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Autoschlangen auf dem Hohberg

Wartezeiten auf Recyclinghöfen in Pforzheim und im Enzkreis sorgen für Frust bei Kunden

Auf lange Wartezeiten müssen sich Kunden auf den Recyclinghöfen in Pforzheim und dem Enzkreis momentan einstellen. Wegen der Corona-Verordnung des Landes und dem vorgeschriebenen Mindestabstand dürfen immer nur drei Kunden gleichzeitig auf das Gelände.

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Lange Warteschlangen: Autos stauen sich am Entsorgungszentrum Hohberg. Wegen der Corona-Verordnung darf immer nur eine beschränkte Zahl von Anlieferern gleichzeitig aufs Gelände. Für die Kunden bedeutet das: Warten und sich in Geduld üben. Foto: Ehmann Foto: None

Autoschlangen, lange Wartezeiten und genervte Kunden: Wer momentan auf den Recyclinghöfen in Pforzheim und dem Enzkreis Sperrmüll und Wertstoffe abgeben will, braucht Geduld. Die Regelung, dass nur drei Anlieferer gleichzeitig aufs Gelände dürfen, stößt nicht bei jedem Kunden auf Verständnis.

„Das ergibt keinen Sinn. Die Container stehen doch unter freiem Himmel. Und auf dem Wochenmarkt sind doch auch mehr Leute erlaubt“, beschwert sich Michael Gruber (Name geändert) im Gespräch mit dieser Redaktion.

Zwei Stunden zum Sperrmüllentsorgen gebraucht

Eine Stunde stand der Pforzheimer mit seinem Auto in der Schlange, um alte Möbel abzugeben. Endlich an der Sperrmüll-Abgabestelle angekommen, wies ihn ein Mitarbeiter darauf hin, dass er einzelne Eisenstangen auf dem Recyclinghof abgeben müsse. Also stand er wieder eine Stunde in der Schlange, um die Stange in den Container zu werfen.

„Kann man denn nicht einen Container für Metall beim Sperrmüll aufstellen?“, fragt Gruber sauer. „Nein“, antwortet Alexander Pfeiffer, Abteilungsleiter Abfallwirtschaft bei der Stadt, auf Nachfrage. Das müsse getrennt gehalten werden, weil Sperrmüll vorher gewogen und dann kostenpflichtig entsorgt werden müsse, Metall dagegen nicht. Gruber lässt das nicht gelten: „Das ist eine billige Ausrede. Und ich wäre ja bereit, dafür zu bezahlen.“

Corona-Verordnung schreibt Mindestabstand vor

Dass nicht mehr Besucher gleichzeitig aufs Gelände dürfen, hänge mit den Vorgaben der Corona-Verordnung des Landes zusammen und diene der Sicherheit der Kunden und der Mitarbeiter, erklärt Pfeiffer.

Auf ihrer Internetseite weist die Abfallwirtschaft darauf hin, dass als Schutzmaßnahmen bei der Anlieferung auf dem Entsorgungszentrum Hohberg und den Wertstoffhöfen in Eutingen, Huchenfeld und Büchenbronn noch auf unbestimmte Zeit nur beschränkter Einlass erlaubt sei. Am Entsorgungszentrum Hohberg ist der Einlass auf dem Wertstoffhof auf drei Kunden begrenzt.

Die übrigen Anlieferer müssen auf den Zufahrtswegen und an der Rampe auf der Deponieauffahrt in ihren Fahrzeugen warten, bis sie an der Reihe sind. „Das wird größtenteils akzeptiert“, sagt Pfeiffer, der bei den Kunden eine zunehmende Sorglosigkeit beobachtet. Ohne Zugangsbeschränkungen könne der vorgeschriebene Abstand von 1,50 Meter nicht eingehalten werden.

Viele misten derzeit zuhause aus

Dass der Andrang an den Entsorgungsstellen wie dem Hohberg derzeit so groß ist, liege daran, dass viele die Corona-Zeit nutzen, um zuhause auszumisten. Abfälle sollten aber nur angeliefert werden, wenn dies absolut notwendig und zu Hause kein Platz sei.

Ähnlich ist die Lage derzeit im Enzkreis. Zum Schutz der Bürger und der Mitarbeiter werden auf den zehn Recyclinghöfen und dem Entsorgungszentrum Hamberg auf der Deponie in Maulbronn weiterhin nur drei Anlieferer gleichzeitig auf das Gelände gelassen. Das sei notwendig, um den 1,50-Mindestabstand einzuhalten, weil Kunden zwischen den Containern hin- und herlaufen, erklärt Ewald Buck, Leiter des Amts für Abfallwirtschaft. Eine Dame aus Wurmberg hatte sich über lange Wartezeiten beschwert, aber sonst werden die Regeln  akzeptiert, so Buck weiter.

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