Daniel Gordon, über Jahre das Alpha-Tier in der Mannschaft des Karlsruher SC, lässt in diesem Jahr als Fußballprofi kein Neuland aus. Mit bemühtem Spaß im Unterton, sagt er es ja selbst, das so zu sehen: Die Corona-Unterbrechung, der Zweitliga-Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag – und nun, seit der Rettung erstmals arbeitslos.
Obwohl der gebürtige Dortmunder inzwischen schon acht Jahre lang in Karlsruhe lebt, lernt der Abwehrspieler den Oberwald gerade neu kennen. Auf den Forstwegen, die von seiner Haustür in der Südoststadt am schnellsten zu erreichen sind, spult der 35-Jährige die Kilometer herunter. Generell orientiert er sich an einem Programm von KSC-Athletikcoach Florian Böckler. Denn davon, dass er sich für den Zweitligisten in Schuss hält, geht Gordon weiter aus.
Ohne Bedenken wegen der Fitness
„Nach wie vor ist der KSC erster Ansprechpartner für mich. Mir wurde klargemacht, dass es Prioritäten gibt im Kader. Die Situation ist nicht einfach. Aber wir sind in Verhandlungen“, erklärte der erfahrene Innenverteidiger seine Lage. Nach seiner Karriere, auch darüber sprach man schon, könnte er eine Aufgabe im Nachwuchsleistungszentrum übernehmen.
Seit zehn Tagen stecken Gordons bisherige Kollegen bereits in der Vorbereitung für die neue Saison. Da das Budget beim Fußball-Zweitligisten ausgeschöpft ist, gehört der kopfballstarke Abwehrmann zu den Akteuren in der Warteschleife. Heißt: Bewegung wird wohl erst dann in die mit dem KSC vorbesprochenen Angelegenheiten kommen, sobald sich dem Sportgeschäftsführer Oliver Kreuzer durch mögliche Abgänge Spielräume eröffnen.
„Momentan sind alle Vereine mit Neuverpflichtungen zurückhaltend. Ich weiß auch um die momentane Situation des KSC und nehme sie an. Ich habe meine Läufe, mache mein Programm und bin auch in Fitnessstudios unterwegs. An der Fitness wird es nicht mangeln“, versichert Gordon.
Wir wollen das Versprechen, das wir Daniel gegeben haben, erfüllen.Oliver Kreuzer / Sportgeschäftsführer
Gordon wünscht sich, dass er zum inneren Halt des Mannschaftsgefüges beitragen kann. „Ich will dabei helfen, dass der KSC den Übergang schafft. Darum geht es ja auch. Dass jemand das Heft in die Hand nimmt und dabei hilft. Einer, der den jungen Spielern ein Ansprechpartner ist, vorne weg marschiert. Das sind Themen, bei denen der KSC weiß, was er an mir hat. Ich hoffe, dass wir schleunigst eine Einigung finden werden, weil ich auch wieder schnell auf dem Platz sein möchte“, sagte er den Badischen Neuesten Nachrichten. Kreuzer sagte, dass es dabei bleibe: „Wir wollen das Versprechen, das wir Daniel gegeben haben, erfüllen.”