Damit gerät die Behörde mit derselben Sache zum zweiten Mal in Verzug beim eigentlichen Straßenausbau. Bereits im Juni musste das Baureferat in Karlsruhe mitteilen, dass es nicht im Sommer 2019, sondern erst ein Jahr später, also diesen Sommer los geht. Damals gab es empörte Politikerkommentare zu insgesamt eineinhalb Jahren Bauverzögerung bei dem 150 Millionen Euro teuren Ausbau.
Das ist eine unzumutbare Situation für die Anwohner und Nutzer der A8CDU-Bundestagsabgeordneter Gunther Krichbaum
Nun kommt also nochmal ein halbes Jahr drauf bei der Baustelle. „Das ist eine unzumutbare Situation für die Anwohner und die Nutzer der A8“, sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete Gunther Krichbaum und verweist auf zu wenig Planstellen im Regierungspräsidium. Bereits bevor der Umbau Ende 2014 planfestgestellt war, sorgte das 4,8 Kilometer lange, für Fahrer ausgesprochen gefährliche A8-Teilstücks für eine schier endlose Diskussion. Eigentümer verkauften nicht, es wurde (und wird weiter) hart um Lärmschutz gerungen, Trinkwasser war zu berücksichtigen.
Das meiste davon ist gelöst, als im April 2018 der erste Spatenstich gesetzt wird zum sechsstreifigen Ausbau zwischen Pforzheim-Nord und -Süd. Die Baustelle wird eingerichtet und eine neue Eisenbahnbrücke über die Autobahn gelegt, die bis zum Ende dieses Sommers fertig sein soll. Anschließend werde mit der Kreisstraßenbrücke begonnen.
Neue Autobahngesellschaft ist eingebunden
Vorausschauend arbeitet das Regierungspräsidium nach eigener Darstellung hinsichtlich der Zuständigkeiten. Die neue, ab 2021 für den Ausbau zuständige Autobahngesellschaft sei Mitte Februar eingebunden worden. Dabei habe man entschieden, die vorgesehene Gesamtausschreibung in ein Hauptlos für Strecke und Bauwerke sowie einzelne Fachlose aufzuteilen.
Das bedeute, dass Arbeiten, wie Verkehrssicherung, Schutzeinrichtung, Lärmschutzwände, technische Ausstattung oder Markierung, separat ausgeschrieben werden müssen. Grund dafür sei die aktuelle Rechtsprechung zu Vergabeverfahren.
Das Regierungspräsidium will die Prüfung „der umfangreichen Unterlagen“ in den nächsten zwei Wochen abgeschlossen haben. Auf dieser Grundlage werden dann die Ingenieurbüros die Unterlagen abschließend überarbeiten, heißt es weiter. Die Ausschreibung des Hauptloses werde bis Ende des Frühjahrs geplant. Spätestens Ende 2020 sollen die Vergaben aller Leistungen abgeschlossen sein.
Stauansage in der Sprache des LKW-Fahrers
Bereits in der zweiten Jahreshälfte werde eine Stauwarnanlage mit integrierter Geschwindigkeitsanzeige und Citizens Band Radio (CB)-Funksystem eingerichtet. Damit würden Lastkraftwagenfahrer über eine Sprachansage in ihrer durch den Funkkanal festgelegten Sprache vor einem Stau gewarnt. Auch hierfür würden derzeit die Ausschreibungsunterlagen geprüft und vorbereitet. Die Gesamtbauzeit der Maßnahmen „A 8 Enztalquerung“ betrage wie vorgesehen fünf Jahre. Es könne also mit der Fertigstellung im Jahr 2026 gerechnet werden, teilt das Regierungspräsidium weiter mit.