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Nutzung der Galeria-Immobilie

Warum Pforzheims Wirtschaftsförderer nicht mehr an klassische Kaufhäuser glaubt

Pforzheims Wirtschaftsförderer Oliver Reitz gibt dem Konzept Kaufhaus keine Chance mehr. Er strebt mit der leer werdenden Galeria-Immobilie in eine andere Richtung.

Die Kunststoffläche ist beliebt vor allem bei jungen Schlittschuhläufern. Der Ticketverkauf lag bislang etwa 20 Prozent über den Vorjahren. „Damit sind wir hochzufrieden“, sagt WSP-Direktor Oliver Reitz.
Glattes Eis: Die Zukunft des Standorts der ab Januar geschlossenen Galeria Kaufhof gehört in diesem Jahr zu den großen Herausforderungen für WSP-Direktor Oliver Reitz. Foto: Stefan Friedrich

Gibt es noch Hoffnung auf eine Zukunft mit der Galeria Kaufhof in Pforzheims Innenstadt? Oliver Reitz, Direktor des städtischen Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP), blickt lieber in die Zukunft. Die Suche nach einem neuen Kaufhausbetreiber gehört eher nicht dazu.

Der Konzern Galeria Karstadt Kaufhof schließt nicht aus, dass von den zur Schließung vorgesehenen Filialen einige doch offenbleiben könnten. Kann sich Pforzheim Hoffnungen machen?
Reitz

Nein. Nach allem, was wir wissen aus Gesprächen mit den Wareneigentümern und den Immobilienbesitzern, besteht kein Grund zur Hoffnung.

Würden Sie sich angesichts des jetzt vorliegenden Konzepts für die verbleibenden Häuser überhaupt wünschen, dass es weitergeht?
Reitz

An der langfristigen Tragfähigkeit habe ich Zweifel. Nach den Erfahrungen bei der ersten Insolvenz wäre es doch nur eine Rettung auf Zeit. Das Kaufhaus-Konzept als Ganzes entspricht nicht mehr dem Marktgeschehen. Es ist nicht zu erwarten, dass das Kundenverhalten von heute auf morgen wieder anders werden wird. Dabei rede ich nicht nur vom Onlinehandel. Große Teile des Warenhaussortimentes werden heute allerorten angeboten, sei es im Einrichtungshaus, in Drogeriemärkten oder als Angebotsware beim Discounter. Insofern entspricht der Einzelhandel im Stile der Galeria kaum noch dem Kundenverhalten. Das muss man akzeptieren, so bitter das ist.

Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf die Zukunft des Pforzheimer Standorts?
Reitz

Es gibt Hoffnung am Horizont und gute Gespräche über neue Nutzungskonzepte. Ich bin wirklich zuversichtlich. Dabei geht es nicht mehr darum, dass was reinkommt, sondern dass das Richtige reinkommt und zusammenpasst. Das Gebäude erscheint dafür in der Grundsubstanz entwicklungsfähig. Das macht die Neunutzung deutlich günstiger als Abriss und Neubau. Pforzheim muss jetzt die Zeit nutzen, die bis zur Schließung der Galeria Ende Januar bleibt. Eigentümerwechsel, Projektentwicklung von Leuten mit Erfahrung und erste Planungsschritte mit vorantreiben. Sollten die Eigentümer die Immobilie im Paket weiterverkaufen, wird das allerdings schwieriger.

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