeichnet sich eine Tendenz zu mehr schwereren Verläufen ab.

Symbol der Pandemie: die FFP2-Maske.
Symbol der Pandemie: die FFP2-Maske. Die Sommerwelle hat wohl auch in Pforzheim ihren Höhepunkt überschritten. Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Ist der Peak der Corona-Sommerwelle auch in Pforzheim überschritten? 

Viele Fälle werden offiziell nicht mehr erfasst, ein Trend zeichnet sich dennoch ab. Seit einer Woche sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz in Pforzheim deutlich. Die Tendenz ähnelt damit der bundesweiten. Das für Pforzheim und den Enzkreis zuständige Gesundheitsamt geht davon aus, dass mit Beginn der Ferien die Zahlen ein Stück weit zurückgehen – und zum Ende der Ferien in der Regel wieder hoch. Das betreffe alle Ferien, egal ob im Winter, an Ostern oder wie jetzt die Sommerferien. „Wir in Baden-Württemberg haben mit unserem späten Ferienbeginn den Vorteil, dass wir beobachten können, wie sich die Lage in den anderen Bundesländern entwickelt“, schreibt das Landratsamt, bei dem das Gesundheitsamt angesiedelt ist, auf Anfrage.

Wie bewertet das Gesundheitsamt die Lage in Pforzheim und im Enzkreis?

Das Gesundheitsamt schätzt die Lage als einigermaßen stabil ein. Allerdings seien die Kliniken durch Krankheitsausfälle beim Personal derzeit stark belastet. Zudem zeichne sich wieder eine Tendenz zu mehr schwereren Verläufen ab, einige Personen seien zuletzt auf der Intensivstation gewesen. „Die Situation ist jedoch nicht vergleichbar mit früheren Wellen“, so das Landratsamt. Am Dienstagnachmittag gab es in Pforzheim laut Divi-Intensivregister keine Covid-Intensivpatienten.

Die Pforzheimer Kliniken sagten vergangene Woche alle planbaren und aufschiebbaren Operationen ab. Gilt das weiter?

„Wir befinden uns immer noch in einer für alle Mitarbeiter herausfordernden Situation, so dass wir weiterhin Operationen, die medizinisch nicht zwingend notwendig sind, auf einen späteren Zeitpunkt verschieben“, teilt Silke Bentner, Leiterin der Marketing- und Unternehmenskommunikation der Helios-Klinik mit. Auch im Siloah St. Trudpert-Klinikum ist die Lage weitgehend unverändert.

Schwerpunkt der Corona-Bekämpfung in Pforzheim ist das Siloah. Wie viele Patienten liegen dort derzeit? 

Krankenhausdirektor Ulrich Schulze: „Die aktuell vorherrschende Variante BA.5 sorgt weiter dafür, dass wieder mehr Covid-Erkrankte eine Behandlung im Krankenhaus in Anspruch nehmen müssen.“ Derzeit würden insgesamt 26 Covid-Patienten behandelt, inklusive Verdachtsfällen bei insgesamt über 400 Patienten, die sich im Haus befänden. „Mit einer Auslastung von knapp über 80 Prozent ist der Krankenhausbetrieb derzeit trotz knapper Personaldecke gut zu bewältigen, eben weil wir uns dazu entschlossen haben, weniger dringliche Operationen in Absprache mit den Patienten zu verschieben, um weiter eine adäquate Behandlung auf diesem Wege zu gewährleisten.“

Wie viel wird in Pforzheim noch geimpft? 

Zentrale Impfstelle ist das Alte Zollamt. Dort ging die Zahl der Impfungen seit Monaten zurück: von 526 im April über 308 im Mai auf nur noch 168 im Juni. Erstmals wieder nach oben ging die Zahl im Juli, im gerade abgelaufenen Monat waren es 231 Impfungen. Beim Großteil handelte es sich um Dritt- und Viertimpfungen.

Gibt es überhaupt noch Erstimpfungen?

Im Alten Zollamt bewegt sich die Zahl der Erstimpfungen im Moment pro Impftag laut Landratsamt im einstelligen Bereich. Die Impfquote für Pforzheim verändert sich also kaum noch. Bundesweit sind jedoch steigende Impfquoten vor allem bei der zweiten Auffrischimpfung zu beobachten. Aktuell werden in Pforzheim und dem Enzkreis auch wieder mehr Mobile Impfteams für Alten- und Pflegeheime gebucht.



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