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Zweite Plätze beim Bundeswettbewerb

Uhrmacher aus Kürnbach und Goldschmiedin aus Pforzheim mit Bundespreisen ausgezeichnet

Uhrmacher Adam Schellenberger und Goldschmiedin Nora Heuschmann haben beim Bundeswettbewerb des Handwerks jeweils den zweiten Platz erreicht. Entsprechend stolz ist man an der Goldschmiedeschule in Pforzheim.

Große Freude an der Goldschmiedeschule Pforzheim: Adam Schellenberger und  Nora Heuschmann (vorne) sind zweite Bundessieger beim Bundeswettbewerb des Handwerks geworden. Darüber freuen sich auch Schulleiter Michael Kiefer (hinten links) und Lehrer Ortwin Thyssen.
Große Freude an der Goldschmiedeschule Pforzheim: Adam Schellenberger und Nora Heuschmann (vorne) sind zweite Bundessieger beim Bundeswettbewerb des Handwerks geworden. Darüber freuen sich auch Schulleiter Michael Kiefer (hinten links) und Lehrer Ortwin Thyssen. Foto: Stefan Friedrich

Vier Spitzenplätze beim Bundeswettbewerb des Handwerks gingen dieses Mal in den Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe, zwei davon nach Pforzheim: Uhrmacher Adam Schellenberger aus Kürnbach und Goldschmiedin Nora Heuschmann haben jeweils den zweiten Platz geholt.

Beide erlernten ihr Handwerk an der Goldschmiedeschule in Pforzheim. Entsprechend groß ist dort auch die Freude über diese Auszeichnung. Der Wettbewerb selbst wird jährlich in über 130 Handwerksberufen durchgeführt. Rund 3.000 junge Nachwuchskräfte haben sich insgesamt beteiligt.

„Unser Anspruch ist immer, dass wir eine gute Ausbildung anbieten“, betont Schulleiter Michael Kiefer im Gespräch mit unserer Redaktion. Als Schule sei man dabei zwar immer bemüht, den Schülern eine „möglichst umfassende Werkzeugkiste“ mitzugeben und diese gerade auch in neuen Techniken fit zu machen. „Was sie dann aber daraus machen, liegt in ihrer Hand.“

Beide holten zweiten Platz auf Bundesebene

Auch deshalb hat Kiefer sich besonders gefreut, als die Nachricht von der Handwerkskammer kam. Zumal Adam Schellenberger und Nora Heuschmann nicht nur auf Landesebene gewonnen haben – „das ist an sich schon etwas Besonderes“, so Kiefer – sondern eben auch auf Bundesebene jeweils den zweiten Platz holten.

Wenn man als Uhrmacher dabei die Konkurrenz großer Namen wie Glashütte oder Rolex hinter sich lässt und trotz einer Sondersituation bei den Goldschmieden so weit kommt – coronabedingt mussten spezielle Klassen gebildet werden, weil manche Betriebe geschlossen waren – „dann ist das schon eine coole Sache“, bestätigt Kiefer.

Ich habe eigentlich nur meine Aufgabe gemacht.
Adam Schellenberger, Uhrmacher

Schellenberger wurde für die herausragende Präzision bei seinem Prüfungsstück ausgezeichnet. Er hatte mehrere Teile in filigraner Weise verschraubt. Dass die Juroren seine Arbeit so weit vorne sahen, das habe ihn schon gefreut, verrät er, auch wenn er dabei eher bescheiden wirkt. „Ich habe eigentlich nur meine Aufgabe gemacht.“

Pforzheimer Goldschmiedin entwickelte portablen Aschenbecher

Nora Heuschmann kreierte als Gesellenstück einen portablen Aschenbecher, weil ihr irgendwann bewusst geworden sei, dass auf dem Boden eines Aschenbechers oftmals noch Stummel liegen. Insofern habe sie für ihre Arbeit weniger ein Schmuckstück entwickeln wollen, sondern nach einer neuen Technik gesucht, wie man den Aschenbecher leeren und säubern kann, sagt sie.

„Da haben wir uns langsam rangetastet“, erinnert sich ihr Lehrer Ortwin Thyssen noch genau, wie sie eine Irislinse einbauen wollte und dafür erst die passende Technik finden musste. Dabei ließ sich Heuschmann von Kameras inspirieren, erklärt sie.

Im Prozess ermittelte sie gemeinsam mit Lehrer Thyssen die Schwierigkeiten dieses Vorhabens und überlegte sich dann Strategien, wie der Mechanismus auch in einer Prüfungssituation funktionieren könne.

Thyssen ist stolz: „Nora hat da unheimlich viel Arbeit und Energie reingesteckt.“ Aus ihrer Sicht sei das allerdings auch nötig gewesen, „weil man nichts anwenden konnte, was man schon kannte“, räumt sie ein. Sie ließ sich stattdessen immer wieder inspirieren und hat „schon während des Gesellenstücks richtig viel an weiteren handwerklichen Fähigkeiten“ gelernt.

Große Freude über zweiten Platz bei Bundeswettbewerb

Die Belohnung folgte, wie bei Adam Schellenberger, auf dem Fuß: „Da bin ich dann schon ein bisschen ausgerastet“, erzählt sie von dem Moment, als sie von der Auszeichnung als zweite Bundessiegerin erfahren hat.

Dass diese Auszeichnung auf dem weiteren beruflichen Weg Türen öffnen kann, letztlich aber auch eine Verpflichtung ist, das ist beiden bewusst. „Natürlich haben Leute dann mehr Erwartungen“, vermutet Heuschmann, „und man darf da schon mit Selbstbewusstsein drangehen. Aber man darf sich auch nicht selbst überschätzen, weil man ja auch nie auslernt.“

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