
Der Saisonstart ist in Sicht. Seit Anfang Juli bereitet sich die Frauenmannschaft der TG 88 Pforzheim auf die neue Runde in der Handball-Oberliga Baden-Württemberg vor. Nach dem bitteren Abstieg aus der Dritten Liga erweist sich die Vorbereitung als Neustart.
„Bislang ist der Eindruck insgesamt sehr positiv. Die Mädels ziehen gut mit, sind lernwillig und setzen vieles richtig gut um“, lobt Henning Rupf seine Mannschaft. Der TG-Trainer vollzog im Sommer einen Umbruch. Elf Spielerinnen verließen den Verein. Mit Mareike Ast, Valentina Beodranski, Milica Vlahovic, Patricia Hufnagel, Claire Bäcker und Jennifer Holthausen blieben nur wenige etablierte Kräfte der vergangenen Jahre.
TG 88 Pforzheim holt 16-jährige Torfrau
Fünf Neuzugänge schlossen sich den Pforzheimerinnen an. Sarah Völlinger wurde für den Kreis verpflichtet. Natalie Mann kam von der SU Neckarsulm II. Die Rückraumspielerin stand sogar im erweiterten Kader des Bundesligateams und dürfte eine echte Verstärkung für das TG-Spiel sein.
Als neue Torfrau wurde die erst 16-jährige Laura Ippich von der SG Schozach/Bottwartal verpflichtet. Sie gilt als großes Talent und wird mit Claire Bäcker das Duo zwischen den Pfosten bei der TG 88 Pforzheim bilden. Für mehr Variabilität soll Alina Valta sorgen. Die Linkshänderin spielt auf der rechten Außenbahn und kam aus Mühlburg.
In Laura Friedrich und Sarah Kraus kehren dazu zwei Spielerinnen aus der Babypause zurück. Aus dem eigenen Nachwuchs stößt Anina Zoronjic zum Oberligateam. „Wir haben uns bewusst für einen kleineren Kader entschieden“, erklärt Rupf und ergänzt: „Der große Kader im letzten Jahr hat nicht den gewünschten Effekt gebracht, sondern bisweilen für Unzufriedenheit gesorgt.“
In der Oberliga trifft die TG 88 Pforzheim auf den Mitabsteiger TSV Bönnigheim, den SV Hohenacker-Neustadt, die HG Oftersheim/Schwetzingen, den TuS Ottenheim, die SG Steinbach/Kappelwindeck II und den HC Schmiden/Oeffingen.
TG-Trainer Rupf kritisiert den Modus in der Handball-Oberliga
Die Oberliga wird in diesem Jahr zweigleisig ausgespielt. In zwei Staffeln zu je sieben Teams wird jeweils eine Hin- und eine Rückrunde ausgetragen. Die besten drei Mannschaften beider Ligen gehen in die Aufstiegsrunde. Die vier schwächeren Teams kämpfen mit den vier letzten Kontrahenten aus der anderen Staffel gegen den Abstieg. Rupf bezeichnet den Modus als „unglücklich“, weil die Punkte aus der Hauptrunde mitgenommen werden und jedes Spiel daher extrem wichtig ist.
Mittelfristig ist die Dritte Liga wieder das Ziel der TG 88 Pforzheim
Über das Thema Aufstieg möchte Rupf erst mal nicht sprechen. „Das wäre Kaffeesatzleserei. Unsere Staffel ist sehr stark besetzt. Es geht in jedem Spiel um alles. Die Liga wird eine knackige Angelegenheit. Wir wollen uns etablieren. Das wird kein Spaziergang“, prophezeit der Übungsleiter. Klar sei aber auch, dass die TG 88 Pforzheim mittelfristig wieder in die Dritte Liga wolle, verdeutlicht Rupf.
Wir haben viele gute Ansätze gezeigt, wissen aber auch, woran wir noch arbeiten müssen.Henning Rupf
Trainer der TG über die Vorbereitung
Die Vorbereitungsspiele machen indes Mut. Gegen die HSG Walzbachtal feierte das Team aus der Goldstadt zwei deutliche Siege. Einen Erfolg und ein Remis gab es gegen die HSG Böblingen/Sindelfingen und eine Niederlage gegen die SG Steinbach/Kappelwindeck. „Die Tests verliefen sehr erkenntnisreich. Wir haben viele gute Ansätze gezeigt, wissen aber auch, woran wir noch arbeiten müssen“, verrät Rupf.
Auch beim Heimturnier Anfang September zeigte die TG 88 Pforzheim eine starke Leistung. Die Gastgeberinnen belegten den zweiten Rang. Der Sieg ging aufgrund des besseren Torverhältnisses an die FSG Ketsch/Friesenheim. An diesem Sonntag (15.30 Uhr) steht dann der Auftakt in der Oberliga in der Fritz-Erler-Halle gegen die SG Steinbach/Kappelwindeck II an.