Von unserem Mitarbeiter Stefan Friedrich
Langsam fährt ein schwarzer Volvo mit einem Wohnwagen vor, die Räder müssen auf die Waage, damit das Gesamtgewicht ermittelt werden kann. Die Beamten dirigieren und justieren nach, bis alles passt.
Der Mann mit Villingen-Schwenninger Kennzeichen ist an diesem Nachmittag nicht der einzige, der diese Prozedur durchläuft. Insgesamt 30 Wohnmobile und Wohnwagen haben die Spezialisten der Autobahnpolizei und der Verkehrsgruppe kontrolliert. Fast alle haben die Vorschriften eingehalten und durften zügig weiterfahren.
Nur ein 63-Jähriger musste seinen Wohnwagen vorübergehend auf dem Parkplatz stehen lassen. „Nicht so schön, wenn man angehalten wird“, kommentierte er und erzählte: Er sei mit seiner Frau zwei Tage auf einem Campingplatz bei Bühl gewesen und nun auf der Rückfahrt nach Neckartalfingen.
In seinem Fall war es ein zusätzlicher Außenspiegel, der fehlte. Er musste in Pforzheim erst einen besorgen und anbringen, um weiterfahren zu dürfen. „Das macht heute ein gutes Geschäft“, verwies er auf das Unternehmen, bei dem er den Außenspiegel gekauft hat: „Wir haben das letzte Paar bekommen. Da braucht man heute keinen mehr hinschicken.“
Polizei kontrolliert in der Hitze auf der A8 bei Pforzheim
Zwölf Verwarnungen und nur eine Anzeige: so fiel die Bilanz nach knapp vier Stunden aus. Fast alle, die kontrolliert wurden, verhielten sich kooperativ und anständig, so Polizei-Pressesprecherin Simone Unger. „Obwohl es heute ziemlich heiß ist und viele auf dem Weg nach Hause oder in den Urlaub waren.“
Die Beamten bei der Kontrolle fanden zumindest unter einem Zeltdach Schutz vor der brennenden Sonne. Den schwereren Job hatten die beiden Kollegen auf den Motorrädern, die in voller Montur zwischen den beiden Anschlussstellen auf der Autobahn unterwegs waren und Fahrzeuge zur Kontrolle auf den Parkplatz lotsten.
„Wir kontrollieren nach dem Zufallsprinzip“, erklärte Pressesprecher Dirk Wagner. Augenmaß gibt es in solchen Fällen nämlich nicht: „Man kann auf den ersten Blick nicht sehen, ob etwas falsch oder etwas richtig läuft.“ Das kann erst bei der Kontrolle selbst festgestellt werden.
Polizei achtet bei der Kontrolle auf Überladung von Wohnwagen
Wie wichtig solche Kontrollen sind, wird spätestens dann klar, wenn man weiß, dass Überladungen oder nicht gesicherte Ladungen oftmals Grund für schwere Unfälle sind. „Dann kann der Wohnwagen bei den Geschwindigkeiten relativ leicht ins Schlingern geraten und der Fahrzeugführer verliert die Kontrolle“, erklärt Pressesprecher Wagner.
Auch deshalb hatten die Polizisten am Freitagnachmittag ein Auge darauf, ob alles gut verstaut und nicht zu viel geladen wurde. „Ein bisschen Spielraum haben wir da schon“, verriet Unger.
Manchmal reicht es aus, wenn Gepäck in den Kofferraum umgeladen wird. Sollte doch mal zu viel an Bord sein und ein ortsfremder Fahrer darf erst wieder auf die Autobahn, wenn er sein Gepäck nachhaltig reduziert hat, dann hilft die Polizei auch gerne weiter, versicherte Wagner, und gibt Tipps, wo das Gepäck in der näheren Umgebung vorübergehend aufbewahrt werden könnte.