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Sportlerin verstorben

Trauer um Leichtathletin Lidia Zentner geht weit über Pforzheim hinaus

Nicht nur sportliche Erfolge, sondern auch der Einsatz für andere waren der Pforzheimer Leichtathletin Lidia Zentner ein Anliegen. Nun ist sie verstorben.

Lidia Zentner
Im Alter von 69 Jahren verstorben: Lidia Zentner. Foto: Raphael Zentner

Groß ist die Trauer über den Tod von Lidia Zentner weit über die Grenzen Pforzheims und des Enzkreises hinaus. Die Leichtathletin war am 8. November im Beisein ihrer drei Kinder, und nicht wie vom Deutschen Leichtathletik-Verband fälschlicherweise zunächst berichtet im Beisein eines etwaigen Lebenspartners, „nach langer Krebserkrankung mit nur kurzer Leidensdauer“, wie es in einem Nachruf ihrer Kinder heißt, im Alter von 69 Jahren verstorben.

Geboren und aufgewachsen in Polen mit polnischem Vater und deutscher Mutter, lebte Lidia Zentner seit ihren frühen Zwanzigern im Enzkreis, zuletzt in Pforzheim. Bereits früh zeigte sich ihr sportliches Talent. Sie gehörte zum polnischen Leichtathletik-Kader für die Olympischen Spiele 1976 in Montreal, an denen sie wegen eines schweren Unfalls nicht teilnehmen konnte.

Nach den Geburten ihrer drei Kinder nahm sie ihre sportliche Karriere mit Erfolg wieder auf. Sie war mehrfache Senioren-Weltmeisterin, Senioren-Europameisterin und deutsche Senioren-Meisterin auf Mittelstreckendistanzen. Sie stellte mehrere Altersklassen-Weltrekorde auf.

Mitbegründerin und Vorsitzende des Laufsportvereins Gazelle Pforzheim/Königsbach

Lidia Zentner war Mitbegründerin des Laufsportvereins Gazelle Pforzheim/Königsbach, dessen Vorsitzende sie zuletzt war. Mit viel Freude und Enthusiasmus organisierte und leitete sie ein jährliches Trainingslager in Italien. Sie ermöglichte zahlreichen Sportlern auch außerhalb des Vereins, daran teilzunehmen.

„Unsere Mutter war ein sozialer, hilfsbereiter und warmherziger Mensch. Wir werden ihren Rat, ihr offenes Ohr und ihre liebevolle Art sehr vermissen“, schreiben ihre Kinder Sarah, Fabian und Raphael Zentner.

Auch beim Leichtathletikkreis Pforzheim ist die Bestürzung groß. Wie der Vorsitzende Robert Geller schreibt, war Zentner langjährige stellvertretende Vorsitzende und zudem im Deutschen Leichtathletikverband Athletensprecherin für die Masters. „Als bis zuletzt aktive Leichtathletin war sie sowohl national als auch international eine Größe. So hat sie allein 56 deutsche, 25 europäische und zwölf Weltmeistertitel auf unterschiedlichen Laufstrecken errungen.

Bis heute steht hinter dem Weltrekord über zehn Kilometer Straße in der Klasse W60 ihr Name. In ihrem Verein, aber auch im Leichtathletikkreis Pforzheim war sie unermüdlich und hat immer wieder junge Athletinnen und Athleten animiert, ein nachhaltiges Training aufzunehmen, aber auch motiviert, vor hochklassigen Wettkämpfen nicht zurückzustehen. „Wir werden sie als Sportlerin und Trainerin, aber vor allem als Mensch sehr vermissen“, schreibt Geller.

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