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Meinung

von Hartmut Metz

Mein besonderer WM-Moment

Finale 1974: Gerd Müller zeigt sich gegen die Niederlande als unnachahmlicher „Bomber der Nation“

Mit dem Anpfiff der Fußball-WM veröffentlichen die Badischen Neuesten Nachrichten täglich die Rubrik „Mein besonderer WM-Moment“, in der sich rund 30 Redakteurinnen und Redakteure zurückerinnern. Dieses Mal Hartmut Metz

 Fußball WM 1974 Deutschland - Holland von links: Gerd Müller Mueller - Wolfgang Overath - Uli Hoeneß
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft um Gerd Müller holte 1974 den WM-Titel. Foto: imago sportfotodienst, via www.imago-images.de imago images/Pressefoto Baumann

Das erste Fußballspiel, an das ich mich als Kind genau erinnere, ist das WM-Finale von 1974.

Die 0:1-Schmach gegen die DDR, die Jürgen Sparwasser der DFB-Elf einbrockte, blieb mir nur ergebnistechnisch im Hinterkopf.

Vom Halbfinale gegen Polen an meinem zehnten Geburtstag habe ich lediglich die verzweifelten Helfer vor Augen, die bei der „Wasserschlacht von Frankfurt“ mit ihren Walzen den Rasen bespielbar machen sollten.

Sepp Maier hält die Deutschen im Spiel

Auf dem ersten Farbfernseher meines Onkels sahen die orangefarbenen Wirbelwinde im Finale dann gefährlicher aus als die weißen Gastgeber. Prompt gab es einen Elfmeter für die Niederlande. Spaßvogel Sepp Maier flog wie bei jedem Strafstoß am Ball vorbei, während Johan Neeskens den Elfer frech in die Tormitte hämmerte.

Wolfgang Kleff oder Norbert Nigbur hätten ihn als Elfmetertöter vielleicht gehalten – aber später stellte sich heraus, dass es von Helmut Schön richtig war, die „Katze von Anzing“ im Kasten zu lassen. Maier hielt beim Powerplay der überlegenen „Oranjes“ in der zweiten Hälfte wie ein Weltmeister.

Das wurde er auch, weil Bernd Hölzenbein in der 25. Minute im Strafraum gefallen war und Paul Breitner den Elfer unhaltbar ins untere Eck trat. Und dann mein Kindheitsheld, der „Bomber der Nation“: Gerd Müller drehte sich unnachahmlich, der Ball hoppelte ins Netz: 2:1 (43.). Den Rest hielt Maier.

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