Ihnen war bisher vermutlich nicht langweilig. Warum werden Sie jetzt auch noch Bademeister?
Jörg AugensteinEs geht mir darum, zu helfen und der Stadt etwas zurückzugeben, gerade auch in der aktuellen Corona-Zeit. Es ist ja bekannt, dass wir hier in Pforzheim einen Engpass beim Bäderpersonal haben. Und da in meinem Kerngeschäft wegen Corona gerade viel Zeit übrig bleibt, lag es für mich nahe abzuklären, wie ich hier unterstützen kann. In diesem Sommer, da ja viele Menschen nicht in die Ferien fahren wollen oder können, ist es umso wichtiger, dass das Freibad mit ausreichend Personal verlässlich betrieben werden kann.
Einfach so wird man aber nicht Bademeister. Woher nehmen Sie die Qualifikation?
Jörg AugensteinDie Ausbildung zum Rettungsschwimmer habe ich erstmals bei der Bundeswehr gemacht. Die habe ich jetzt als Vorbereitung auf den Einsatz im Wartbergbad offiziell erneuert.
Wie oft sieht man Sie jetzt im Wartbergbad?
Jörg AugensteinAn sechs von sieben Tagen. Ich arbeite in Vollzeit. Diese Woche ist es die Frühschicht von 7 bis 14 Uhr. Und man glaubt nicht, was vor der Badöffnung um 9 Uhr alles zu machen ist. Am Morgen wird die Wasserqualität geprüft, man muss Algen abreiben, Hecken stutzen. Und am Mittag nach der ersten Badeschicht werden dann nach den Corona-Regeln die Handläufe desinfiziert.
Darauf konnte Sie wohl nicht mal die Bundeswehr vorbereiten?
Jörg AugensteinNein. Obwohl ich bei der ABC-Abwehr war.
Und wie werden Sie Ihre Rolle als Bademeister interpretieren? Autoritär wie ein Fußball-Schiedsrichter?
Jörg AugensteinEs geht darum, die Baderegeln durchzusetzen. Und während man das normalerweise auch mal locker sehen kann, ist durch Corona jetzt alles noch etwas strenger. Es darf eben nur eine bestimmte Anzahl an Personen ins Becken.