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Respekt vor Badenern

Absteiger in Abstiegssorge: Arminia Bielefeld ist nächster Gegner des KSC

Der Abstieg aus der Bundesliga hat in Fürth und Bielefeld offenbar vieles aus den Fugen gebracht. Dass die Arminia sich eine Liga tiefer schon wieder am Tabellenende findet, darf den KSC am Freitag nicht in falscher Sicherheit wiegen.

Viel zu tun, vieles zu besprechen: Arminia Bielefelds Trainer Daniel Scherning  mit Kapitän Oliver Hüsing und Andrés Andrade.
Viel zu tun, vieles zu besprechen: Arminia Bielefelds Trainer Daniel Scherning mit Kapitän Oliver Hüsing und Andrés Andrade. Foto: Laci Perenyi/imago images

Wenn die Zweite Liga bisher überrascht, so tut sie das ganz hinten, am Ende ihres Tableaus. Beide Bundesliga-Absteiger, die Spvgg Greuther Fürth und Arminia Bielefeld, besetzen vor diesem elften Spieltag mit jeweils acht Punkten und nur durch ein Tor voneinander getrennt, schon wieder die direkten Abstiegsplätze.

Vergleichbares gab es in der Zweitliga-Geschichte nie. Musste man bei den Franken mit ihrer verjüngten Mannschaft damit rechnen, dass sie eine Zwischensaison mit Turbulenzen erleben könnten, so erwarteten die meisten Experten die Arminia, die diesen Freitag (18.30 Uhr) den KSC empfängt, viel eher im Dunstkreis des HSV, des SV Darmstadt 98, des 1. FC Heidenheim oder des Nachbarn SC Paderborn.

Früher Trainerwechsel bei Arminia Bielefeld

Kein bisschen weniger hatte Ulrich Forte erwartet. Den Schweizer hatte die Arminia im Sommer auf ihre Trainerbank gesetzt. Die Realität holte den Novizen am ersten Spieltag ein: Sandhausen, 4.700 Zuschauer, eine an Ballbesitz desinteressierte Heimelf, die dann gegen ihre nach der Pause dezimierten Gäste mit 2:1 gewann. Auch Forte hatte wegen einer unsportlichen Aktion Rot gesehen.

Das machte natürlich etwas mit Spielern wie Andrés Andrade, George Bello, Sebastian Vasiliadis, Masaya Okugawa oder Bryan Lasme, die ein paar Monate davor noch die Bundesliga-Arenen gewohnt waren und mit ihrem neuen Coach auch die nächsten drei Ligaspiele verloren. So kam es, dass die erste Trainerentlassung der Zweitliga-Saison am 17. August aus Bielefeld vermeldet wurde.

Der, der es seither dort richten soll, heißt Daniel Scherning, ist 38, ein Mann mit Stallgeruch. Im Vorleben war er ja auch schon Assistent von Steffen Baumgart. Das ist vier, fünf Jahre her und fällt in die Zeit, als der SC Paderborn der Drittklassigkeit entkam und in die Bundesliga durchmarschierte.

In Bielefeld wissen die Verantwortlichen um Trainer Daniel Scherning, dass sie ihre Saisonziele revidieren müssen.
In Bielefeld wissen die Verantwortlichen um Trainer Daniel Scherning, dass sie ihre Saisonziele revidieren müssen. Foto: Thomas Frey/dpa

Nun sieht er sich einem entgegen gesetzten Trend gegenüber. Am vergangenen Wochenende agierte seine Elf in Düsseldorf in der zweiten Halbzeit defensiv desaströs und schlitterte in eine 1:4-Niederlage, es war bereits die sechste des DSC Arminia.

Es habe sich eine „offene, direkte und ehrliche Analyse angeschlossen“, sagte Scherning, was einer in seiner Situation dann so sagt, auch seien die Dinge „klar und selbstkritisch angesprochen worden“.

Oczipka nach Corona-Infektion zurück

Als Verantwortlicher beim Letzten findet er sich zwangsläufig in der Rolle desjenigen wieder, der festen Glauben propagieren muss, dass alles bald besser kommt. „Wir wollen uns als Team gegen diese Situation stemmen“, sagte er bei der Pressekonferenz vor dem Treffen mit dem KSC.

Da sah es so aus, als könnte er mit Stamm-Linksverteidiger Bastian Oczipka rechnen, der nach einer Corona-Infektion wieder mittrainierte. Dagegen werden Abwehrspieler Lukas Klünter und Sturm-Routinier Fabian Klos weiter ausfallen.

Scherning setzt auf das Heim-Gesicht

Mit einiger Berechtigung klammert sich Scherning daran, dass die Arminia in der heimischen Schüco-Arena seit seiner Ankunft ein anderes Gesicht zeigt, als sie das auswärts tut. Dem 4:1 gegen Braunschweig ließ sie ein 4:2 gegen Kiel folgen.

Scherning erwähnte seinen Eindruck, „dass jedem der Spieler bewusst ist, in welcher Situation wir sind. Dass es für uns am Freitag darum gehen wird, im dritten Heimspiel, das wir gemeinsam haben, den dritten Sieg einzufahren, um den Anschluss Richtung Mittelfeld herzustellen“.

In Bielefeld wissen sie nun schon mal, dass sie ihre Saisonziele revidieren müssen. Zu anfällig ist die Arminen-Abwehr um den vor der Saison auch vom KSC in Betracht gezogenen Kapitän Oliver Hüsing, zu hart die Landung des Absteigers in der Zweitliga-Realität ausgefallen.

Bielefelds Trainer erwartet KSC als „aggressive Mannschaft“

Scherning erwartet den KSC als „aggressive Mannschaft, die versuchen wird, uns situativ hoch zu pressen, Druck auszuüben, aber dann auch aus einer kompakteren, tiefen Grundordnung das Spiel zu überlassen“.

Respekt hat er vor dem Umschaltspiel und den offensiven Qualitäten der Eichner-Truppe, die er daran festmacht, dass nur der SC Paderborn und der FC St. Pauli zu mehr Torabschlüssen kam als bislang die der Karlsruher.

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