Einen Bösewicht haut René Weller in den Container, den anderen legt er für die Kameras übers Knie – so erzählt es Wellers Frau Maria. Der Champ selbst meint, ihm reiche dafür eigentlich immer ein Take. Dieser Teil scheint ihm mit 66 also noch immer leicht von der Hand zu gehen, er trainiert ja weiterhin regelmäßig.
Die Dreharbeiten für den Film Macho Man 3 fand er trotzdem anstrengend, aber aus einem anderen Grund: „Man muss den Text auswendig lernen. Das ist schon harte Arbeit.“
Verbindung zwischen Weller und Produzent Althof reicht weit zurück
Der Spaß am Set kam trotzdem nicht zu kurz. Dafür sprechen die Bilder, aber auch die Stimmen der Protagonisten. Produzent Peter Althof etwa meint: „Die Stimmung war harmonisch. Und René war gut drauf.“ Die beiden sind befreundet. Althof ist eigentlich ein bekannter Bodyguard. Er begleitete Weller schon als Personenschützer zu einem Titelkampf nach Italien, als der Favorit aus Pforzheim von der sizilianischen Mafia bedroht wurde.
Als Bodyguard hat Althof (wird 65) die Super-Promis beschützt. Michael Jackson, Pamela Anderson, Jon Bon Jovi, Boris Becker. Auch in seinem Film gibt es große Namen. Im zweiten Teil von Macho Man hatten etwa Axel Schulz und Firat Arslan Auftritte. Althof hat weitere bekannte Namen für den dritten Teil verpflichtet. Regisseur ist wieder Davide Grisolia.
Soll ich etwa erzählen, dass ich Geschirr spüle?René Weller, Boxlegende aus Pforzheim
Der dritte Teil wird auf jeden Fall der letzte Teil sein, so Althof. „Wir verdienen sicher nicht die Oberkohle damit. Aber 320.000 Zuschauer in Franken für Macho Man II sind auf jeden Fall ein guter Zuspruch.“ Die Low-Budget-Reihe spielt in Nürnberg und gilt dort als Kult.
Teil eins von Macho Man stammt noch aus den 80er-Jahren, als Weller auf dem Höhepunkt seiner Bekanntheit war. Der Titel scheint ihm auf den Leib geschrieben zu sein. Überliefert ist von ihm aus jener Zeit aus dem „Stern” das Zitat: „Würde ich im Haushalt helfen wollen, würde ich mir einen Rock anziehen und mich Gisela nennen.“
Auch heute rührt er im Haushalt keinen Finger. „Soll ich etwa erzählen, dass ich Geschirr spüle?“, sagt er auf Nachfrage. Es stecke noch viel Macho in ihm, meint Weller selbst.
Wellers Frau Maria spielt auch mit – als „Puffmutter”
Seine Frau kann nicht widersprechen. Maria Weller meint: „Ein Macho ist für mich einer, der es wirklich ist, und es nicht spielt. Er hat es nicht zelebriert, er hat es nicht absichtlich gemacht, er war es einfach. Jetzt ist er ein bisschen sanfter geworden – aber er ist noch immer ein Macho.“
Das funktioniert für beide. Maria versteht es schließlich, sich zu wehren. „Ich brauche kein Opfer, sondern einen Gegner“, so hat René Weller begründet, warum er sich nach vielen Jahren mit viel mehr Frauen – unter anderem der Ex-Miss-World – für seine Maria entschied.
Für den Film hat René Weller seine Szenen in einer halben Woche erledigt. Der Rest des Streifens soll später entstehen. Dann auch mit Maria. „Ich werde mitwirken“, sagt sie. Produzent Althof verrät etwas derber: „Die Maria spielt eine Puffmutter“, und lacht ins Telefon. Kino-Premiere soll der Film vermutlich nächstes Jahr in Nürnberg feiern.
Die Macho-Man-Reihe ist übrigens nicht mit dem Film Macho Man von 2015 mit Christian Ulmen in der Hauptrolle zu verwechseln.