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Zur Halbzeitpause noch im Rückstand

3:2-Derbysieg beim SV Sandhausen: Choi wendet das Blatt für den KSC

Der Karlsruher SC hat das nordbadische Derby der Zweiten Fußball-Bundesliga dank einer Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt leztlich verdient mit 3:2 (0:2) gewonnen. Dabei ragte der zweimalige Schütze Kyoung-Rok Choi beim KSC heraus.

Matchwinner für den KSC: Der zweimalige Torschütze Kyong-Rok Choi setzt sich gegen den Sandhäuser Nils Röseler durch.
Matchwinner für den KSC: Der zweimalige Torschütze Kyong-Rok Choi setzt sich gegen den Sandhäuser Nils Röseler durch. Foto: Markus Gilliar/GES

Felix Brych verlängerte das rassige Derby im bitterkalten Sandhäuser BWT-Stadion nicht länger als nötig. Das Thermometer zeigte Werte zwischen zwei und vier Grad unter null. Doch Feuer war auf dem ordentlich bespielbaren Platz geboten. bis in die vierte Nachspielzeit hinein.

Nachdem Marius Gersbeck kurz vor dessen Anbruch noch eine gute Gelegenheit des SVS zunichte gemacht hatte, war der Weg für den am Ende verdienten Erfolg der Gäste frei. Der Karlsruher SC blieb durch das 3:2 (0:2) im Nachbarschaftsduell beim SV Sandhausen auch in seinem achten Zweitligaspiel des Kalenderjahres ungeschlagen.

Rückkehr auf den fünften Tabellenplatz

Für den KSC trafen der Matchwinner Kyoung-Rok Choi (30., 79.) und Philipp Hofmann (46.). Bei den Treffern von Kevin Behrens (30.) und Patrick Schmidt (40.) verriet die KSC-Abwehr im ersten Abschnitt ungewohnte Nachlässigkeiten.

Damit kehrte der KSC vorläufig auf den fünften Tabellenplatz zurück. In acht Tagen, am 21. Februar, empfängt er den 1. FC Nürnberg, der an diesem Sonntag zunächst noch den FC St. Pauli im Max- Morlock-Stadion erwartet.

Zurück zum 4-3-3

Eichner vertraute der erwarteten Elf im 4-3-3: Für Marvin Wanitzek, der seine Gelb-Sperre verbüßt hatte, wich Alexander Groiß aus der Startelf. Wanitzek rückte auf die Achterposition im Mittelfeld an die Seite von Kyoung-Rok Choi vor Kapitän Jérome Gondorf. Eine weitere personelle Änderung nahm Eichner nicht vor.

Bei seiner Kaderzusammenstellung für das 13. nordbadische Derby musste er neben den verletzten Außenverteidigern Philip Heise, Dirk Carlson, Jannis Rabold und Sebastian Jung kurzfristig auch auf den offensiven Außenbahnspieler Dominik Kother wegen einer Angina (wir berichteten) verzichten.

Schiele rotiert im größeren Stil

Michael Schiele, der Trainer des abstiegsgefährdeten SV Sandhausen, reagierte auf die vorangegangene 1:2-Niederlage in St. Pauli mit einer umfassenden Rotation und der Umstellung von eine Dreier- auf eine Viererabwehrkette in einem 4-2-3-1. Tim Kister fiel wegen einer Magen-Darm-Infektion aus.

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Diego Contento und Dennis Diekmeier rückten in die Abwehr. Contento, Alexander Esswein, Besar Halimi und Patrick Schmidt kamen für Philipp Klingmann, Alexander Rossipal, Denis Linsmeyer und Daniel Keita-Ruel ins Team.

Badische Rivalen legen forsch los

Das 125 Jahre alte Badnerlied war verklungen, da war`s auch bald vorbei mit der Folklore im leeren Gefrierschank am Hardtwald. Flott und ohne Abtasten legten beide los. KSC-Torjäger Philipp Hofmann tauchte nach vier Minuten nach Doppelpass mit Choi in halbrechter Strafraumposition auf, verzog seinen Linksschuss aber deutlich.

Die Karlsruher hatten zwar etwas mehr vom Spiel, mussten aber aufpassen, weil es bei den Gastgebern nach Ballgewinnen schnell ging. In der zwölften Minute war bei der bis dahin besten SVS-Chance nach einem langen Diagonalball von Esswein in den Sechzehner und einer Kopfballablage von Behrens Karlsruhes Schlussmann Marius Gersbeck gegen Janik Bachmann zur Stelle.

Wimmer verpasst KSC-Führung

Der KSC blieb dran, schaffte es aber nicht, die massierte Sandhäuser Abwehr auszuhebeln. Choi (14., 18.) versuchte es zweimal erfolglos aus der Distanz. Die erste Ecke für den KSC folgte. Wanitzek trat sie von rechts ins Zentrum, wo Wimmer mit dem Kopf an den Ball kam und Stefanos Kapino im SVS-Tor zu einer Parade zwang.

Wimmer tauchte im ersten Abschnitt offensiv im Zentrum auf. In der 28. Minute hatte der Linksverteidiger die die KSC-Führung auf den Fuß: Wimmer, dem der Ball versprang, nutzte die Gunst aus nächster Nähe aber nicht, nachdem Behrens den Ball im Anschluss an einen Freistoß der Blau-Weißen unglücklich zu ihm verlängert hatte.

KSC pennt - und wird zweimal ausgekontert

Der Bumerang traf den nachlässigen KSC postwendend: Nach einem Ballverlust Wanitzeks in der Hälfte der Gastgeber ließ sich der KSC viel zu einfach auskontern. Ein Doppelpass von Behrens mit Esswein genügte um die Karlsruher Abwehrreihe auszuhebeln. Gondorf kam dann zu spät, um gegen Behrens, der den Ball ins linke Eck einschob, den Rückstand noch zu verhindern.

Die von Eichner erhoffte schnelle Reaktion seiner Mannschaft blieb aus. Und der SVS, der nun mehr Räume hatte, blieb unangenehm. Fünf Minuten vor der Pause setzte der KSC in Überzahl in Rückwärtsbewegung den über die linke Seite kommenden Behrens nicht energisch zu. Der legte den Ball quer an die Strafraumgrenze ab, wo Schmidt ihn kurz annahm und mit rechts zum 2:0 ins Tor wuchtete.

Hofmann verkürzt 14 Sekunden nah Wiederbeginn

Die ärgerlichen Schlampigkeiten dürften in der Kabine zur Pause natürlich Thema gewesen sein beim KSC. Der zweite Abschnitt begann dann ohne Wechsel und nach nur 14 Sekunden fulminant: Der durchgelaufene Hofmann, von Choi eingesetzt, schloss den Angriff über drei Stationen mit seinem neunten Saisontreffer trocken ab.

Der Mittelstürmer beendete damit eine Durststrecke von davor fünf Spiele ohne eigenen Torerfolg und bescherte seiner Mannschaft einen vielversprechenden Start in die zweite Hälfte.

Choi gleicht aus

Der KSC setzte seine Druckphase fort. In der 52. Minute schlug Wimmer aus der eigenen Hälfte einen Ball in den Sandhäuser zu Benjamin Goller, der ihn dort aufnahm, einen Tiefenlauf unternahm, ehe er die Kugel zum unbewachten Lorenz hinausspielte. Der hatte alle Zeit derr Welt, den hinter der Strafraumlinie lauernden Choi anzuspielen. Der anschließende Linksschuss des Südkoreaners prallte vom rechten Torpfosten ins Netz.

Choi legt nach

Der SVS hatte an dem zügig verspielten Rückstand zu knabbern. Der am KSC-Strafraum aufgetauchte Schmidt sendete in der 59. Minute mit einem guten Schuss das erste Lebenszeichen der Schiele-Truppe. Die Kurpfälzer bemühten sich darum, ins Match zurückzufinden.

Schiele reagierte nach 71 Minuten mit einem Doppelwechsel, indem er Daniel Keita-Ruel und Alexander Rossipal für Contento und Besar Halimi brachte. Vor Anbruch der Schlussphase machte Hofmann, der im Strafraum den Ball gegen vier Sandhäuser behauptete, den Weg zum Siegtreffer der Karlsruher frei. Überlegt legte der Angreifer den Ball zu Choi ab, der im nächsten Moment seine herausragende Leistung krönte.

SV Sandhausen: Kapino – Diekmeier, Röseler, Zhirov – Esswein, Paurevic (82. Pena Zauner), Bachmann, Contento (71. Rossipal, 82. Nauber) – Halimi (71. Keita-Ruel) – Behrens, Schmidt.

Karlsruher SC: Gersbeck – Thiede, Bormuth, Kobald, Wimmer - Wanitzek (84. Fröde), Gondorf, Choi (90. Gordon) – Goller (77. Amaechi), Hofmann, Lorenz (90. Batmaz).

Schiedsrichter: Brych (München), Tore: 1:0 Behrens (30.), 2:0 Schmidt (40.), 2:1 Hofmann (46.), 2:2 Choi (52.), 3:2 Choi (79.)

Gelbe Karten: Contento - Wimmer

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