„Die Quarantänestation gedeiht. Es läuft gut mit dem Neubau“, sagt der Vorsitzende des Tierschutzvereins, René C. Maier-Stadtaus, auf Nachfrage dieser Redaktion.
Momentan seien die Handwerker im Rohbau; als nächstes sollen Heizung, Elektro und Sanitär installiert werden. Außerdem soll die 690 Quadratmeter große Station ein Überflutungsbecken zum Reinigen der Zwinger bekommen. Und eine Fotovoltaikanlage. Die Ausschreibung hierfür laufe bereits, so der Vorsitzende des Tierschutzvereins.
Die Idee für die neue Station beschäftigt das Tierheim und den Verein schon lange. Vor drei Jahren erhielt der Verein die Baugenehmigung und Mitte April 2020 gingen die Arbeiten los.
Als im vergangenen März 113 Katzen aus einer Messie-Wohnung gerettet wurden, stieß das Tierheim durch die Neuzugänge räumlich an seine Grenzen.
113 verwahrloste Katzen
Wie berichtet, wurden die Katzen von der Feuerwehr und dem Veterinärdienst der Stadt aus der verwahrlosten Wohnung befreit und ins Tierheim gebracht. Die Katzen waren abgemagert und verdreckt und mussten im Tierheim über längere Zeit untersucht, medizinisch betreut und aufgepäppelt werden. Die Krise habe bestätigt, wie wichtig die neue Quarantänestation sei, so Maier-Stadtaus.
Es wird etwas ganz Schönes, aber kein LuxuspalastRené c. Maier-Stadtaus, Vorsitzende des Tierschutzvereins
Das Katzenzimmer im Tierheim und zwei Hundeboxen wurden in dieser Krisenzeit als Quarantäne-Räume genutzt und mussten anschließend renoviert werden. Die Kleintier-Quarantäne wird im neuen Gebäude mit acht Plätzen im Erdgeschoss untergebracht sein.
Auf der selben Etage befinden sich künftig außerdem das Büro, ein Raum für Vermittlungsgespräche, Besprechungszimmer, sanitäre Einrichtungen, Lager und Archiv. Die Tierarztpraxis, die derzeit ihre Sitz in zwei Zimmern des Katzenhauses hat, zieht in das jetzige Tierheimbüro. Damit sind der Aufwachraum und die Behandlungsräume nah dran an der neuen Quarantänestation.
Im Untergeschoss des neuen barrierefreien Gebäudes werden die Innen- und Außenzwinger mit 13 Plätzen und der Schlafbereich für die Tiere untergebracht. Für das Bauprojekt wurde auch das Veterinäramt der Stadt miteinbezogen, das ebenfalls dringenden Bedarf für die neue Station sehe.
Stadt und Kreis sollen sich an Bauprojekt beteiligen
Der Bau habe sich verzögert – auch weil erst abgeklärt werden musste, wie die Finanzierung gestemmt werden könne, so der Vorsitzende. Rund 2,5 Millionen Euro koste das Bauprojekt. Bis jetzt habe der Tierschutzverein alles alleine finanziert, er hoffe aber, dass sich Stadt und Enzkreis an den Kosten beteiligen, sagt Maier-Stadtaus: „Es wird etwas ganz Schönes, aber kein Luxuspalast.“ Im März oder April soll die neue Station bezogen und im Sommer offiziell eingeweiht werden – „ein Fest wäre schön, falls es Corona-bedingt möglich ist“, so der Vorsitzende.