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Durch die Hintertür nach Ulm

Anton Fink: „So einen Abgang habe ich nach sechs Jahren beim KSC nicht verdient”

Anton Fink hat ausgecheckt beim Karlsruher SC. Durch die Hintertür werden wie er noch einige gehen, deren Verträge beim Fußball-Zweitligisten nun endeten. Keine Reden, keine Blumensträuße, keine Emotionen. „Sehr schade, so zu gehen“, gesteht Fink am Mittwoch.

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Anton Fink geht zum SSV Ulm und ist enttäuscht über die Behandlung beim KSC. Foto: GES

Anton Fink hat ausgecheckt beim Karlsruher SC. Durch die Hintertür werden wie er noch einige gehen, deren Verträge beim Fußball-Zweitligisten nun endeten. Keine Reden, keine Blumensträuße, keine Emotionen. „Sehr schade, so zu gehen“, gesteht Fink am Mittwoch und sagt: „So einen Abgang habe ich nach sechs Jahren beim KSC nicht verdient.“

Fink meint noch nicht einmal die Coronabedingt leer gebliebenen Arenen, auch nicht das Ende eines Kapitels bei einem letzten Abendessen mit der Mannschaft. Enttäuscht habe ihn, sagt er im Gespräch mit den Badischen Neuesten Nachrichten vielmehr, dass „kein Oliver Kreuzer mit mir gesprochen“ hat.

KSC-Verteidiger Gordon will weiterspielen

Fink erklärt: „Ich bin keine 20 mehr, sondern 32 Jahre alt. Mit mir kann man reden, ich kenne das Fußballgeschäft. Wenn der KSC mit einem nicht mehr plant, ist das nicht schlimm und eine normale Sache. Aber so wie es lief, war es traurig und enttäuschend“.

Erst in den nächsten Tagen wird Kreuzer mit allen sprechen, das weiß auch Daniel Gordon seit dem Abschiedsessen am Montag beim früheren Clubhauswirt Saki. „Ich bin gespannt, welche Ideen der KSC hat. Ich möchte weiterspielen und der Mannschaft noch mindestens ein Jahr, vielleicht sogar zwei, helfen“, erklärte Gordon den BNN am Mittwoch.

Finks Fitness als Argument der Trainer

Fink sagt, er hätte für jedes Argument des Sport-Geschäftsführers Kreuzer Verständnis aufgebracht, doch, so wie es ablief, habe er jeden Respekt vermisst. Christian Eichner und dessen Vorgänger Alois Schwartz vermissten bei Fink wiederum Tempo und auch Stehvermögen für die Liga-Anforderungen.

So stand Finks Fitness infrage, nie, dass er bis zum Schluss ein besonderer Spieler blieb. Vor Corona, während der Hinrunde, hatten Fans ihn mit einem lang gezogenen „Tooooni“ gefordert, sobald der KSC dringend ein Tor und dafür einen mit einer zündenden Idee brauchte. Wie Fink war eben kein anderer im Kader.

Rekordtorschütze der Dritten Liga

2009 war er für 600.000 Euro erstmals zum KSC gekommen, damals von der Spvgg Unterhaching ins Zweitliga-Team von Edmund Becker. Man verlieh ihn 2010 an den VfR Aalen, anschließend wechselte er zum Chemnitzer FC. Ergebnis: In der Geschichte der Dritten Liga gab es keinen zuverlässigeren Schützen als ihn: In 324 Partien traf er 136-mal, davon 35-mal vom Punkt.

Nach fünfeinhalb Jahren in Chemnitz kehrte er nach dem Zweitliga-Abstieg des KSC im Sommer 2017 in den Wildpark zurück. Im zweiten Jahr fand er zu alter Treffsicherheit (15 Tore in 38 Spielen) und war an der Seite von Sturmpartner Marvin Pourié wesentlicher Faktor dafür, dass der KSC zurückkam.

Die letzten zehn Zweitliga-Minuten im KSC-Trikot gönnte Eichner dem Angreifer am 33. Spieltag beim 3:3 gegen Bielefeld. Im Saisonfinale in Fürth hatte er körperlich stärkeren Leuten wie Alexander Groiß und Babacar Gueye Vorrang gegeben, um den 2:1-Sieg über die Zeit zu retten. Danach tanzte und sang auch Fink im Spielerkreis: „Nie mehr Dritte Liga.“ Er durfte sicher sein.

Ulmer haben beim Werben „nie locker gelassen”

Fink unterschrieb am Dienstag einen Zweijahresvertrag bei Regionalligist SSV Ulm 1846. Die frühzeitige Chance, die Zukunft zu planen, habe ihn beeinflusst – und die Hartnäckigkeit des Viertligisten.

„Manager und Präsident des SSV haben sich um mich bemüht, wie ich das zuvor noch nie bei einem anderen Verein erlebt habe. Sie haben schon früh bei meinem Berater angerufen und nie locker gelassen“, berichtet Fink, für den bei den Spatzen schon am 21. Juli der Trainingsauftakt ansteht.

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