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Einstellen auf Strukturwandel

Virtuelle Pressekonferenz der IG Metall Pforzheim: Gesundheitsschutz und Arbeitszeit sind klassische Themen

Vertreter der IG Metall Pforzheim gaben bei einer virtuellen Pressekonferenz Einblick in wichtige Themen wie Betriebsratswahlen, die Weiterqualifizierung von Beschäftigten, die Standortsicherung bei verschiedenen Unternehmen und erste Überlegungen zu den Tarifforderungen in der Metallindustrie und im Kfz-Handwerk.

Die Umsetzung der Verbesserungsvorschläge der Beschäftigten und die Investitionen des Unternehmens im Buchbusch sehen die Vertreter der IG Metall Pforzheim aktuell als wichtige Themen bei Witzenmann, die die Mitarbeiter nachhaltig beschäftigen
Verbesserungsvorschläge der Beschäftigten: Aus Sicht der IG Metall ist das eine der wichtigen anstehenden Aufgaben bei Witzenmann. Foto: Stefan Friedrich

Aktuell stehen die Betriebsratswahlen an, zunächst am 7. März bei der Firma Felss in Königsbach-Stein, danach auch bei anderen Unternehmen. Insgesamt haben im Bereich der IG Metall Pforzheim derzeit 73 Betriebe einen Betriebsrat, bei insgesamt 552 Betriebsratsmitgliedern. „Wir wollen die Zahl erhöhen“, kündigte Gewerkschaftssekretär Arno Rastetter an. Im Moment laufen Gespräche in drei Unternehmen, in denen erstmals ein Betriebsrat gewählt werden soll. „Das klappt auf Anhieb nicht immer so, wie wir uns das vorstellen“, räumte Rastetter ein.

Themen für einen Betriebsrat gibt es aus Sicht der IG Metall aber auch so genug: Klassiker seien etwa Gesundheitsschutz, faire Bezahlung oder Arbeitszeit. In den einzelnen Betrieben differenziert sich das dann zusätzlich aus. Bei der Firma Witzenmann in Pforzheim etwa geht es aktuell ums Homeoffice, um die Umsetzung der Verbesserungsvorschläge der Beschäftigten oder um die Investitionen des Unternehmens im Buchbusch. Bei Mahle wiederum dreht sich viel um die Standortsicherung in Mühlacker und Vaihingen/Enz, die „seit ewig im Fokus“ steht, so Rastetter.

„Unverständnis, Frustration bis hin zu Wut“ gebe es bei den Beschäftigten der Firma Wisi in Niefern-Öschelbronn zu beobachten, sagte Martin Kolb, zweiter Bevollmächtigter und Betriebsratsvorsitzender bei eben diesem Unternehmen. Hintergrund ist, dass die Wiederherstellung der Tarifbindung durch ein Urteil des Landesarbeitsgerichts gescheitert ist. „Wir müssen versuchen, wieder verlässliche Bedingungen für die Beschäftigten herzustellen“, forderte Kolb.

Vier sofort entlastende Maßnahmen

Sondierungsgespräche, wie man wieder zu tarifvertraglichen Bindungen kommen kann, hätten bereits stattgefunden. Erste Überlegungen gibt es zu den generellen Tarifforderungen in diesem Jahr, auch wenn erst ab September Verhandlungen mit der Südwestmetall erwartet werden.

Im Wesentlichen handle es sich um „vier Maßnahmen, die sofort entlastend wirken“, so die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim, Liane Papaioannou. Die EEG-Umlage müsse abgeschafft, die Stromsteuer minimiert, die Gaspreise gedeckelt und die Erhöhung des Grundfreibetrags vorgezogen werden.

Weiter an Bedeutung zunehmen werde zudem das Thema Aus- und Weiterbildung, so die Vorsitzende der Geschäftsführung im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Martina Lehmann, die auf Einladung der IG Metall sprach. „Es ist originäre Aufgabe der Betriebe, dafür zu sorgen“, sagte sie – mit Blick auf eine Zukunft der Beschäftigten in einem Arbeitsmarkt, der besonders in der Region einem Wandel unterliege.

Digitalisierung, ökologischer Strukturwandel und demografische Entwicklung würden die Anforderungen an Beschäftigte „gravierend und in rasender Geschwindigkeit“ verändern. Auch darauf stelle sich die IG Metall Pforzheim bereits ein.

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