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Mehrere Personen in Quarantäne

Gesundheitsamt bestätigt: Drei Menschen in Pforzheim und eine weitere aus dem Enzkreis sind mit Coronavirus infiziert

Jetzt hat das Coronavirus auch Pforzheim erreicht: Wie Gesundheitsamt und städtische Pressestelle am späten Dienstagvormittag mitteilt, wurden zwei Menschen positiv getestet. Sie hätten sich zusammen mit ihren Kontaktpersonen unmittelbar nach der Rückkehr von einer Reise sofort in häusliche Isolierung begeben. Am späten Nachmittag berichtet das Gesundheitsamt von zwei weiteren Infizierten.

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Das Corona-Infektionsrisiko ist hoch. Ein neues Tool im Internet hilft jetzt bei der Einschätzung der persönlichen Gefährdung. Foto: igm

Das Coronavirus hat Pforzheim erreicht. Am Dienstagvormittag teilt das Rathaus mit, dass zwei Personen aus Pforzheim infiziert sind. Sie waren am Samstag in der Corona-Ambulanz am Helios getestet worden. Am späten Nachmittag muss diese Zahl nach oben korrigiert werden. Das Gesundheitsamt berichtet von zwei weiteren Infizierten. Alle Betroffene sind in Isolation.

Nach Rückkehr aus dem Urlaub direkt in die Isolation

Wie das Gesundheitsamt am Nachmittag mitteilte, handelt es sich bei den zwei weiteren mit dem Coronavirus Infizierten um Menschen aus der Region. Eine Person lebe im Enzkreis, sei bei der Rückkehr von einer Reise in Frankfurt getestet worden und aktuell dort in ärztlicher Behandlung. Bei der vierten Person handele es sich um eine Kontaktperson von einer der beiden am Samstag positiv Getesteten, die in Pforzheim lebe. Diese sei seither zu Hause – ebenso wie die beiden zuvor positiv getesteten Personen, von denen die Stadt am Vormittag berichtet hatte. Die Betroffenen hätten sich sofort nach der Rückkehr von einer Reise in häusliche Quarantäne begeben, heißt es weiter in der Pressemitteilung der Stadt. 24 weitere bei der Corona-Ambulanz vorgenommene Tests seien negativ ausgefallen.

Weitere Tests waren negativ

Oberbürgermeister Peter Boch rühmt „vorbildliches Verhalten“ der Betroffenen. Expertin Angelika Edwards, Leiterin des Sachgebiets Infektionsschutz beim Gesundheitsamt, bekräftigt diese Einschätzung: Generell sollten Menschen, die aus einem Risikogebiet wie Südtirol zurückkehrten, für 14 Tage in häusliche Isolation gehen. Dies solle dazu beitragen, dass eine mögliche Infektion nicht weiter gegeben wird. Ein Mitarbeiter des Gesundheitsamts halte täglich mit Betroffenen Kontakt. Sollten sie Symptome einer schweren Erkrankung entwickeln und Vorerkrankungen haben, würden weitere Maßnahmen ergriffen wie die Einweisung in eine Klinik.

Die positiv getesteten Personen haben sich vorbildlich verhalten

Unterdessen beschäftigt das Thema Corona auch Organisatoren von Veranstaltungen. In Krisensitzungen wird beratschlagt, ob ein Event abgesagt werden soll oder nicht. Auf der Kippe steht weiter das Goldstadtfieber mit verkaufsoffenem Sonntag. Oliver Reitz, Direktor von Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP), verweist am späten Nachmittag auf ein noch ausstehendes Gespräch mit dem Gesundheitsamt.

Goldstadtfieber steht weiter auf der Kippe

Wie auch immer das Ergebnis ausfällt, zunächst wolle er mit den Händlern sprechen, ehe er eine Entscheidung publik mache. Reitz gibt die Stimmungslage unter Veranstaltern wieder: Vereine sei hin- und hergerissen. „Man spürt, dass viele sich eine klare Entscheidung von oben auf Landesebene wünschen.“

Viele wünschen sich klare Entscheidung von Landesebene

Kleinere Vereine haben Termine teils abgesagt. Die Nacht der Musicals an diesem Donnerstag im Congresscentrum, die meist mehrere Hundert Zuschauer anlockt, findet laut Asa Event statt. Beim Kulturhaus Osterfeld hat man sich entschlossen, den Mädchenflohmarkt am Samstag auf den 4. Juli zu verschieben. Alles andere finde nach derzeitigem Stand statt. Man stehe in ständigem Kontakt mit Gesundheitsamt und städtischem Krisenstab, erklärt Kulturhaus-Chef Andreas Mürle. An der Stadtbühne werde der Vorstellungsbetrieb analog aller in Baden-Württemberg geförderten Theater weiter aufrecht erhalten. Die Risikobewertung obliege dem Gesundheitsamt, sagt auch Verwaltungschef Uwe Dürigen.

Der Kulturbahnhof in Niefern-Öschelbronn hat seine drei kommenden Veranstaltungen abgesagt: Am 15. März „Akkordeonissimo“, am 21. und 22. März der Kunsthandwerkermarkt und am 4. April das Konzert „Tina T. Cover No1“.

In Mühlacker wird auf die Eröffnung der Jahresschau der örtlichen Künstlergruppe am 12. März verzichtet. Die Schau an sich sei aber bis 30. März unter der Woche zu sehen. Die Stadt Mühlacker, wo bis Dienstagmittag keine Corona-Fälle bekannt sind, will an diesem Mittwoch bei einer Pressekonferenz unter anderem über die Absage von Veranstaltungen informieren. In Neuenbürg findet die Sitzung der Kirchenbezirkssynode mit Gottesdienst am Freitag, 13. März, nicht statt.

Helios startet ab sofort Hotline

Mittlerweile starten die Helios Kliniken, von denen es auch in Pforzheim eine Niederlassung gibt, ab diesem Dienstag eine Hotline zum Thema Corona. Die kostenfreie  Nummer (0800) 8123456 ist ab sofort erreichbar. Bei Bedarf werden Videosprechstunden, Coronavirus-Abstrichstelle oder ein Drive-In für Abstriche vermittelt, heißt es in einer Pressemitteilung.

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