Der Karlsruher hat den ehemaligen Bundesliga-Dino Hamburger SV mächtig geärgert und den Hanseaten im Aufstiegsrennen den nächsten Rückschlag beschert.
Am Donnerstagabend erkämpfte sich die Mannschaft von Trainer Christian Eichner im Volksparkstadion ein 1:1 (1:1). Daniel Gordon (57.) hatte die Führung von Simon Terodde (56.) direkt gekontert.
Eichner war nach dem 0:0 gegen den FC Erzgebirge Aue am Montag gezwungen, seine Elf auf mehreren Positionen zu verändern. Im Abwehrzentrum lief Routinier Daniel Gordon von Beginn an auf, weil Kevin Wimmer anstelle des gesperrten Philip Heise auf der linken Seite gebraucht wurde.
In der Offensive kam für den verletzten Kyoung-Rok Choi auf rechts Benjamin Goller zum Zug und im Angriffszentrum ersetzte Babacar Guèye den am Knie lädierten Torjäger Philipp Hofmann.
Teroddes Kopfball geht knapp daneben
Darüber hinaus nahm Eichner drei weitere Wechsel vor: Der wiedergenesene Marc Lorenz begann anstelle von Dominik Kother auf der linken Außenbahn, Malik Batmaz musste im Zentrum für den defensiver ausgerichteten Tim Breithaupt Platz machen und rechts hinten übernahm Marco Thiede wieder von Sebastian Jung.
In der ausgeglichenen Anfangsphase verbuchte der HSV nach gut sechs Minuten die erste gefährliche Offensivaktion. Sonny Kittel flankte von links und Torjäger Simon Terrode verlängerte den Ball per Kopf knapp neben das Tor. Kurz darauf brachte ein Fallrückzieher von Aaron Hunt keine Gefahr für das Tor von Marius Gersbeck (9.).
Wintzheimer setzt seinen Schuss zu hoch an
Den Hamburgern war anzumerken, dass sie mit wenig Selbstvertrauen, dafür aber mit umso größerem Druck in die Begegnung gegangen waren. Nur mit einem Sieg würde sich die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune eine realistische Aufstiegschance bewahren.
Nach knapp 20 Minuten erhöhte der HSV dann den Druck und schnürte seinen Kontrahenten kurzzeitig in dessen eigener Hälfte ein. Mehr als ein etwas zu hoch angesetzter Schuss von Manuel Wintzheimer sprang vorerst allerdings heraus (20.).
Für die Gastgeber blieb es auch danach eine zähe Angelegenheit, mit dem deutlichen Plus an Ballbesitz konnten sie in vorderster Linie nur wenig anfangen. Entweder war das Bein eines KSC-Spielers dazwischen oder der Abschluss fiel zu harmlos aus, wie der von Terodde im Anschluss an eine Kittel-Flanke (28.).
Offensiv traten die Karlsruher zunächst aber so gut wie gar nicht in Erscheinung. Erst nach einer halben Stunde gab es die ersten Chancen: Guèye köpfte nach einer Lorenz-Ecke ein gutes Stück neben das Tor (31.) und Marvin Wanitzek schob den Ball nach einem stark ausgespielten Konter knapp neben den linken Pfosten (33.).
HSV von der Rolle
Der HSV war nun ziemlich von der Rolle, was sich in mehreren Fehlpässen zeigte. Nach vorne ging bis zur Pause nichts mehr, auch weil die Gäste nun die Mehrzahl der Zweikämpfe für sich entschieden.
Thioune reagierte zur Pause und brachte Jan Gyamerah für Josha Vagnoman. Beim KSC gab es zunächst keine personellen Wechsel. Und auch am Spielverlauf änderte sich zunächst wenig. Die Hamburger hatten zwar häufiger den Ball, kamen aber im Angriffsdrittel nicht entscheidend durch.
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Und doch stand es nach 55 Minuten 1:0 für die Platzherren. Nach einem Eckball hatte Guèye einen Schuss von Hunt mit der Hand abgeblockt, was folgerichtig einen Strafstoß und eine Gelbe Karte für den KSC-Angreifer nach sich zog. Terodde scheiterte zwar vom Punkt an Gersbeck, doch beim Nachschuss war für den Karlsruher Keeper nichts zu machen.
Die Antwort der Gäste ließ keine zwei Minuten auf sich warten: Wanitzek brachte nach einer Ecke den Ball im zweiten Anlauf nach innen, wo sich Gordon gegen Klaus Gjasula durchsetzte und zum Ausgleich einnickte (57.). Und der KSC blieb dran. Guèye verfehlte mit einem 16-Meter-Schuss nur knapp das Ziel (61.).
Gondorf zwingt Ulreich zu einer Parade
Der HSV brauchte einige Minuten, um sich vom Gegentreffer zu erholen. Kittel mit einem Schlenzer über das Tor (65.) und der eingewechselte Bakery Jatta mit einem Kopfball auf Gersbeck (69.) sorgten zumindest für ein wenig Gefahr vor dem Karlsruher Tor.
Doch es blieben vereinzelte Lebenszeichen der Hamburger, die auch in der Defensive gefordert blieben. Gondorf zwang nach 77 Minuten HSV-Torhüter Sven Ulreich mit einem Distanzschuss zu einer Parade. Auf der Gegenseite blockte Wimmer im letzten Moment einen Versuch von Kittel (80.).
Jatta sorgt für Wirbel, doch die KSC-Defensive steht
Inzwischen war Batmaz in der Partie gekommen, der angeschlagene Guèye verließ für ihn das Feld. Zu weiteren Wechseln sah sich Eichner zunächst nicht veranlasst. Erst in der Schlussphase kamen Kother für Lorenz, Groiß für Breithaupt und Jung für Goller.
Von den Hamburgern kam nun nicht mehr viel. Lediglich Jatta sorgte über links immer wieder für Wirbel, was die Gäste aber in letzter Linie wegverteidigen konnten. Nach exakt 90 Minuten musste Ulreich noch einmal bei einem Schuss von Jung eingreifen.