Der Umzugstermin stand eigentlich fest: Ab 2024 sollte die Leichtathletik-Elite wieder in der Europahalle aufschlagen. Doch coronabedingt kehrt das Karlsruher Indoor Meeting bereits im kommenden Jahr zurück an den alten Schauplatz – und das ohne Zuschauer. „Für uns ist die Übergangslösung in der Messe immer ein Ritt auf der finanziellen Rasierklinge“, erklärte Martin Wacker, Geschäftsführer der ausrichtenden Karlsruhe Marketing und Event GmbH, gegenüber dieser Zeitung und fügte hinzu: „Wir brauchen Planungssicherheit und keinen Eiertanz.“
Konkret heißt das: Die 37. Auflage des Meetings, das dann den Auftakt zur World Athletics Indoor Tour bildet, steigt am 29. Januar 2021 in der Europahalle vor leeren Rängen. Der Weltverband habe hierfür grünes Licht gegeben, berichtete Wacker. Damit ist die Halle erstmals seit 2014 wieder Austragungsort des Leichtathletik-Events, was in erster Linie finanzielle Gründe hat. „Insgesamt können wir so 100.000 Euro sparen“, berichtete Wacker, wobei eine neue Veranstaltung im Sommer bereits miteinkalkuliert sei.
Weit- und Stabhochspringer sollen sich auf Marktplatz duellieren
Auf dem neu gestalteten Marktplatz in der Karlsruher Innenstadt sollen sich, voraussichtlich Ende August, Weit- und Stabhochspringer duellieren – und das mit Zuschauerkulisse. Das neue Format soll in eine mehrtägige Veranstaltung unter dem Motto „Sport in der City“ eingebettet werden und auch den Sportvereinen der Region eine Plattform bieten, um sich zu präsentieren, wie Wacker betont.
„Aus der Not geboren, haben wir so eine ideale Lösung gefunden“, findet Wacker, „wir bringen den Sport näher an die Leute ran und können trotzdem Teil der World Tour bleiben.“ Jene Tour umfasst insgesamt sechs Stationen, neben Karlsruhe sind dies Boston/USA (6. Februar), Liévin/Frankreich (9. Februar), New York/USA (13. Februar), Torun/Polen (17. Februar) und Madrid/Spanien (24. Februar). Unter welchen Bedingungen die übrigen Meetings stattfinden, stehe noch nicht fest, erklärte Alain Blondel.
Weltverband verleiht Karlsruher Meeting Gold-Status
Der Sportdirektor des Karlsruher Meetings freut sich ebenfalls über die gefundene Lösung. „Es ist wichtig, diesen Zyklus von nun 36 Jahren nicht zu unterbrechen“, sagt er. Gleichzeitig weiß der Franzose, dass ihn ein schwerer Job erwartet, um internationale Top-Athleten nach Karlsruhe zu bekommen. „Es gibt noch so viele Fragezeichen.“
Fest steht dagegen bereits, dass das Karlsruher Meeting künftig den Status „Gold“ tragen wird. Der Weltverband, der grundsätzlich drei Level unterscheidet, ordnete die Veranstaltung, genau wie die übrigen Events der Tour, in die höchste Kategorie ein.