Mit einem einstimmigen Beschluss votierten die Vertreter der Volksbank Pforzheim am Mittwochabend im CCP für den Zusammenschluss ihrer Bank mit der Volksbank Karlsruhe Baden-Baden. Nach der bereits erfolgten Abstimmung in der VR Bank Enz plus hat nun auch die Vertreterversammlung in Pforzheim grünes Licht für die Fusion erteilt.
Damit soll nach Angaben des Geldinstituts eine der größten genossenschaftlichen Banken in Baden-Württemberg entstehen. Die Resonanz der Pforzheimer Vertreter war überschaubar: von 218 stimmberechtigten Vertretern der Genossenschaft waren 92 gekommen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Martin Keppler führte durch die Tagesordnung der Veranstaltung, die wegen der anstehenden Fusionsbeschlüsse unter notarieller Aufsicht stand. Für den scheidenden Vorstandsvorsitzenden Jürgen Zachmann war es die letzte Versammlung an der Spitze der Volksbank, er geht im Juli in den Ruhestand.
Zum Abschied präsentierte der Bank-Chef trotz des durchwachsenen Corona-Jahres 2021 gute Zahlen. Getrieben durch das starke Kundengeschäft, legte die Bilanzsumme der Bank kräftig zu. Sie betrug zum Jahresende 2021 insgesamt 3,17 Milliarden Euro. Der Zinsüberschuss insgesamt ist im vergangenen Jahr sogar gestiegen. Dies ist nach Angaben der Bank jedoch auf einige Sonderfaktoren zurückzuführen, die Zachmann im Detail erläuterte.
Volksbank-Häuser in Pforzheim und Mühlacker sollen erhalten bleiben
Zachmann warb vor den Vertretern für die Fusion: „Mit dem Zusammenwachsen der drei Häuser, der Volksbank Karlsruhe Baden-Baden, und unseren direkten Freunden und Nachbarn, der VR Bank Enz plus, geht eine persönlich gehegte Vision nun in Erfüllung.“ Schon bei den Fusionsgesprächen habe man gemerkt, dass es passt.
Die neue Bank soll künftig „Volksbank pur“ heißen. Der Firmensitz wird in Karlsruhe sein. Zachmann betonte jedoch, dass sowohl das Volksbankhaus in Pforzheim als auch das in Mühlacker bestehen bleiben sollen. Alle Mitarbeiter sollen übernommen werden. Die Vertreterversammlung der Volksbank Karlsruhe-Baden-Baden findet am Donnerstagabend statt. Stimmt auch dieses Gremium zu, soll die Fusion im Spätherbst rückwirkend für das Jahr 2022 umgesetzt werden.
Kein Diskussionsbedarf vor der Abstimmung
Auch der Aufsichtsratschef Keppler warb für die Fusion – aber die meisten Vertreter hatten der Bankvorstand und sein Chef-Aufseher offenbar schon im Vorfeld überzeugt: Es gab keine Wortmeldungen und keinen Diskussionsbedarf. Bei der Abstimmung zur Fusion blieben die Wahlurnen für die Nein-Stimmen leer.
Neben der Genehmigung und Feststellung des Jahresabschlusses, einschließlich Beschlussfassung über die Verwendung des Jahresüberschusses, ging es um die Entlastung von Aufsichtsrat und Vorstand sowie um die Wiederwahl von Aufsichtsratsmitgliedern.
Aufsichtsrat und Vorstand wurden für ihre Tätigkeit von den Vertretern entlastet. Auch über die Feststellung des Jahresabschlusses und den Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand zur Ergebnisverwendung wurde positiv abgestimmt: Die Mitglieder dürfen sich über eine Dividende von zwei Prozent freuen, die in den nächsten Tagen ausgeschüttet wird.