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Kirchen machen gemeinsame Angebote

So planen die Pforzheimer Kirchen das Weihnachtsfest in Corona-Zeiten

Weihnachten in Zeiten der Pandemie: Die evangelische und die katholische Kirche in Pforzheim haben Konzepte entwickelt, wie sie das Fest der Liebe trotzdem feiern können.

Musiker in Kirche
Feierliche Stimmung: Dicht an dicht darf man momentan nicht in der Stadtkirche sitzen und musizieren. Vielleicht findet an Weihnachten dort aber ein Gottesdienst statt mit Übertragung nach außen. Foto: Roland Wacker

Alle Jahre wieder strömen die Menschen an Weihnachten in die Kirchen. Doch in diesem Jahr wird es keine dicht besetzten Bänke geben, und gemeinsames Singen ist nach jetzigem Stand auch nicht erlaubt. In Zeiten der Pandemie rücken die Evangelische und die Katholische Kirche in Pforzheim enger zusammen denn je – allerdings unter freiem Himmel.

Stille Nacht soll keine einsame Nacht werden

Damit die stille Nacht für Gläubige nicht auch eine einsame Nacht wird, ziehen sie, ganz im Sinne der Ökumene, mit mehr als 40 gemeinsamen Gottesdiensten nach draußen. Weil sich die in der Atemluft enthaltenen Aerosole in der frischen Luft schnell verdünnen, sind es ausschließlich Open-Air-Veranstaltungen. An Heiligabend wollen die beiden Kirchen Besucher zu Gottesdiensten auf dem Marktplatz und auf dem Hauptfriedhof einladen sowie an weiteren Standorten.

Veranstaltungen sollen verteilt stattfinden.
Claudia Becker, Pressereferentin

„Es sollen so viele Veranstaltungen wie möglich verteilt stattfinden“, erklärt Claudia Becker, Pressereferentin der Evangelischen Kirche in Pforzheim, das Konzept, mit dem man verhindern möchte, dass eine zu große Zahl an Menschen an einem Ort zusammen kommt. „An vielen Stellen ist es möglich, draußen zu feiern“, sagt Becker. Aber es wird eine Beschränkung der Teilnehmer geben, und Ordner werden darauf achten, dass der Sicherheitsabstand eingehalten wird.

Gottesdienste sind draußen zwischen 14 und 18 Uhr

Die Gottesdienste im Freien werden am Nachmittag des 24. Dezember im Zeitraum von 14 bis 18 Uhr gefeiert. Auch in den Stadtteilen sind Freiluft-Gottesdienste vorgesehen, etwa in Huchenfeld und in Würm vor dem Pflegeheim Haus Schauinsland, damit Bewohner gemeinsam mit Besuchern feiern können. Mobile Angebote sind im Rodgebiet und der Nordstadt geplant. Becker spricht von „kleinen Andachtsformaten“ in den Wohngebieten. Details sollen noch bekannt gegeben werden.

Noch gibt es Hoffnung auf gemeinsames Singen

Zumindest bis Ende November ist Gemeindegesang auch draußen nicht erlaubt. Hoffnung auf ein gemeinsam gesungen„Stille Nacht“ hegen die Verantwortlichen dennoch. Und ganz ohne musikalische Einstimmung aufs Fest im privaten Umfeld müssen Besucher der Open-Air-Gottesdienste wohl nicht nach Hause gehen. Posaunenchöre dürfen spielen und sind Stand jetzt auch eingeplant.

Niemand soll weggeschickt werden

In der evangelischen Stadtkirche gebe es Überlegungen, im Kirchenraum einen Gottesdienst anzubieten und diesen nach draußen zu übertragen, erklärt Becker. Die Kirche verfügt über eine effiziente Lüftungsanlage und sie ist groß: 110 Besucher dürfen sich aufhalten bei einem Abstand von zwei Metern, wie es die Corona-Verordnung vorgibt. Bei den Christmetten am Abend gehen die Verantwortlichen nicht von einem so großen Andrang aus, so dass diese in den Kirchen gefeiert werden könnten. Wenn möglich, wolle man bei keiner Veranstaltung Menschen wegschicken, sagt Becker.

Weihnachtspäckchen und Krippenausstellung

Was sonst in den einzelnen Kirchen an Weihnachten geschieht, steht noch nicht fest. Tobias Gfell, Pastoralreferent beim Katholischen Dekanat Pforzheim, weiß von Weihnachtspäckchen, die viele Kirchen für ihre Gäste bereit halten. Und Krippen werden seines Wissen nach auch wie gewohnt aufgestellt.

Eine Krippenausstellung will die Evangelische Pfarrgemeinde Mühlhausen vom ersten bis vierten Advent im Henhöfersaal des Wasserschlosses anbieten. Gemeindemitglieder sind aufgerufen, eigene Krippen als Leihgabe zur Verfügung zu stellen. Sie können selbst gebastelt sein oder gekauft, groß oder klein. Und vielleicht, so heißt es auf der Webseite der Gemeinde, gibt es zur Krippe auch eine Geschichte.

In Pforzheim soll eine traditionelle Adventsausstellung die durch Corona getrübte Vorweihnachtszeit erhellen. Wie in Vorjahren werden Schüler der Goldschmiedeschule vom 4. bis 12. Dezember ihre Werke in der Schloßkirche präsentieren unter dem Motto „Ein bisschen Frieden“, wie Pastoralreferent Gfell erläutert. Die Objekte der Schüler sind „Windlichter zwischen Chaos und Ordnung“, so der Titel. „Wir wollten auf das Angebot nicht ganz verzichten“, sagt Gfell. Wegen Corona wird es aber keine Einführung geben.

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