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Pläne vorgestellt

Saunas, Rutsche, Kletterwand: So soll das Kombibad auf dem Pforzheimer Wartberg aussehen

Nach der spektakulären Kehrtwende im Gemeinderat veröffentlicht die Stadt Pforzheim nun erste Details zum neuen Kombibad auf dem Wartberg. Unklar sind allerdings noch Fragen der Finanzierung.

Rutsche nicht nur im Freibad: Für das neue Hallenbad auf dem Wartberg ist eine Röhre von bis zu 100 Metern Länge geplant. Anders als im Freibad soll sie ein eigenes Auffangbecken bekommen.
Rutsche nicht nur im Freibad: Für das neue Hallenbad auf dem Wartberg ist eine Röhre von bis zu 100 Metern Länge geplant. Foto: Stefan Friedrich

Das neue Kombibad auf dem Wartberg in Pforzheim nimmt Konturen an. Zumindest auf dem Papier. Bislang war nur beschlossen, dass das Freibad im Norden der Stadt noch eine Hallenerweiterung bekommen soll anstelle eines neuen Hallenbads am Emma-Jaeger-Standort in der Innenstadt.

Nun liefert die Stadt Pforzheim die Details zum Wie. Zumindest geht das aus einer Vorlage für den Ausschuss für öffentliche Einrichtungen (20. März) hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Sechs Becken geplant

Bis zu fünf Schulklassen und bis zu vier Vereine sollen laut Plan der Stadt gleichzeitig auf dem Wartberg trainieren und üben können. Das Hauptbecken soll aus sechs 25-Meter-Bahnen bestehen und wasserballgeeignet sein. Das ist vor allem für den 1. BSC Pforzheim interessant, der vor der Schließung des Emma-Jaeger-Bads noch in der Bundesliga spielte.

Das bedeutet eine Raumhöhe von sechs Metern und eine Tiefe von 1,80 Meter bis zwei Meter. Bei größeren Sportereignissen sollen bis zu 199 Zuschauer im neuen Wartberg-Hallenbad Platz finden. Unklar ist noch, ob dies auf eine Tribüne oder auf eine mobile Anlage hinausläuft.

Dazu ist noch ein Freizeit- und Wärmebecken mit einer Gesamtgröße von 150 Quadratmetern geplant. Dieses soll auch Nacken- und Massagedüsen beinhalten und eine Tiefe von 75 Zentimetern bis 1,35 Meter haben.

Für die kleineren Badegäste ist ein Kinderplanschbecken mit einem Spray-Park, also quasi einem Wasserspielplatz, vorgesehen. Hinzu kommt ein Lehrschwimmbecken von acht mal 12,50 Metern Größe.

Eigenes Auffangbecken für Rutsche

Kleinere Becken gibt es auch für die Spaßabteilung: Am Sprungbecken werden ein Ein-Meter- und ein Drei-Meter-Brett stehen und daneben eine Kletterwand. Für die bis zu 100 Meter lange Rutsche soll es ein separates Auffangbecken geben – anders als bei der Freibadrutsche, die im Freizeitbecken endet.

Das freut insbesondere CDU-Stadtrat Jörg Augenstein, der des Öfteren als Bademeister im Wartbergfreibad im Einsatz ist. „Das ist einfach viel sicherer“, sagt er, findet den Plan „mal eine Ansage“.

Vier Saunas im Wartbergbad geplant

Vier Saunalandschaften sind für die Wartberg-Erweiterung vorgesehen: Eine Biosauna, ein Dampfbad, eine Aufgusssauna und eine Außensauna als Panoramasauna. 70 Menschen sollen dort insgesamt gleichzeitig Platz finden. Die Temperaturen reichen von 47 Grad (Dampfsauna) bis 90 Grad (Panoramasauna).

Im Zuge der Baumaßnahmen sollen auch der Kassenbereich und die Umkleiden im Wartberg ausgebessert werden. Im Moment stehen dort teilweise Container. Hier verspricht sich der Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrs- und Bäderbetriebe (EPVB) jene Synergieeffekte, weshalb sich der Gemeinderat zuletzt für den Standort Wartberg und gegen den Standort Emma entschieden hat.

Der Gemeinderat hatte im Januar 2023 überraschend eine Kehrtwende hingelegt, nachdem das Ingenieursbüro Kannewischer in einem Vortrag für ein Kombibad auf dem Wartberg – und gegen ein Bad in der Innenstadt – geworben hatte.

Zuvor hatte es einen Beschluss für einen Neubau des Emma-Jaeger-Bads gegeben. Die Familie Kannewischer, die unter anderem die Caracalla-Therme in Baden-Baden betreibt, war zuvor schon als potenzieller Investor für das Wartbergbad aufgetreten.

66 Millionen Euro kostet das Gesamtprojekt Kombibad

Weiterhin unpräzise bleibt die Frage nach der Finanzierung, die unter anderem von der einstigen Bäderfraktion um FDP und Freie Wähler scharf kritisiert wird. Das Projekt sei „in keinster Weise finanzpolitisch unterlegt“, sagte seinerzeit Hans-Ulrich Rülke (FDP) dazu.

Laut Vorlage schätzt die Verwaltung die Kosten für das Gesamtprojekt auf 66 Millionen Euro, dabei entfallen 54 Millionen Euro auf den Neubau Hallenbad und weitere zwölf Millionen auf die Sanierung des Freibads. So zumindest habe es Kannewischer im Oktober vorgerechnet.

Die bisherigen vorbereitenden Arbeiten können wir übernehmen und beinahe eins zu eins auf das Verfahren des Hallenbad-Zubaus auf dem Wartberg übertragen.
Dirk Büscher, Erster Bürgermeister in Pforzheim

Bei der Umsetzung will die Stadt aufs Tempo drücken und auf eine „effiziente Bauabwicklung“ setzen, sprich: mit den Ausschreibungen schnell beginnen, ohne sich von Sitzungsterminen ausbremsen zu lassen. Bäderchef Lutz Schwaigert hatte zuletzt das Ziel ausgegeben, noch 2026 mit allen Maßnahmen fertig zu sein.

„Die bisherigen vorbereitenden Arbeiten können wir übernehmen und beinahe eins zu eins auf das Verfahren des Hallenbad-Zubaus auf dem Wartberg übertragen“, hebt Erster Bürgermeister und Bäderdezernent Dirk Büscher (CDU) in einer Mitteilung hervor.

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