
Beim Wettschießen zogen diesmal die Keeper den Kürzeren. Weil sie bei der Torabschluss-Übung zu viele Treffer gefangen hatten, mussten Markus Kuster, Niklas Heeger, Paul Löhr und Max Weiß am Mittwochvormittag Straf-Schüsse auf Beine und Hinterteil über sich ergehen lassen. Auch Athletikcoach Florian Böckler und Torwarttrainer Markus Miller blieben nicht verschont.
Die Situation dürfte Kuster bekannt vorgekommen sein: Auch am Samstag beim 0:3 in Hamburg hatte der Ersatztorhüter des Karlsruher SC jede Menge Bälle auf seinen Kasten bekommen.
Der Österreicher spricht dennoch von „einem coolen Erlebnis“ und stuft seine eigene Leistung als „ganz in Ordnung“ ein. „Klar gibt es vielleicht ein paar Dinge, die man verbessern kann“, sagt Kuster.
OP bei Gersbeck „absolut notwendig“
Am kommenden Freitag (18.30 Uhr) wird der 28-Jährige dazu Gelegenheit erhalten: Sein Trainer Christian Eichner legte sich am Mittwoch darauf fest, dass Kuster auch gegen den FC Ingolstadt Stammkeeper Marius Gersbeck im KSC-Tor vertreten wird.
Bei Gersbeck, der vergangene Woche am linken Handgelenk operiert worden war, rechnet Eichner mit einer Ausfallzeit von drei Monaten. Der Eingriff, das habe die OP deutlich gemacht, sei „absolut notwendig“ gewesen.
Kuster wird nach dieser Runde nicht mehr als Gersbeck-Ersatz infrage kommen: Der KSC und der frühere österreichische U21-Nationalspieler, dessen Vertrag im Wildpark ausläuft, setzen die Zusammenarbeit nicht fort. „Wo es dann, weitergeht, werden wir sehen. Noch kann ich dazu nichts Konkretes sagen“, erklärt Kuster.
Kuster geht mit lachendem und weinendem Auge
Durch Gersbecks Ausfall bietet sich dessen Ersatz nun im Saisonendspurt die Möglichkeit, die Aufmerksamkeit anderer Clubs auf sich zu ziehen. In Hamburg hatte sich Kuster zwar das eine oder andere Mal auszeichnen können, aber in den 90 Minuten nicht immer einen sicheren Eindruck hinterlassen.
Eichner spricht von „Licht und Schatten“ und insgesamt von einem „einen ordentlichen Auftritt“ seines Torhüters. Nun hofft der Karlsruher Chefcoach, dass Kuster durch das HSV-Spiel an Rhythmus und an Stabilität hinzugewonnen hat.
Dieser wird Karlsruhe nach eigener Aussage mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlassen. „Es war sportlich gesehen eine schwierige Zeit, aber trotz allem menschlich und persönlich eine spannende Erfahrung. Ich bin froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe“ betont Kuster, der nach seiner Ankunft im Sommer 2020 das interne Duell mit Gersbeck verloren hatte und bislang erst zu vier Zweitliga-Einsätzen gekommen ist.
Wer komplettiert das Torwartteam des KSC?
Im Torwartteam des KSC sind für die kommende Runde bislang zwei Plätze besetzt: Hinter Stammkraft Gersbeck, der noch bis Sommer 2023 vertraglich an die Karlsruher gebunden ist, rückt der bisherige U19-Schlussmann Weiß zu den Profis auf. Zu Jahresbeginn stattete der KSC den U18-Nationalspieler mit einem bis 2026 laufenden Vertrag aus.
Derweil laufen die Arbeitspapiere von Löhr und Heeger, der in Hamburg als Ersatztorhüter auf der Bank saß, in diesem Sommer aus. Zuletzt hatte der KSC das Interesse an einer Verpflichtung von Kai Eisele bestätigt. Der 26-Jährige, zurzeit bei Fortuna Düsseldorf, hatte im Herbst während eines Probeaufenthalts im Wildpark überzeugt.