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Tradition im Abstiegskampf

Direktes Duell: Hertha und der VfB brauchen die Punkte

Der Abstiegskampf ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen – möglicherweise bis zum letzten Spieltag. Hertha BSC und der VfB Stuttgart hoffen in ihrem Duell am Sonntag auf die für sie richtige Weichenstellung.

In den ersten vier Spielen unter Felix Magath holte Hertha BSC zwei Siege.
In den ersten vier Spielen unter Felix Magath holte Hertha BSC zwei Siege. Foto: Sören Stache/dpa

Hertha BSC und der VfB Stuttgart – da steckt ganz viel Bundesliga-Tradition drin. Beim Duell am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) im Olympiastadion geht es diesmal um wichtige Punkte im Abstiegskampf. Die Berliner liegen als Tabellen-15. einen Platz und einen Zähler vor den Schwaben.

Ein Vergleich der wichtigsten Akteure:

Die Trainer: Felix Magath – Pellegrino Matarazzo

Zwei Siege in vier Spielen unter der Leitung von Trainer Magath haben Hertha neue Hoffnung im Abstiegskampf beschert. Der 68 Jahre alte Routinier greift auf das altbewährte Mittel zurück: Arbeit, Arbeit, Arbeit. Auch abseits des Platzes setzt Magath die Hebel an, lädt zum Mannschaftsabend, um aus den Spielern ein Team zu machen.

Mit Spaß und Ruhe zum Klassenverbleib – so lebt es Pellegrino Matarazzo vor. In der Öffentlichkeit stellt der VfB-Coach stets das Positive in den Vordergrund. „Draufhauen bringt nichts und raubt uns nur Energie“, sagt der Coach. Hilfreich ist auch, dass selbst eine neun Spiele andauernde Sieglos-Serie Matarazzo nicht den Job kostete.

Die Macher: Fredi Bobic – Sven Mislintat

Als Heilsbringer war Bobic bei seinem Antritt im Sommer als Sportgeschäftsführer herbeigesehnt worden. Der Ex-Nationalspieler betonte, dass er Zeit benötige. Zwei Transferfenster später sehen auch die Fans, dass der 50-Jährige, der derzeit grüblerisch wirkt, keinen Kader für gehobenen Ansprüche herbeizaubern kann.

Sven Mislintat impfte dem VfB eine neue Philosophie ein. Der neue Weg sieht vor, mit jungen Spielern erfolgreich Fußball zu spielen und diese Talente dann für viel Geld zu verkaufen. Das Umdenken ist nötig, um den Verein zu konsolidieren. Von Ex-Trainer Armin Veh wurde Mislintat vorgeworfen, eine „One-Man-Show“ abzuhalten.

Die Antreiber: Kevin-Prince Boateng – Wataru Endo

Als Ersatz für Sami Khedira, der im vergangenen Sommer seine Karriere beendet hatte, war der ein Monat ältere Kevin-Prince Boateng von Bobic installiert worden. Der 35-Jährige füllte die Rolle als Anführer außerhalb des Rasens aus. Auf dem Platz fehlte es an Fitness und Konstanz. Magath zählt dennoch auf ihn: Er ist sein einziger Führungsspieler.

Ausgelaugt konnte Wataru Endo den Stuttgartern nach über 50 Pflichtspielen 2021 nicht mehr helfen. Inzwischen ruft er seine Qualitäten wieder ab. Als Lautsprecher tritt er dabei selten auf. Viel mehr ist er der stille Anführer einer jungen Mannschaft, bei der er mit Zweikampfstärke, Positionsspiel und Haltung glänzt.

Die Torhüter: Marcel Lotka – Florian Müller

Marcel Lotka war nur Hertha-Torhüter Nummer fünf. Nach der Verletzung von Stammtorhüter Alexander Schwolow hat er die zunächst ebenfalls angeschlagenen Ersatzkeeper Oliver Christensen und Nils Körber überholt. Trotz 15 Gegentoren machte er einen guten Eindruck. Sein Transfer zu Borussia Dortmund II im Sommer wird in Berlin bedauert.

Florian Müller hat ein großes Erbe angetreten. Gregor Kobel entwickelte sich beim VfB besser als erwartet und wurde dadurch für Borussia Dortmund interessant. Sein Nachfolger Müller tut sich schwer, Kobel vergessen zu machen. Im Club spürt er Vertrauen auch von Mislintat, doch besonders die Fans sehen Müller kritisch.

Die Angreifer: Davie Selke – Sasa Kalajdzic

Davie Selke und die Hertha – das ist eine schwierige Beziehung. So richtig finden der Stürmer und der Club nicht zueinander. Aber: Topscorer Stevan Jovetic ist verletzt, Ishak Belfodil fiel bei Magath in Ungnade. Also wird Selke auch gegen Stuttgart spielen. Anlaufen und Dagegenhalten, diese Stärken will der Trainer sehen.

„Sasa ist unser Stürmer, der uns zum Klassenerhalt schießen wird“, sagte Trainer Matarazzo. Der Österreicher Sasa Kalajdzic verpasste einen Großteil der Hinrunde wegen einer Schulterverletzung. Inzwischen traf er vier Mal. Er rettete die Punktgewinne gegen Union Berlin und Arminia Bielefeld sowie den Dreier gegen Borussia Mönchengladbach.

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