2:7, 2:6, Titelchance passé, Heimfinale verpasst - und doch hält sich im Lager der Motoballer von Taifun Mörsch nach dem Halbfinal-Aus gegen den MSC Ubstadt-Weiher die Katerstimmung in Grenzen. Klar trauern die Rheinstettener der verpassten Gelegenheit nach, am 23. Oktober im heimischen Erwin-Schöffel-Stadion um die Bundesliga-Trophäe zu spielen.
Andererseits: Nach dem Umbruch vor der Saison hatten die Mörscher auch nicht gleich mit ihrem nächsten Meisterstück gerechnet.
„Wir haben ja fast eine komplett neue und junge Mannschaft“, sagt Bernd Schäfer, Geschäftsführer und Sportlicher Leiter bei Taifun. „Unser Fokus liegt zu 100 Prozent auf der Zukunft, wir wollen mit dieser Mannschaft eine Ära prägen.“ Im Kräftemessen mit dem Dauer-Rivalen aus dem Bruchsaler Raum seien die Mörscher dem Druck nicht gewachsen gewesen, stellt Schäfer fest.
Beim Rückspiel fehlte das Spielglück
Beim 2:7 im Heim-Hinspiel hätte die Mannschaft in keinem Viertel an die vorher gezeigten Leistungen anknüpfen können, beim Rückspiel sah Schäfer Taifun trotz des 2:6 zumindest in zwei Abschnitten als die bessere Mannschaft. „Da hatten wir kein Spielglück“, sagt er im Rückblick und moniert zudem, dass eine „klare Tätlichkeit“ nicht geahndet worden sei.
In Patrick Pallach und Manuel Fitterer, der vom Motorrad auf die Mörscher Trainerbank wechselte, hatten sich beim Rheinstettener Bundesliga-Club zwei absolute Leistungsträger verabschiedet. Die drei Siege gegen Ubstadt-Weiher in der wegen Corona modifizierten Punkterunde hatten dann möglicherweise einen falschen Eindruck vor dem Wiedersehen in den Play-offs vermittelt. Allerdings hatte schon Ex-Weiherer Luca Böser vor den Duellen gewarnt: „So ein Halbfinale ist noch mal eine andere Hausnummer.“
Jetzt duellieren sich Ubstadt-Weiher und Kuppenheim in Mörsch
So war es dann auch, und so trifft nun in Mörsch der MSC Ubstadt-Weiher auf Puma Kuppenheim. Dass Mörsch als Final-Gastgeber nicht mit auf dem Platz steht, „das kostet uns bis zu 500 Zuschauer“, ist sich Schäfer sicher. Auch finanziell wird sich das sportliche Aus also bemerkbar machen. 15.000 Euro zahlt der Final-Ausrichter an den Verband, dafür bleiben die Einnahmen komplett beim Gastgeber.
„Wenn wir ein Finale ausrichten, dann stehen aber für uns nicht betriebswirtschaftliche Aspekte im Vordergrund“, sagt Schäfer: „Wir wollen den Motoball-Fans ein tolles Event bieten, einen würdigen Abschluss der Saison.“ Für das Finale verspricht Schäfer daher schon mal eine „mega große“ Lasershow mit Feuerwerk und eine Champions League reife Siegerehrung. Taifun ist dann in der Zuschauerrolle.