Die Tarifgespräche in der baden-württembergischen Schmuck-, Uhren- und Edelmetallindustrie sind bereits nach der ersten Verhandlungsrunde abgeschlossen. Wie beide Seiten am Dienstag berichteten, einigten sich die Tarifparteien am Montagabend in Pforzheim nach achtstündiger Verhandlung.
Demnach steigen die Entgelte für die rund 10.000 Beschäftigten ab September 2023 um 5,2 Prozent, ab dem August 2024 um weitere 3,3 Prozent. Zudem erhalten die Beschäftigten die steuerfreie Inflationsprämie in Höhe von 3.000 Euro, ausgezahlt in zwei Schritten bis spätestens März 2023 sowie März 2024. Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. Dezember 2024.
Einigung in der Schmuck- und Edelmetallindustrie: Tarifkommission der IG Metall stimmt zu
„Wir haben hart und lange verhandelt, aber nun liegt ein gutes Ergebnis vor“, sagte die Verhandlungsführerin der IG Metall, Barbara Resch. Es sei gelungen, ein „Gesamtpaket zu schnüren, das hilft, die Belastungen abzufedern und die Kaufkraft zu stärken. Insbesondere die unteren Entgeltgruppen profitieren überproportional von dem Ergebnis“.
Eine Umfrage unter Betriebsräten in der Edelmetallindustrie habe zuvor bestätigt, dass die wirtschaftliche Lage vieler Unternehmen gut sei und die Krisen der letzten Jahre gut gemeistert wurden. Die Tarifkommission der IG Metall stimmte dem Tarifabschluss bereits zu.
Guido Grohmann, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien e.V. (BVSU) sagte: „Dass es in der Edelmetallindustrie nach überstandener Corona-Krise aktuell für viele Unternehmen ganz gut läuft, ist kein Geheimnis. Dass die Sorgen durch den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die daraus resultierenden Herausforderungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht kleiner werden, aber auch nicht.“