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Orphals Schiri-Schelte

Der WM-Traum ist wohl auch für die letzte deutsche Hoffnung Daniel Siebert geplatzt

Nach dem deutschen WM-Aus ruhten die Hoffnungen auf Daniel Siebert. Doch für den deutschen Schiedsrichter könnte der Einsatz beim Spiel zwischen Ghana und Uruguay der letzte gewesen sein.

Fußball, WM 2022 in Katar, Ghana - Uruguay, Vorrunde, Gruppe H, Spieltag, 3 im Al-Dschanub Stadion in Al-Wakra, der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert zeigt Uruguays Luis Suarez (r) die Gelbe Karte. +++ dpa-Bildfunk +++
Heftig attackiert: Nach dem WM-Aus suchte die Nationalmannschaft von Uruguay die Schuld bei Schiedsrichter Daniel Siebert. Foto: Aijaz Rahi picture alliance/dpa/AP

Seit vergangener Woche ist es bittere Gewissheit: Deutschland ist raus. Aber nicht nur die DFB-Elf hat es erwischt. Bald wird wohl auch die letzte deutsche WM-Hoffnung die Heimreise antreten müssen. Die Rede ist von Daniel Siebert, der von der FIFA als einziger deutscher Schiedsrichter für das Turnier in der Wüste nominiert worden war.

Uruguay macht Siebert für Scheitern verantwortlich

Eigentlich hätte der Berliner nach dem frühen Aus der Nationalmannschaft gute Karten für den weiteren Turnierverlauf gehabt. Beim Vorrundenspiel zwischen Uruguay und Ghana kam Siebert zu seinem zweiten WM-Einsatz. Sollte es sein letzter gewesen sein? Vieles spricht dafür. Der 38-Jährige hatte die Südamerikaner bei ihrem 2:0-Sieg mit mehreren kontroversen Entscheidungen gegen sich aufgebracht.

Dreimal hätte er auf den Elfmeterpunkt zeigen können, dreimal verwehrte er Uruguay einen möglichen Strafstoß. Zu viel für die Südamerikaner, denen am Ende ein Tor zum Weiterkommen fehlte. Die Schuld für ihr Scheitern suchte die Celeste beim deutschen Referee. Wutentbrannt stürmte die himmelblaue Meute nach dem Schlusspfiff auf Siebert zu und bedrängte ihn. Torjäger Edinson Cavani ließ seinem Frust freien Lauf und stieß den VAR-Monitor zu Boden.

Über die Leistung des Unparteiischen lässt sich streiten. Besonders eine Situation in der Nachspielzeit bot reichlich Diskussionsstoff. Cavani kam im Strafraum zu Fall, nachdem er bereitwillig sein Bein in den Laufweg von Ghanas Alidu Seidu gestellt hatte. Zu wenig für einen Strafstoß, befand Siebert. Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich und Bundesliga-Referee Patrick Ittrich sahen es ähnlich, während der frühere Unparteiische Manuel Gräfe von einem „klaren Foulspiel“ sprach.

Gräfe rechnet mit WM-Aus für Siebert

Strittige Szenen, Rudelbildung, zerstörtes Inventar: Hat Siebert mit dem Skandal-Spiel sein Rückfahrticket gebucht? Ex-Schiri Gräfe geht davon aus. „Eine sonst richtig gute Leistung in einem sehr schwierigen Spiel wird dadurch leider dazu führen, dass er kein weiteres Spiel erhalten wird. So ist das Los des Schiedsrichters – erst recht bei einer WM“, twitterte er.

Sollte es so kommen, würde Siebert das gleiche Schicksal ereilen wie Felix Brych. Der deutsche Schiedsrichter hatte 2018 in Russland Serbien im Vorrundenspiel gegen die Schweiz einen Elfmeter verweigert und kam danach nicht mehr zum Einsatz.

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