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Teurere Eintrittspreise

Ticketpreise für das Pforzheimer Theater sollen um zehn Prozent steigen

Wer eine Vorstellung im Pforzheimer Theater besuchen will, muss künftig tiefer in die Tasche greifen. Dennoch soll das Haus für alle gesellschaftlichen Schichten erschwinglich bleiben.

Theaterfest
Glanzlichter am Waisenhausplatz: Das Stadttheater Pforzheim verabschiedet sich mit einem Fest und einer Gala, bei der Highlights der Saison gezeigt werden, in die Sommerpause. Foto: Peter Oppermann

Die Eintrittspreise des Stadttheaters Pforzheim sollen durchschnittlich um zehn Prozent teurer werden. Damit folgt das Drei-Sparten-Haus den Festlegungen im Budgetierungsmodell für die Jahre 2023 bis 2025.

In den Vorjahren wurde wegen des Besucherrückgangs infolge der Corona-Pandemie bewusst auf eine Anpassung der Preise verzichtet. Die Preise für die Tageskasse wie auch für die Abos wurden also zuletzt 2019 erhöht.

Im Kulturausschuss gab es überwiegend Zustimmung, aber auch eine Reihe kritischer Stimmen zu vermuteten Auswirkungen der Preiserhöhung.

Um Jugendlichen aber auch wenig betuchten Erwachsenen angesichts von inflationsbedingten Mehrausgaben noch einen Theaterbesuch zu ermöglichen, wurden kreative Konzepte eingefordert, um weiterhin „Theater für Alle“ wie AfD-Stadtrat Norbert Sturm es fordert, zu ermöglichen. Mehr Diversität, also Zugang für unterschiedliche kulturelle Gruppen verlangt zusätzlich Axel Baumbusch (Grüne Liste).

Mehr günstige Plätze im Pforzheimer Theater?

Sturm will die Anzahl der „billigen Plätze“ der Kategorie vier vergrößern, um so mehr Besucher zu generieren. In ähnliche Richtung denkt auch Hans-Joachim Haegele (FW) und verweist auf das Stuttgarter Beispiel.

Monika Descharmes (FDP) signalisiert Zustimmung zu den Preisanpassungen, mahnt aber zur Vorsicht, dass die Preise keinen „Keil in die Gesellschaft treiben und das Theater nur noch für elitäre Gruppen leistbar ist“. Auch die SPD werde zustimmen, stellte Dorothea Luppold in Aussicht. Das Stadttheater werde nie kostendeckend sein, müsse aber auch Einnahmen generieren. Es gehöre aber zur Daseinsvorsorge und biete im Vergleich zu Kino oder Kulturhaus Osterfeld immer noch eine günstige Möglichkeit, Kultur zu erleben.

„Unser Preismodell hat den Anspruch, für alle gesellschaftlichen Schichten offen zu sein“, stellte Theaterdirektor Uwe Dürigen heraus. So sei an Werktagen weiterhin ein Besuch von Musical, Oper oder Schauspiel von zehn Euro und darunter möglich.

Kultur-Flatrate für Pforzheimer Studenten, Goldstadtpass für Einkommensschwache

Uwe Dürigen, Verwaltungsdirektor am Theater Pforzheim.
Uwe Dürigen Verwaltungsdirektor am Theater Pforzheim Foto: Andrea D’Aquino

Für Studenten gäbe es inzwischen eine Flatrate für alle Pforzheimer Kultureinrichtungen. Der Gratisbesuch auch fürs Theater werde durch einen Zuschuss der Hochschule aus dem allgemeinen Studentenbeitrag finanziert. Für einkommensschwache Bürger ermögliche der Goldstadtpass zudem einen Nachlass von 50 Prozent. „Deshalb halten wir eine Preiserhöhung von zehn Prozent für angemessen“ so Dürigen.

Das Haus versuche zudem mit einem Nachhaltigkeitskonzept, etwa mit LED-Beleuchtung, die Ausgaben zu senken. Im Vergleich zu anderen Häusern sei man wirtschaftlich sehr gut aufgestellt.

Sorgen bereitete das ältere Publikum, dass nach Corona teilweise noch nicht zurückgekommen sei. Wenn ganze Schulklassen ins Theater kommen, sei auch große Diversität da, sagte Dürigen in Richtung Baumbusch. Um eine Studie für mehr Diversität wie von Baumbusch gefordert voranzubringen, will Bürgermeisterin Sibylle Schüssler (Grüne) eine Beilage ausarbeiten lassen. Abgestimmt wurde über die Preisanpassung auf Bitten von Baumbusch nicht.

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