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Den Sternenhimmel im Fokus

Wilferdinger Hobbyfotograf war zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Von der Astrofotografie war Silas Kollmann schon immer fasziniert. Schließlich erkenne man die Sterne oder sogar die Milchstraße auf Fotos oft deutlicher als nachts mit bloßem Auge. Doch nur selten sind die Voraussetzungen gegeben, dass der Himmel sternenklar und der Mond kaum oder gar nicht zu sehen ist. „Außerdem bin ich absolut keine Nachteule“, stellt der 28-Jährige leidenschaftliche Landschafts- und Naturfotograf aus Wilferdingen fest.

Den Sternenhimmel samt Milchstraße über dem Mahnmal am Pforzheimer Wallberg hat Silas Kollmann mit Brennweite 17 Millimeter, ISO 640, einer Belichtungszeit von 15 Sekunden und Blendenzahl f/2,8 eingefangen
Den Sternenhimmel samt Milchstraße über dem Mahnmal am Pforzheimer Wallberg hat Silas Kollmann mit Brennweite 17 Millimeter, ISO 640, einer Belichtungszeit von 15 Sekunden und Blendenzahl f/2,8 eingefangen Foto: Silas Kollmann

Doch vor wenigen Tagen nutzte er die Gunst der Stunde: Auf der Fahrt mit einem Freund zurück vom Autokino in Kornwestheim, führte ihr Weg anstatt über die Autobahn übers Land, sodass sie gegen drei Uhr nachts Pforzheim passierten. „Eigentlich sollte man sich einen geeigneten Platz zum Fotografieren bei Tageslicht heraussuchen, alles andere führt oft zu Reinfällen“, weiß Kollmann aus Erfahrung, „Doch auf der Tiefenbronner Straße habe ich mich einfach hingestellt und mein Glück versucht.“

Beeindruckende Aufnahme des Sternenhimmels über Pforzheim

Nachdem er die richtigen Einstellungen gefunden hatte, entstand eine beeindruckende Aufnahme des Sternenhimmels über der Goldstadt. Anstatt müde zu werden, zog es die beiden, gepackt vom Fotografier-Fieber, weiter auf den „Monte Scherbelino“, wo es ihm gelang, das Wallberg-Mahnmal zusammen mit den Sternen in Szene zu setzen: „Eine kurze, aber erfolgreiche Nacht“, stellte Kollmann am Morgen am Computer müde, aber zufrieden fest, wo er die Aufnahmen mit einer speziellen Software dezent nachbearbeitete.

Dabei bezeichnet sich Kollmann als Anfänger – und macht allen anderen Mut, selbst einmal nachts zur Kamera zu greifen: „Das ist auch mit günstigeren Modellen möglich. Es kommt viel mehr auf die richtigen Einstellungen statt Automatikmodus an. A und O ist es, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.“ Dazu benutzt er eine App, die neben dem Sonnenauf- und -untergang die Position des Mondes, der Milchstraße und des galaktischen Zentrums anzeigt sowie maximale Belichtungszeit und den minimal notwendigen Abstand zum Objekt berechnet. Vor Ort seien ein Stativ und Windstille unabdingbar.

Tipps des Hobbyfotografen

Außerdem rät der Wirtschaftsingenieur bei der Astrofotografie zu geringer Blendenzahl, einem ISO-Wert so hoch wie nötig und gering wie möglich und einer möglichst langen Belichtungszeit. So lange, dass die Sterne in Folge der Erdrotation gerade noch nicht beginnen, zu Strichen zu werden. Profis benutzen einen „Star Tracker“, der die Kamera entgegen der Erdrotation dreht.

Da dann aber der Vordergrund unscharf wird, müssen zwei Bilder separat aufgenommen und in der Bearbeitung übereinandergelegt werden. Unabdingbar sei zudem das manuelle Fokussieren – und zwar nicht immer auf die weiteste Entfernung – schließlich habe selbst der Bereich „unendlich“ eine gewisse Spanne.

Kollmann hält die Freude an der Natur und Schöpfung für sich selbst fest, aber auch für seinen Instagram-Kanal „sikofotografie“ .

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