Mitten im Sommer dürfen Freunde des Varietétheaters schon einmal von Winterzauber mit hochklassiger Akrobatik und Artistik träumen: Am Dienstag, 6. September, beginnt der Vorverkauf zu dem Event im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld, das ein bisschen kleiner ausfallen wird als zu Vor-Coronazeiten und deshalb unter dem Titel „Winterträumchen“ läuft.
Regisseurin und Programmgestalterin Katinka Rabenseifner hat ein feines Ensemble zusammengestellt und will ab 29. Dezember (bis einschließlich 7. Januar) zunächst mit zehn Shows an den Start gehen. Medienpartner sind traditionell der Pforzheimer Kurier und die Badischen Neuesten Nachrichten.
Pforzheimer Winterträumchen: Vorerst sind zehn Shows geplant
Die Protagonisten, die für Glanz auf der Kleinkunstbühne sorgen wollen, sind ein Akrobatinnen-Duo, ein Kontorsions-Artist, der seinen Körper verbiegt, ein Diabolo-Spieler und eine Clownin: Rosemie Warth heißt die Frau, die Rabenseifner auch für die Moderation auserkoren hat und damit so manchem Varieté-Fan eine besondere Freude bereiten dürfte.
Die Allrounderin, die nebenbei auch ausgebildete Tänzerin und Sängerin ist, war bereits 2005 bei den „Winterträumen“ in Pforzheim und hat die Zuschauer damals nachhaltig beeindruckt. „Ich wurde während meiner ganzen Varietézeit auf sie angesprochen, wie toll sie sei, sowohl von Mitarbeitern als auch Zuschauern“, erzählt Rabenseifner.
Dass gefeierte „Winterträume-Stars“ nach Pforzheim zurückkehren, ist die Ausnahme und eigentlich dem in Folge der Pandemie reduzierten Varietéprogramm geschuldet. Schon in den für 2020/2021 geplanten „Winterträumchen“, die später abgesagt werden mussten, hatte Rabenseifner auf einige bekannte Akteure zurückgegriffen. „Das ist einfacher. Sie kennen unser Haus und unseren Standard.“ Daher seien sie auch eher bereit für nur zehn Shows zu kommen anstatt für 30. „Die Weihnachtszeit ist für die Künstler eine sehr lukrative Zeit“, erklärt die Regisseurin.
Die Weihnachtszeit ist für die Künstler sehr lukrativ.Katinka Rabenseifner, Regisseurin
Nun also gibt es ein Wiedersehen mit der Hauptpreisträgerin des Baden-Württembergischen Kleinkunstpreises von 2015. Rosemie Warth wird sich als verklemmte Schwäbin präsentieren, „die uns mit ihrer Mischung aus Begriffsstutzigkeit, schlauer Selbstironie und berührender Lebensphilosophie in die ach so menschlichen Missgeschicke führt und uns zugleich mit ihrem Charme und ihrer Herzenswärme umarmt“, schwärmt Rabenseifner. Und selbst alte Bekannte überraschen zuweilen: „Die Figur der Clownin, die sie kreiert hat, entwickelt sich immer weiter.“
Diabolo-Artist David Eisele war bereits für die „Winterträumchen“ 2020 gebucht. Diesmal soll seinem Auftritt nichts im Wege stehen. Die Nummer, bei dem der eigene Körper zum Mit- und Gegenspieler seiner Requisiten wird, hat er gemeinsam mit Aime Morales geschaffen, jenem Mann, der beim Pforzheimer Varietétheater „Blütenzauber“ im vergangenen Frühjahr den Cyr Wheel zum Tanzen brachte.
An das Duo MonaLaura erinnert sich so mancher Akrobatik-Fan vermutlich auch noch: Die beiden Hamburgerinnen begeisterten 2017 mit einer Nummer am Tuch. Diesmal zeigen sie ihre Kunst an den Strapaten in der Luft und in einem zweiten Act an einem großen Kubus am Boden. Herausragende Technik und Eleganz verbinden sich bei ihnen „zu einem perfekten Ganzen“, so Rabenseifner.
Einer der besten Hula-Hoop-Artisten weltweit
In einer klassischen Frauen-Disziplin hat es der Akrobat Tigris zu großem Erfolg gebracht. Laut Rabenseifner gehört er seit Jahren zu den besten Hula-Hoop-Artisten weltweit. Er zeigt, dass Hula Hoop weit mehr sein kann als ein Reifen, den man eben mal locker um die Hüfte kreisen lässt.
Mit seiner zweiten Nummer hat sich Tigris bereits vor den Shows im Dezember ins Herz eines Pforzheimer Zuschauers gespielt, oder vielleicht eher „hinein gebogen“: Rabenseifners Sohn Yannick war hin und weg, als er mit seiner Mutter in Vorbereitung aufs Programm das Video ansah, in dem Tigris eine atemberaubende Kontorsions-Nummer hinlegt. „Wie macht der das?“ staunte der Achtjährige über die schier grenzenlose Beweglichkeit eines Körpers. Auch Tigris ist Wiederkehrer: Er verzauberte bereits in den „Winterträumen“ 1998 und 2002.