Am späten Mittwochabend gegen 22 Uhr ist es in einem Mehrfamilienhaus in der Gutenbergstraße der Pforzheimer Nordstadt zu einem Brand einer Wohnung im zweiten Obergeschoss gekommen. Dabei wurden sechs Menschen schwer verletzt. Darunter vier Kinder im Alter von einem bis 14 Jahren. Zwei weitere Kinder der Familie blieben unverletzt.
Nach Angaben der Polizei konnte die Familie sich noch aus der brennenden Wohnung retten. Feuerwehrkommandant Sebastian Fischer sagte, dass die Familie zuvor noch versucht habe, das Feuer selbst zu löschen. Dabei seien die Familienmitglieder durch Rauchgase schwer verletzt worden. Sie wurden in verschiedene Pforzheimer Kliniken gebracht. Der Brand sei innerhalb weniger Minuten unter Kontrolle gewesen.
Nach Angaben der Feuerwehr Pforzheim hatten zahlreiche Anrufer den Notruf gewählt. Sie berichteten von einem Wohnungsbrand mit vermissten Kindern und einem verrauchten Treppenhaus. Deshalb seien neben der Berufsfeuerwehr auch die ehrenamtlichen Abteilungen Eutingen und Brötzingen-Weststadt alarmiert worden. Insgesamt waren 27 Einsatzkräfte vor Ort.
Die Sprecherin des Polizeipräsidiums Pforzheim, Simone Unger, betonte, dass die genaue Brandursache noch ermittelt werden müsse. Es werde aber vermutet, dass Wäsche oder Kleidung die Abluftöffnung eines Kühlschrankes verdeckte und das Gerät dadurch überhitzte. Die Bewohner konnten sich aus der Wohnung retten. An der Wohnung entstand ein Schaden von circa 50.000 Euro. Der Rest des Gebäudes ist weiterhin bewohnbar.
Das DRK war mit vier Rettungswagen, einem Krankentransportwagen, einem Notarzteinsatzfahrzeug sowie einem Einsatzleiter vor Ort; hinzu kamen ein Leitender Notarzt und vom ASB zwei Krankentransportwagen, und ein Notarzteinsatzfahrzeug.
Schaulustige schlägt mit Faust in Richtung Polizistin
Während des Einsatzes behinderte eine 61-jährige Frau nach Polizeiangaben die Arbeit der Rettungskräfte. Da die Frau trotz mehrfacher Aufforderung dem Platzverweis keine Folge leistete, wurde sie vorübergehend in polizeilichen Gewahrsam genommen.
Gegen 23 Uhr sollte die Frau, die fortwährend den Rettungseinsatz störte, durch eine Polizistin vom Einsatzort weggeschoben werden. Plötzlich drehte sich die 61-Jährige unvermittelt um und schlug mit der Faust in Richtung der Beamtin. Der Schlag konnte abgewehrt und die Frau zu Boden gebracht werden. Aufgrund der massiven Gegenwehr konnten der 61-Jährigen nur mit erheblicher Kraftanstrengung Hand- und Fußschließen angelegt werden.
Die 61-Jährige musste bis zum Abschluss des Feuerwehreinsatzes, gegen 23.45 Uhr in einer Polizeizelle bleiben.
Der erste Bürgermeister Dirk Büscher (CDU) zeigte sich irritiert über den Angriff: „Da fehlen einem die Worte. Diese Respektlosigkeit gegenüber Menschen, die uns schützen und helfen in Notlagen, hat hoffentlich Konsequenzen für die Angreiferin.“