Wo du gebraucht wirst, bist du da“, sagt Hermann Bredenfeld so einen Satz, der nach Lebensmotto klingt. Auch anno 1976, als er in der Bundesliga das KSC-Trikot trug, war er mit seinen Mitspielern überall in der Region willkommen. Ob bei einer Restaurant-Eröffnung in Wörth als Sidekick des Entfesselungskünstlers Peter Moretti, bei einer Schülerfragerunde in Sinsheim oder bei einer Autogrammstunde im Bruchsaler Gefängnis. Bredenfeld erinnert sich an die Gespräche mit Knastbrüdern, unter ihnen Heinrich Pommerenke, einer der berüchtigtsten Gewaltverbrecher der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Bredenfeld, eine echte Pott-Type, kannte nie Berührungsängste, auch gegenüber Fans gab es sie nie. In seinen beiden Bundesligajahren wählte ihn der KSC-Fanclub zum „Spieler des Jahres“. Lud ihn einer am Stadion zum Sonntagsschmaus ein, „fuhr ich auch schon mal zu Fans nach Heidelsheim oder Stupferich“, erzählt Bredenfeld – und in dem Zusammenhang das für einen 70 Jahre alten Deutschen Unglaubliche: „Ich habe bis zum heutigen Tag keinen Tropfen Bier getrunken.“