Ein betrunkener Autofahrer hat am Freitagabend zwischen Pforzheim und Huchenfeld einen Unfall verursacht. Zeugenaussagen lassen darauf schließen, dass der Mann mit Corona infiziert war. Sein Wagen war durch den Unfall nicht mehr fahrbereit und wurde abgeschleppt.
Gegen 19.30 Uhr kam der 46-Jährige nach Polizeiangaben auf der Huchenfelder Straße aus Pforzheim kommend von der Fahrbahn ab. Ein Atemalkoholtest vor Ort ergab einen Wert von 1,78 Promille, woraufhin ein Amtsarzt eine Blutprobe entnahm.
Auffallend daran: Die Blutprobe wurde nicht im Krankenhaus, sondern „aus einem besonderen Grund an der Unfallstelle“ abgenommen, erklärt Polizeisprecher Jürgen Wagensommer auf Nachfrage. Ob es sich bei dem Grund um eine Corona-Infektion handelte, kann Wagensommer zum Schutz der Persönlichkeitsrechte nicht sagen. Er bestätigt aber: „Das Vorgehen entspricht nicht der gängigen Praxis.“
Weiteres Indiz, das für eine Corona-Infektion des Fahrers spricht, ist der Umgang der Beamten mit dem Verursacher. Beobachtungen nach wurde der Mann vor Zeugen lautstark darauf hingewiesen, Abstand zu anderen Personen zu halten und eine Maske zu tragen.
Ebenso nahm der Abschleppwagen den Fahrer nach der Unfallaufnahme nicht mit dem verunfallten Wagen mit, sondern der Verursacher musste, entgegen dem üblichen Vorgehen, alleine zu Fuß den Heimweg antreten.
Offen bleibt die Frage, wie die Polizei von einer mutmaßlichen Infektion wusste. Wie Sprecher Wagensommer sagt, testet die Polizei nach Unfällen nur bei konkreten Hinweisen auf eine vorliegende Corona-Infektion.