
Autofahrer auf der Autobahn 8 müssen bei der Wilferdinger Senke in Fahrtrichtung Stuttgart vorerst weiter auf Tempo 80 herunterbremsen: Die für diesen Dienstagabend auf Mittwoch und Mittwochabend auf Donnerstag geplanten Reparaturarbeiten der Betonschutzwand im Mittelstreifen werden abermals verlegt, wie die Südwest Niederlassung der Autobahn GmbH dieser Redaktion mitteilt. Ursache sei der derzeitige Kälteeinbruch.
Autobahn GmbH: Derartiger Temperaturabfall ist nicht absehbar gewesen
„Bei den aktuellen Witterungsverhältnissen, insbesondere den vorausgesagten Minusgraden in der Nacht, kann die Vorbereitung des Untergrunds zur Montage der neuen Betonelemente nicht sachgerecht erfolgen“, erklärt Sprecher Tobias Jäger. Ein derartiger Abfall der Temperaturen sei vergangene Woche bei der Terminvereinbarung nicht absehbar gewesen. Jäger führt weiter aus, dass es in Abstimmung mit dem beauftragten Unternehmen schnellstmöglich einen Ersatztermin geben solle, sobald die Witterung dies zulasse.
Das Tempolimit von 80 Stundenkilometern, das seit einem Lkw-Unfall Anfang Juni auf einem etwa 1.200 Meter langen Streckenabschnitt gilt, bleibt damit also erst einmal bestehen.
Für die Reparatur sollten zweimal in Folge Nachtbaustellen eingerichtet werden, um Verkehrsbehinderungen so gering wie möglich zu halten. Der Termin war in den vergangenen Monaten immer wieder verschoben worden, weil es zwischenzeitlich zu Personalengpässen bei der beauftragten Fachfirma gekommen war, oder weil – genau wie jetzt – das Wetter die Pläne durchkreuzte, so die Schilderung der Autobahn GmbH.
Teil der Fahrer bremst ab, ist aber dennoch zu schnell
Dass in diesem Bereich der A8 nun schon so lange nichts geschieht, führt bei vielen Autofahrern zu Unmut. Auch beim ADAC hatte man kürzlich wenig Verständnis dafür gezeigt und auf eine Unfallgefahr hingewiesen, da sich die wenigsten Fahrer an das Tempolimit hielten. Tatsächlich bremst ein Teil der Fahrerinnen und Fahrer zwar ab, ist aber dennoch deutlich schneller als die erlaubten 80 Kilometer pro Stunde unterwegs. Wer hingegen das vorgeschriebene Limit beherzigt, muss damit rechnen, dass andere es nicht tun, wie ein Pendler berichtete.
Die Autobahn GmbH begründet die Geschwindigkeitsbeschränkung mit der Verkehrssicherheit. „Ist ein Betonschutzelement nach einem Unfall entsprechend beschädigt, kann es seine Schutzfunktion nicht mehr vollumfänglich erfüllen“, erläuterte Jäger vergangene Woche dieser Redaktion.
Bei dem maßgeblichen Unfall damals war ein Lastwagen zwischen Karlsbad und Pforzheim-West auf der Schutzwand im Mittelstreifen zum Stehen gekommen. Im Vergleich zu den Leitplanken am Fahrbahnrand kommt den Schutzwänden in der Mittellinie eine besondere Aufgabe zu: Sie sollen möglichst verhindern, dass ein Fahrzeug auf der Gegenfahrbahn landet – was dazu führen kann, dass sich das Unfallgeschehen auf beide Fahrtrichtungen ausbreitet.
In der Betonschutzwand sind laut Autobahn GmbH mehrere Elemente so stark beschädigt, dass sie ausgetauscht werden müssen. Dabei werden die rund 1,5 Tonnen schweren Teile mithilfe eines Krans einzeln ausgebaut und abtransportiert. Die damit beauftragte Fachfirma stellt sie auch selbst her.