Bislang gab es sie in elf Städten, doch ab sofort ist die Straßen-Zeitung Trott-war auch in Pforzheim erhältlich. Dabei kooperiert man mit dem Verein „miteinanderleben“. Die ersten Verkäufer stehen schon in den Startlöchern. 400 Exemplare wurden geliefert. Die eigentliche Zielmarke liegt natürlich wesentlich höher.
5.000 Exemplare im Monat möchte Vertriebsleiter Uwe Determann am liebsten in Pforzheim verkauft wissen. „Man muss die Latte immer hoch legen“, verrät er beim Pressegespräch am Donnerstagnachmittag. Wenn es am Ende zwischen 1.500 und 2.000 Exemplaren sind, wie in anderen Städten ähnlicher Größenordnung auch, dann sei er allerdings schon sehr zufrieden. Es müsse sich eben nach und nach aufbauen.
Momentan seien es beispielsweise erst drei Mitarbeiter, die sich bereit erklärt haben, die Straßenzeitung zu verkaufen; weitere sollen folgen. Die Stadt hat die Genehmigung dafür erteilt – zunächst für ein Jahr. Während die Verkäufer an belebten Plätzen in der Innenstadt unterwegs sein werden, wird Trott-war aber auch im Gebrauchtwarenhaus ml-kauf in der Naglerstraße 2b erhältlich sein. Hierher wird die Zeitung auch aus der Zentrale in Stuttgart geliefert und an die Verkäufer ausgegeben.
Zusammenarbeit mit „miteinanderleben“
Den ersten Kontakt zu „miteinanderleben“ hat es Anfang Juni gegeben. Über eine Internetsuchmaschine sei er auf den Verein gestoßen, erzählt Determann und die stellvertretende Geschäftsführerin und Bereichsleiterin Jugendsozialarbeit Maren Biebrich ergänzt: „Wir haben schnell festgestellt, dass wir ganz ähnliche Ziele verfolgen.“ Insofern sei eine Zusammenarbeit schnell forciert worden. Miteinanderleben als großer sozialer Träger in Pforzheim und dem Enzkreis möchte die Teilhabe von Menschen in ihrer ganzen Vielfalt an der Gesellschaft fördern und unterstützen.
„Wir versuchen da immer wieder gute und innovative Wege zu gehen, um für die Menschen ein Angebot zu schaffen“, so Bieberich. Sozial Benachteiligten könne das niederschwellige Arbeitsangebot durch den Verkauf der Straßenzeitung – die Hälfte der Einnahmen dürfen sie behalten – nicht nur ein zusätzliches Einkommen ermöglichen, betont Determann. „Es hilft ihnen auch, neue berufliche Perspektiven zu entwickeln.“
Dass es sicherlich eine gewisse Anlaufphase braucht, bis sich die Abläufe etabliert haben und sich alle Beteiligten ein genaues Bild davon machen können, wie gut die Straßenzeitung in Pforzheim angenommen wird, das ist Norbert Bogner, Geschäftsführer von miteinanderleben, klar. Dennoch sei man bereits gespannt „auf die ersten Kontakte mit den Trott-war-Verkaufenden aus unserer Region.“