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Wassersport in der Innenstadt

In Pforzheim darf endlich gesurft werden: Blackforestwave öffnet – aber nur für wenige Tage

Immer wieder wurde der Start der Surfanlage am Metzelgraben in Pforzheim verzögert, nun wird die Welle feierlich eröffnet. Allerdings nur für ein Wochenende und auch nur für Mitglieder. Danach herrscht sechs Wochen lang Ebbe.

Steffen Rose, Vorsitzender von Black Forest Wave, bei der Montage der Holzkonstruktion für den Zugang zum Surfvergnügen im Metzelgraben in Pforzheim. Werkzeug hat er in der linken Hand und neben sich. Er steht auf einem Holzbalken über dem Wasser.
Der von Steffen Rose geleitete Verein Blackforestwave eröffnet am Wochenende seine Surfanlage. Allerdings nur für sehr kurze Zeit. Foto: Susanne Roth

Das lange Warten hat für Steffen Rose ein Ende. „Seit 2014 kämpfe ich für dieses Projekt und komme langsam ans Ende meiner Kräfte“, sagt der Vorsitzende des Vereins Blackforestwave, dessen Herzensprojekt endlich vor der Umsetzung steht – eine Surfwelle mitten in Pforzheim.

Am Freitag steigt die große Party, allerdings nur für geladene Gäste. Ohnehin folgt die zweite Welle mit gehörigen Abstand auf die erste.

Denn schon am Montag, 20. September, wird die Surfanlage wieder stillgelegt. Der Grund sind Bauarbeiten entlang des Metzelgrabens, an dem sich die Anlage nahe dem Kupferdächle befindet. „Das wird sechs Wochen dauern“, sagt Rose. „Es war uns deshalb wichtig, vorher die offizielle Eröffnung durchzuführen.“

Vereinsmitglieder können Surfwelle am Metzelgraben in Pforzheim am Wochenende nutzen

Schließlich passe der nasskalte November schlecht zum Surfer-Feeling. Über das Wochenende stehe die Welle allerdings den 175 Vereinsmitgliedern zur Verfügung, so sich „ein paar Leute zusammenfinden wollen“, so Rose. Für den großen Publikumsverkehr ist das Projekt noch nicht ausgelegt.

Wer ab November auf der Welle reiten möchte, der muss eine Jahresmitgliedschaft beim Blackforestwave-Verein beantragen. „Tagesmitgliedschaften sind erst ab Frühjahr vorgesehen“, erklärt Rose. Überhaupt wolle man sich Schritt für Schritt in die Öffnung hineintasten, nicht mit dem einen großen Paukenschlag loslegen.

Die Welle trägt, sie macht Spaß.
Steffen Rose, Vorsitzender des Vereins Blackforestwave

Auch die Öffnungszeiten ab November sind noch nicht festgelegt. Zudem müsse man die Welle noch weiter testen. Wenngleich Rose natürlich schon einen Trip im Vorfeld gestartet hat. „Die Welle trägt, sie macht Spaß“, lautet sein Fazit.

Surfen in Pforzheim: Welle ist insbesondere für Einsteiger geeignet

Zielgruppe sollen nicht nur surfbegeisterte Veteranen wie Rose sein, der seine Leidenschaft für die Boards 2011 bei einem Australien-Aufenthalt entdeckte, 2012 mit dem Studium in Pforzheim begann und schnell die Idee entwickelte, eine Anlage in der Goldstadt zu bauen.

„Die Welle hat eine Breite von 4,5 Metern und ist vor allem auch für Einsteiger geeignet“, sagt Rose. Neben zehn gesponserten Boards aus Schwarzwaldholz habe man auch eine handvoll Bretter für Einsteiger erworben. Mitglieder dürfen sich dann bei den Brettern wie auch bei den Neoprenanzügen bedienen. Und wenn die Nagold beziehungsweise der Metzelgraben einmal nicht genug Wasser für eine schöne Welle hat, dann könne man auch mit einem Seil nachhelfen.

Das Wasserproblem will der Verein künftig durch eine Kooperation mit der Hochschule Pforzheim lösen. Spezielle Sensoren sollen dann die Pegel messen, sodass die Anlage auf sich verändernde Bedingungen über künstliche Intelligenz reagieren kann.

Mitgliederzahl im Verein Blackforestwave steigt kontinuierlich

Der Termin zur Eröffnung hat sich bereits mehrfach nach hinten verschoben, sie hätte bereits im Frühjahr 2020 stattfinden sollen. Schon 2018 hatte man beispielsweise mit einer Stand-up-Paddeling-Aktion auf das Projekt aufmerksam gemacht. Die Corona-Pandemie hatte schließlich vieles verhindert.

Auch auf die Ehrenamtlichen des Vereins hatte das Auswirkungen, wie Rose berichtet. „Die Restriktionen haben den Verein gelähmt. Wir durften uns ja nur zu zweit treffen. Dadurch ging die ganze Dynamik verloren. Und ehrlich gesagt sind wir als Verein immer noch dabei, uns zu berappeln.“

Dabei steige die Mitgliederzahl kontinuierlich. Und mit der offiziellen Einweihung sei jetzt endlich das erste große Ziel erreicht. Auch für die Sponsoren, dank denen die Anlage im Wert von laut Rose „70.000 bis 80.000 Euro“ finanziert wurde. „Ich habe nur Lebenszeit investiert“, sagt der Surfer. „Die hole ich mir jetzt auf der Anlage wieder.“

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