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Zurück zu Click&Meet

Wegen zu hoher Corona-Inzidenz: Ab Donnerstag gelten in Pforzheim strengere Regeln für den Einzelhandel

Die Inzidenz steigt, und Pforzheim muss reagieren: Ab Donnerstag ist es mit den größeren Freiheiten beim Einkaufen im Einzelhandel vorbei.

Viele Einzelhändler bieten nach einem wochenlangem coronabedingten Lockdown mit „Click&Meet“ ein neues Konzept an, das Einkaufen mit Termin möglich macht.
Zurück zum Terminshopping: Einzelhändler und Kunden müssen sich wieder an strengere Regeln halten. Foto: Hendrik Schmidt/picture alliance/dpa-Zentralbild

Auch in Pforzheim ist der Beginn der dritten Corona-Welle jetzt messbar. Letzte Woche war die Stadt noch kurzzeitig der einzige Kreis im ganzen Land mit einer Inzidenz unter 35.

Doch seither steigen die Zahlen merklich an.

Schon vor den offiziellen Daten aus dem Landesgesundheitsamt, die am frühen Dienstagabend erwartet werden, lässt sich errechnen: Pforzheim wird auch am dritten Tag in Folge bei der Corona-Inzidenz über 50 liegen.

Einkaufen im Einzelhandel bald nur noch mit Termin

Damit sind strengere Regeln unausweichlich. Unter anderem ist der Einzelhandel betroffen. Bisher sind die Läden in Pforzheim grundsätzlich geöffnet. Einschränkungen sind die Maskenpflicht und eine Begrenzung der Kundenzahl.

Ab Donnerstag geht es dann zurück zu Click&Meet, wie Pforzheims Stadtsprecher Philip Mukherjee dieser Redaktion sagt. Das heißt: Einkaufen im Einzelhandel ist dann nur noch mit vorheriger Terminvereinbarung möglich.

Formal wird das Gesundheitsamt am Dienstagabend nach Veröffentlichung der Zahlen des Landesgesundheitsamt per Allgemeinverfügung feststellen, dass die Inzidenz in Pforzheim an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 50 liegt. Zwei Tage nach der „örtsüblichen Bekanntmachung“ greifen dann die strengeren Regeln tatsächlich.

Pforzheim ist am Beginn der dritten Welle

Das örtliche Gesundheitsamt sieht nun auch Pforzheim am Beginn der dritten Pandemie-Welle, wie Landratsamtssprecher Jürgen Hörstmann bestätigt. Die deutlich gestiegenen Zahlen der Neuinfektionen, zuletzt waren es 14, 16 und 20 an einem Tag, lassen sich nicht auf eine Quelle zurückverfolgen.

Das Infektionsgeschehen ist leider diffus, es geht quer durch alle Bereiche.
Jürgen Hörstmann, Sprecher Landratsamt

„Das Infektionsgeschehen ist leider diffus, es geht quer durch alle Bereiche“, so Hörstmann. Die Öffnung von Kindergärten und Schulen mache sich bemerkbar. Immerhin die Lage in den Seniorenheimen sei Dank der Impfungen und etablierten Hygienemaßnahmen im Griff.

Damit die Werte in Pforzheim nicht wieder zu stark steigen, setzt Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch auf die Schwerpunkte Impfen und Testen, wie er kürzlich sagte.

Schon bei den klassischen PCR-Tests habe Pforzheim eine sehr gute Testinfrastruktur aufgebaut. „An diese Erfolge müssen wir nun anknüpfen. Denn bei den Schnell- und Selbsttests sprechen wir über einen echten Game-Changer“, so Boch.

Aufbau des Testzentrums auf dem Messplatz geht voran

Er begrüße es außerordentlich, dass ein Zusammenschluss regionaler Unternehmer den Start eines kommunalen Testzentrums auf dem Messplatz für 22. März vorbereite. Hier laufen seit Anfang der Woche verstärkte Aufbauarbeiten, weite Teile des Platzes sind bereits abgesperrt.

Für den Faktor Impfen gab es dagegen einen neuerlichen Rückschlag. Wie berichtet wurden am Montag alle Impfungen mit dem Wirkstoff von Astrazeneca vorerst ausgesetzt. In Pforzheim geht es dabei um 280 Termine täglich, die nun erstmal wegfallen.

Perspektivisch betont Boch zum Thema: „Wenn mehr Impfstoff zur Verfügung steht, müssen wir auch gewährleisten, dass wir beim Impfen in die Vollauslastung gehen können.“ Die Voraussetzungen dafür seien für das Kreisimpfzentrum geschaffen worden.

Aktuell sind im Kreisimpfzentrum 400 Impfungen pro Tag möglich. Diese Kapazitäten können aber durch die Ausweitung der Öffnungszeiten und den Einstieg in ein Zwei-Schicht-System verdoppelt werden, sobald die zur Verfügung stehenden Impfstoffmengen es hergeben.

Update vom Abend: Die Inzidenz betrug am Dienstag 61,1. Oberbürgermeister Peter Boch sagte: „Für unsere Einzelhändler, die ja erst seit kurzer Zeit wieder öffnen durften, tut mir dies ausgesprochen leid. Wir alle hätten uns sehr gewünscht, dass die Zahlen so niedrig bleiben wie in der vergangenen Woche. Nun hat uns auch der landesweite Trend erreicht.“ Mit Landrat Bastian Rosenau sei er sich einig: „Nicht nur in Pforzheim, sondern auch in der Region steigen die Zahlen wieder. Die Gefahr einer dritten Welle ist sehr real.“

Beide appellieren an die Bürger, sehr vorsichtig und umsichtig zu bleiben und die Möglichkeit zu nutzen, sich mindestens einmal pro Woche per Antigen-Schnelltest testen zu lassen. Die Test-Infrastruktur werde sukzessive ausgeweitet. Beide bitten auch die regionalen Unternehmen, Testungen für ihre Mitarbeitenden zu ermöglichen: „Dies kann ein weiterer Baustein sein, um für mehr Sicherheit zu sorgen.“

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