Skip to main content

Aufruf: „Lasst euch registrieren“

Sechsjährige Sophia aus Pforzheim sucht dringend einen Stammzellspender

Es sah schon so aus, als hätte die kleine Sophia den Kampf gegen den Blutkrebs gewonnen. Doch kurz nach Weihnachten der Schock: Der Krebs ist zurück.

Kleines Mädchen strahlt in die Kamera.
Lebensfrohes Mädchen: Die kleine Sophia aus Pforzheim will malen, basteln, mit dem kleinen Bruder Felix Playmobil spielen, mit Mama kuscheln und mit Papa rumtoben. Doch sie hat Blutkrebs und muss daher im Krankenhaus auf einen passenden Spender warten. Foto: Sandra Stöckinger

Die sechsjährige Sophia aus Pforzheim hat Blutkrebs. Nur ein passender Stammzellspender kann ihr Leben retten. Ihre Familie und Freunde setzen alle Hebel in Bewegung, um ihr eine zweite Chance auf Leben zu schenken, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS).

Sophia ist ein lebensfrohes kleines Mädchen. Offen, zugewandt und herzlich. Malen, basteln, mit dem kleinen Bruder Felix Playmobil spielen, mit Mama kuscheln und backen und mit Papa rumtoben bis die Fetzen fliegen – das ist ihre Welt. Eine Welt voller Freude und Aktivität. Eigentlich.

Vor zwei Jahren bekam Sophia plötzlich Fieber. Für die Eltern zunächst nichts Besorgniserregendes – schließlich haben sie ein lebhaftes Kind, das oft mit anderen Kindern spielt. Da sind Kinderkrankheiten nichts Ungewöhnliches. Doch das Fieber bleibt hartnäckig und schwächt das kleine Mädchen zunehmend. Die Eltern suchen ihren Kinderarzt auf, der sicherheitshalber ein Blutbild macht.

Der nächste Tag soll ihr Leben verändern: „Als der Arzt uns das extrem schlechte Ergebnis der Blutwerte mitteilte und sofort die Einweisung ins Krankenhaus veranlasste, blieb uns der Atem weg“, erinnert sich Sophias Mutter Elena.

Blutkrebs! Es war ein Schock. Unsere Welt geriet völlig aus den Fugen.
Sophias Mutter

„Nach einer Knochenmarkpunktion bekamen wir die endgültige Diagnose: Blutkrebs! Es war ein Schock. Unsere Welt geriet völlig aus den Fugen. Plötzlich stand die Welt still und nichts war, wie es einmal war.“

Sophia wird auf der kinderonkologischen Station sofort intensivmedizinisch betreut. Ihre Mutter befindet sich gerade in Elternzeit und weicht nicht mehr von ihrer Seite. Vater Patrik erhält Unterstützung von seinem Arbeitgeber, um sich zu Hause besser um den kleinen Felix kümmern und gleichzeitig jeden Tag seine schwerkranke Tochter besuchen zu können.

Achtzehn Monate geht das so: Krankenhauszimmer, Untersuchungen, Medikamente und Chemotherapien für Sophia; Angst, Verzweiflung, Hoffnung und viele Arztgespräche für Elena und Patrik.

Der Blutkrebs ist zurück

Dann endlich wird Sophia entlassen, auch wenn sie weiterhin ambulant im Krankenhaus behandelt wird. Die Haare wachsen wieder, Sophia geht zurück in den Kindergarten und fährt mit ihrer Familie sogar in den Urlaub nach Österreich. Zehn Tage kein Krankenhaus, keine Schmerzen, keine Medikamente, einfach nur eine schöne, unbeschwerte Zeit. Genau das, was sie so lange vermisst haben. Sie genießen jeden Augenblick.

Doch kurz nach Weihnachten kommt die erschütternde Nachricht: Sophia hat ein Rezidiv, der Blutkrebs ist zurück. Dieses Mal werden Chemotherapien nicht ausreichen. Nur ein passender Stammzellspender kann Sophias Leben retten. Die Eltern sind verzweifelt und hilflos. Denn plötzlich sind sie abhängig von einem fremden Menschen. Woher erneut die Kraft nehmen?

Sophias Tante Katharina schaltet sich ein und organisiert kurzerhand eine große Aktion, bei der sich deutschlandweit Spender für Sophia und andere Patienten registrieren lassen können. Das gibt den Eltern neuen Mut. Nach dem anfänglichen Schock haben Elena und Patrik den Kampf wieder aufgenommen: „Aufgeben kann keine Option sein.

Es kann nur einen einzigen Weg geben und der heißt mit Hoffnung vorangehen“, erklärt Patrik, „unsere Tochter macht es uns vor. Es ist unvorstellbar wie tapfer sie ist, wie sie alles über sich ergehen lässt und trotzdem jeden Tag ihr Lachen findet.“

Corona hat die Situation zusätzlich verschärft. Elena ist immer bei ihrer kranken Tochter, darf das Krankenhaus aber nicht verlassen. Seit Weihnachten hat sie ihren kleinen Sohn Felix nicht mehr gesehen. Mit Telefonaten, Skype und Videos halten sie Kontakt und versuchen, auch diese schwere Zeit zu überstehen.

Nur eine Stammzellentransplantation kann Sophia retten

Sophia kämpft weiter, denn sie hat einen großen Wunsch: Sie möchte einmal mit ihrer Familie in einem „echten“ Hotel direkt am Strand Urlaub machen. Und sie möchte wie alle Kinder in ihrem Alter in die Schule gehen, lesen und schreiben lernen, Teenager werden und irgendwann ihren ersten Kuss bekommen.

Doch alleine kann sie den Kampf nicht gewinnen. Nur eine Stammzelltransplantation kann Sophias Leben retten. Bislang wurde weltweit kein passender Spender für sie gefunden. Die von Sophias Tante Katharina gemeinsam mit der DKMS geplante Online-Aktion soll neue Hoffnung schenken. Denn je mehr Menschen sich registrieren lassen, desto größer sind die Überlebenschancen für Sophia.

Nur wer registriert ist, kann auch als Lebensretter gefunden werden. Deshalb bittet sie: „Lasst euch registrieren. Sophia ist erst sechs Jahre, ihr Leben hat noch gar nicht richtig begonnen. Eine Registrierung geht schnell und unkompliziert und schenkt meiner Nichte und vielen anderen die Chance auf ein zweites Leben. Allen, die sich an der Aktion beteiligen, danken wir als Familie von ganzem Herzen.“

Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, kann Sophia und anderen Patienten helfen und sich mit wenigen Klicks die Registrierungsunterlagen nach Hause bestellen. Mithilfe von drei medizinischen Wattestäbchen und einer genauen Anleitung sowie einer Einverständniserklärung kann jeder nach Erhalt des Sets selbst einen Wangenschleimhautabstrich vornehmen und anschließend per Post zurücksenden.

Die Gewebemerkmale werden im Labor bestimmt. Besonders wichtig ist es, dass die Wattestäbchen nach dem erfolgten Wangenschleimhautabstrich zeitnah zurückgesendet werden. Erst wenn die Gewebemerkmale im Labor bestimmt wurden, stehen Spender für den weltweiten Suchlauf zur Verfügung.

Service

Wer sich als potenzieller Spender registrieren lassen möchte, kann dies unter www.dkms.de/sophia tun.

Die DKMS sammelt Spenden, mit denen unter anderem die Kosten der Tests zur Neuaufnahme der Spender finanziert werden: DKMS-Spendenkonto, Kreissparkasse Tübingen, IBAN: DE64 6415 0020 0000 2555 56, Verwendungszweck: LPS 629

nach oben Zurück zum Seitenanfang