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Bundesliga

Ein Hauch von Klopp: Haaland versetzt Dortmund in Euphorie

Zwei Tore und drei Assists - zum Bundesliga-Debüt von Trainer Marco Rose beim BVB sorgte Erling Haaland für ein Spektakel. Viele Fans fühlten sich gar an alte Meistertage erinnert.

BVB-Stürmer Erling Haaland (M.) brillierte gegen Frankfurt mit fünf Scorerpunkten.
BVB-Stürmer Erling Haaland (M.) brillierte gegen Frankfurt mit fünf Scorerpunkten. Foto: Marius Becker/dpa

Mit beiden Fäusten über dem Kopf stand Erling Haaland allein vor der Südtribüne und genoss die lange vermissten Ovationen der Fans.

Nach seinen zwei Toren und drei Assists beim furiosen 5:2 (3:1) über Eintracht Frankfurt glich der Dortmunder Fußball-Tempel gleich zur Teil-Rückkehr der Zuschauer wieder einem Tollhaus. Die große Show seines unersättlichen Teamkollegen ermutigte BVB-Kapitän Marco Reus zu einer Botschaft an die Bayern: „Für eine Kampfansage ist es sehr früh. Aber wenn man in Dortmund spielt, mit den Fans und der Geschichte, brauchen wir nicht über zweite oder dritte Plätze reden. Dann muss immer das Ziel sein, Titel zu holen.“

Erstes Titel-Statement?

Den famosen Auftritt gegen Frankfurt werteten viele Beobachter als erstes Titel-Statement der Borussia. Drei Tage vor dem Supercup-Duell mit den Münchnern an gleicher Stätte präsentierte sich das Team des neuen Fußball-Lehrers Marco Rose trotz der Ausfälle zahlreicher Leistungsträger wie Mats Hummels, Raphael Guerreiro oder Emre Can in imposanter Frühform. Angeführt vom überragenden Haaland und seinem kongenialen Sturmpartner Reus erinnerte der BVB mit Vollgas-Fußball und leidenschaftlichem Pressing phasenweise an Meistertage unter der Regie des ehemaligen Erfolgstrainers Jürgen Klopp.

„Viel mehr geht nicht“, kommentierte Rose sein erfolgreiches Bundesliga-Debüt beim BVB. Die minutenlangen Haaland-Sprechchöre nach dem Schlusspfiff versetzten auch den ehemaligen Gladbach-Coach in Euphorie: „Ein außergewöhnlicher Moment. Das erleben zu dürfen: toll.“

Wie schon bei seinen drei Treffern im Pokal bei Wehen Wiesbaden eine Woche zuvor pflegte Haaland seinen Ruf als norwegische Naturgewalt. Im Beisein seiner Familie, die ihm auf der Tribüne zujubelte, brillierte er nicht nur als Torschütze, sondern auch als Vorbereiter. „Heute war es leicht, besonders motiviert zu sein“, kommentierte Haaland bei Viaplay Fotball mit Bezug auf die Rückkehr der Fans, „ich kann es nicht beschreiben. Aber als ich getroffen habe, war es ein wundervolles Gefühl.“

Haaland „Paket“ und „Maschine“

Selbst einige Frankfurter Profis klopften dem 21 Jahre alten Torjäger nach dem Schlusspfiff anerkennend auf die Schulter. „Haaland ist schon ein Paket, das muss man sagen. Wir brauchen ihn“, schwärmte Reus. Ähnlich euphorisch fiel das Urteil von Torschütze Giovanni Reyna aus: „Das beste Wort für ihn ist Maschine.“

Neben Haaland lief auch der 32 Jahre alte Reus zu großer Form auf und empfahl sich bei Tribünengast Hansi Flick für eine Rückkehr in die Nationalmannschaft. Nach seiner EM-Absage im Sommer und einer störungsfreien Vorbereitung mit dem BVB signalisierte der lange Zeit für sein Verletzungspech bekannte Routinier Bereitschaft. „Natürlich habe ich Lust. Es ist eine Ehre, für die Nationalmannschaft zu spielen“, sagte der Dortmunder Leitwolf, der sein bisher letztes von 44 Länderspielen im Oktober 2019 bestritten hatte. Der Kader für die WM-Qualifikation im September gegen Liechtenstein, Armenien und Island wird am 26. August nominiert.

Nun Supercup gegen den FC Bayern

Schon am Dienstag (20.30 Uhr) im Supercup könnte sich weisen, ob Sky-Experte Lothar Matthäus mit seiner Einschätzung richtig liegt, wonach „Dortmund ein ganz großer Favorit ist, den Bayern um den Titel Konkurrenz zu machen“. Im Duell des Meisters aus München mit dem Pokalsieger aus dem Revier geht es nach Einschätzung von Rose um mehr als nur die Ehre: „Natürlich geht es auch um einen Titel. Dementsprechend wollen wir uns gut vorbereiten und da weitermachen, wo wir heute aufgehört haben. Denn dieses Spiel kann dazu beitragen, konstanter zu werden.“

Zumindest in einer Hinsicht zogen die Dortmunder bereits mit den Bayern gleich. Nach sieben Saison-Auftaktsiegen in Serie stellten sie den bisherigen Ligarekord der Münchner ein.

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