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Beim 0:0 gegen Regensburg

Der KSC sorgt mit kurioser Ecke für Wow-Effekt

Für Gesprächsstoff sorgte beim 0:0 des Karlsruher SC gegen Jahn Regensburg eine kuriose Eckballvariante. KSC-Assistenzcoach Zlatan Bajramovic verrät, was es mit ihr auf sich hatte.

Kuriose Eckball-Variante: Der Schütze Jérome Gondorf schaut, während sechs seiner Mitspieler nicht im, sondern allesamt an der Strafraumkante lauern.
Kuriose Eckball-Variante: Der Schütze Jérôme Gondorf schaut, während sechs seiner Mitspieler nicht im, sondern allesamt an der Strafraumkante lauern. Foto: Markus Gilliar/GES

16. Spielminute im Spiel des KSC gegen Regensburg (0:0). Es gab die erste von am Ende sieben Ecken für den KSC. Und da die Heimelf im Wildparkstadion in dieser Saison schon 16 Mal nach ruhenden Bällen zuschlug, war die Regensburger Mannschaft angemessen alarmiert.

Und gleich schwer irritiert: Nachdem sich der Kapitän Jérôme Gondorf an der rechten Eckfahne den Ball bereit gelegt hatte, hielt sich nur Benjamin Goller im Strafraum auf. Dafür reihten sich Kevin Wimmer, Robin Bormuth, Christoph Kobald, Philipp Hofmann, Marco Thiede und Alexander Groiß auf der rechten seitlichen Torraumlinie auf.

Die Spieler der Gäste wussten nicht, was los war und rätselten zunächst, was sie tun sollten. Raus zu den Leuten? Drin warten? Was sie letztlich taten. Die sechs Karlsruher liefen kurz vor der Ausführung überfallartig abgesprochene Räume an. Was für ein Wow-Effekt wäre das geworden, hätte die kuriose Variante dem KSC die Führung gebracht.

Egal, was du änderst, es sorgt beim Gegner für noch mehr Unruhe.
Zlatan Bajramovic, KSC-Assistenzcoach

Nach dem gemeinschaftlichen Einlaufen der Sechser-Riege verlängerte der am vorderen Pfosten angelangte Hofmann den Ball von dort per Kopf ins Zentrum zu Kobald, der drüber köpfte.

Bajramovic hat Spaß an der Abwechslung

Zlatan Bajramovic sah es am Sonntagabend an den Nachrichten auf seinem Smartphone, dass die ungewöhnliche Variante Wellen schlug. „Vor dem Spiel haben wir festgelegt, dass wir bei den ersten beiden Ecken diese Variante ausprobieren“, verriet der Assistent von Christian Eichner, der beim Zweitligisten für die Standards zuständig ist.

„Egal, was du änderst, es sorgt beim Gegner für noch mehr Unruhe. Unsere Jungs nehmen leichte Veränderungen sehr gut an. Sie sind dafür offen. Das macht es einfach“, erklärte Bajramovic. „Ich habe Freude daran, immer wieder mal etwas Neues mit den Jungs zu erarbeiten. Ab und an kann sich eine kleine Veränderung lohnen. Heute war es fast soweit. Wenn Kobi den Ball runterdrückt, hat die von heute schon ausgereicht“, meinte der frühere Bundesligaprofi.

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Variantenreich nach ruhenden Bällen

Sieben Minuten später, zur zweiten Ecke für den KSC, staffelten sich die KSC-Profis für eine Wiederholung. Der Schiedsrichter, offenbar mit dem Kölner Keller noch in Verbindung, pfiff dazwischen, weshalb der Augenblick verpuffte. „Ich habe mit der Variante etwas länger gewartet. Wir haben die eine oder andere normalere in der Tasche wie die in Bochum erfolgreiche, als wir mit acht Mann im Strafraum auftauchten.

Es ist immer wieder spannend“, sagt Bajramovic, der diese Unberechenbarkeit als Chance ansieht: „Je mehr Spieler ich drin habe, heute waren es auch immer sieben, desto größer ist die Hoffnung, dass ein Ball runterfällt und einer von uns da ist.“ Bajramovic erinnerte an das Finale der alten Saison, als Dominik Kother in Fürth (2:1) am zweiten Pfosten parat stand und einen durchgerutschten Ball zum zwischenzeitlichen 1:1 reingedrückt hatte.

Es war ein wichtiger Moment auf dem Weg zum Klassenverbleib, der nach Abpfiff feststand. „Wir stellen eigentlich immer einen an den zweiten Pfosten, auch wenn er da nur dumm rumsteht. Es kann sich lohnen.“

Eichner empfiehlt Selimbegovic weniger Videostudien

Jahn-Trainer Mersad Selimbegovic hatte im Vorfeld darauf verzichtet, mit den Profis viel darüber zu reden, dass der KSC bei Standards „brutal gefährlich“ ist. Man habe auch gar nicht die Zeit gehabt, sich im Training darauf einzustellen. In den beiden zurückgelegten Englischen Wochen sei das Trainerteam fast rund um die Uhr mit Videostudien ausgelastet gewesen. Dem Karlsruher Einfallsreichtum zollte Regensburgs Coach Respekt.

„Die Kollegen lassen sich immer wieder etwas einfallen. Scheinbar haben die mehr Zeit als wir“, sagte Selimbegovic mit einem Augenzwinkern. Eichner nahm den Ball später humorig auf: „Vielleicht ein kleiner Tipp an Mersad: Wir schauen weniger Video, vielleicht ist das ein Impuls für die Zukunft.“

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