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Neuer Skatepark und fehlende Schwimmbäder

Was junge Menschen in Pforzheim wollen: Jugendgemeinderat gibt Einblick

Skaterpark, Bäderkrise, Nachhaltigkeit: Der Jugendgemeinderat nimmt Stellung zu den Themen, die die Jugendlichen in Pforzheim derzeit besonders bewegen.

Sprachrohr der Jugend: Leon Meyer, Hannah Wolff und Paul Jenisch sind Mitglieder im Präsidium des Jugendgemeinderats und stehen in ständigem Kontakt mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Pforzheim.
Sprachrohr der Jugend (von links): Leon Meyer, Hannah Wolff und Paul Jenisch. Foto: Nico Roller

Wenn man mehr über die Wünsche und Bedürfnisse von Jugendlichen und jungen Erwachsenen erfahren will, dann ist der Jugendgemeinderat immer ein guter Ansprechpartner.

Bevor im November die nächste Wahl für das Gremium ansteht, haben die amtierenden Präsidiumsmitglieder Hannah Wolff, Leon Meyer und Paul Jenisch im Gespräch mit dem Pforzheimer Kurier klar Stellung zu den Themen bezogen, die die Jugendlichen in Pforzheim derzeit besonders bewegen.

Vorfreuden auf neuen Skatepark

Dass im Enzauenpark ein neuer Skatepark den bisherigen am Rand des Arlingers ersetzen soll, finden die drei Jugendgemeinderäte gut. Meyer spricht von einem „Riesenprojekt“, für das sich auch die Pforzheimer Skaterszene sehr interessiere. „Da wird bei uns regelmäßig nachgefragt“, sagt er und erklärt, man habe über WhatsApp einen direkten Draht zur Skaterszene, die in Pforzheim recht groß sei.

Zwar werde sie im Stadtbild kaum wahrgenommen, doch das liege in erster Linie an den fehlenden Angeboten vor Ort: Viele Skater würden deswegen aktuell noch nach Stuttgart oder Mühlacker gehen. Doch das könnte sich aus seiner Sicht mit der neuen Skateranlage im Enzauenpark ändern.

Für die Beteiligung im Vorfeld machen Meyer und seine beiden Präsidiumskollegen der Stadtverwaltung „ein großes Kompliment“, betonen aber auch, diese dürfe in Zukunft nicht nachlassen.

Wunsch nach öffentlichem Volleyballfeld

Bei den Beteiligungsspaziergängen zum Projekt „Wohnen im Norden“ habe man als Jugendgemeinderat einen entscheidenden Punkt unterbringen können: ein öffentliches Beachvolleyballfeld, für alle frei zugänglich.

„Diesen Wunsch gibt es unter Jugendlichen relativ häufig“, sagt Jenisch, der es schade findet, dass derartige Angebote außerhalb von geschlossenen Anlagen im Pforzheimer Stadtgebiet bislang noch nicht existieren.

Jugendlichen ist Nachhaltigkeit wichtig

Für Speisen und Getränke zum Mitnehmen soll es in Pforzheim künftig ein Mehrwegsystem geben. Eine entsprechende Initiative hat der Jugendgemeinderat zusammen mit dem Amt für Abfallwirtschaft, dem Umweltamt sowie dem städtischen Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing gestartet.

Ziel ist es, ein System zu schaffen, das es Kunden erlaubt, die in einem gastronomischen Betrieb erhaltenen Behältnisse in jedem anderen wieder abzugeben. Ein System, das ab kommendem Jahr aufgrund gesetzlicher Vorgaben sowieso zur Pflicht wird.

„Wir wollen aber in Pforzheim nicht so lange warten, sondern mit gutem Beispiel vorangehen“, sagt Wolff und verweist auf eine Umfrage, mit der man die Pforzheimer Gastronomen in den Prozess einbinden will. Gelaufen ist sie bereits und die ersten Ergebnisse seien sehr positiv.

Für Trio hat Erhalt der Hallenbäder Priorität

Man sei sehr dankbar für das Angebot der Stadtwerke Pforzheim, das Nagoldfreibad übernehmen zu wollen, sagt Meyer. Er hofft, dass dadurch beim für die Bäder zuständigen Eigenbetrieb Kapazitäten frei werden, die dann für die anderen Objekte zur Verfügung stehen.

Wenn wir mit Jugendlichen sprechen, dann sind Bäder immer ein großes Thema.
Paul Jenisch, Jugendgemeinderat

„Wenn wir mit Jugendlichen sprechen, dann sind Bäder immer ein großes Thema“, ergänzt Jenisch. Es gebe in Pforzheim nicht wenige Kinder im Grundschulalter, die noch nie in ihrem Leben in einem Schwimmbad gewesen seien. „Das darf in einer Großstadt eigentlich nicht sein.“

Für den Jugendgemeinderat hat vor allem der Erhalt der Hallenbäder Priorität, weil diese ganzjährig für den Schwimmunterricht und den Vereinssport genutzt werden können. Gleichzeitig betont er den Freizeit- und Erholungswert der Freibäder.

Bei Streetart will Jugendgemeinderat aktiv werden

Nicht nur der Bürgerempfang der Stadt findet am 17. Juli statt, sondern auch das Coko-Festival, das auf drei Bühnen am Sedanplatz, im Enzauenpark und am Waisenhausplatz jede Menge Programm bietet.

Am Waisenhausplatz wird sich ab 17 Uhr der Jugendgemeinderat präsentieren und jungen Bands aus der Region die Gelegenheit zum Auftritt geben. Um Musik geht es auch bei der Aktion „Spiel mich, PF!“, bei der über mehrere Tage hinweg und über das Stadtgebiet verteilt tagsüber zahlreiche Klaviere zum Musizieren einladen.

Beim Aktionstag des Jugendgemeinderats werden am 9. Juli junge Musiker ihr Können zeigen. Aktiv werden will der Jugendgemeinderat auch wieder in Sachen Streetart. Nachdem es voriges Jahr eine große, temporäre Aktion am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) Süd gegeben hat, sollen dieses Jahr Graffiti-Kunstwerke langfristig in der Stadt zu sehen sein.

Laut Meyer plant man dazu im Vorfeld einen runden Tisch mit Vertretern der Stadt, der Sprayer, des Nordstadt-Bürgervereins und des Anti-Graffiti-Mobils. Auch an weiteren Veranstaltungen wird laut Meyer mit Hochdruck gearbeitet, etwa an der Jungbürgerfeier oder am schulübergreifenden Sportturnier.

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