Position: Mittelstürmer. Größe: 1,90 Meter. Attribute: robust und doch auch dynamisch. Die Eckdaten passen schon einmal. Der Karlsruher SC ist bei seiner kniffligen Suche nach einem Nachfolger für Torjäger Philipp Hofmann im hohen Norden fündig geworden. Künftig soll es also Mikkel Kaufmann im Angriff des badischen Fußball-Zweitligisten krachen lassen.
Der Däne, der in der vergangenen Spielzeit für den Ligakonkurrenten Hamburger SV auflief, kommt auf Leihbasis vom FC Kopenhagen, wie der KSC am Mittwoch mitteilte. Die Leihe ist auf eine Saison angelegt. Bei dem dänischen Club läuft der Vertrag des 21-Jährigen noch bis 2024. Er soll am Donnerstagvormittag erstmals für den KSC auf dem Trainingsplatz stehen.
„Er ist trotz seiner jungen Jahre als Stürmer variabel einsetzbar und kennt auch schon die 2. Bundesliga. Das ist eine ideale Kombination. Er ist eine Bereicherung für unsere Offensive“, erklärte KSC-Sportchef Oliver Kreuzer.
Mikkel Kaufmann wechselte von Aalborg nach Kopenhagen und weiter zum HSV
„Ich freue mich auf die Fans vom KSC und darauf in diesem neuen, schönen Stadion zu spielen. Ich kann es kaum erwarten und werde in dieser Saison Vollgas geben“, wurde Kaufmann in der Pressemitteilung zitiert.
In seiner Heimat galt Kaufmann – zumindest noch bis vor Kurzem – als eines der größten Sturm-Versprechen. In der dänischen Stadt Hjorring geboren, durchlief er die Jugend von Aalborg AK, für den er 2019 in seinen ersten 17 Ligaeinsätzen als Profi gleich siebenmal traf. Das rief im Januar 2020 den dänischen Top-Club FC Kopenhagen auf den Plan, dem der damals 19-Jährige drei Millionen Euro wert war.
Beim FC Kopenhagen, für den er auch in der Europa League auflief, blieb Kaufmann mit nur zwei Treffern in 38 Pflichtspielen allerdings hinter den Erwartungen zurück, so dass er in der vergangenen Runde inklusive Kaufoption an den HSV verliehen wurde.
Bei den Hanseaten kam der dänische U21-Nationalspieler unter Trainer Tim Walter aber meist nur zu Kurzeinsätzen, lediglich zweimal stand er in der Startelf. Es dauerte bis zum 32. Spieltag, ehe Kaufmann beim 4:0 in Ingolstadt sein erstes Tor im HSV-Dress erzielte, am letzten Spieltag legte er in Rostock (3:2) ein weiteres nach.
KSC-Neuzugang: HSV verzichtet darauf, bei Kaufmann Kaufoption zu ziehen
Zu wenig, als dass die Hamburger um Sportdirektor Michael Mutzel die angeblich in der Kaufoption verankerten 1,5 Millionen Euro zahlen wollten. Mutzel, einst selbst für den KSC aktiv, hat bekanntlich noch immer eine enge Verbindung nach Karlsruhe: Der 42-Jährige ist guter Freund und Trauzeuge des Karlsruher Cheftrainers Christian Eichner.
Für Schlagzeilen hatte Kaufmann in Hamburg außerhalb des Platzes gesorgt. Weil er mehrfach zu spät gekommen war, strich ihn Trainer Walter Mitte März kurzerhand aus dem Kader.
In Karlsruhe tritt Kaufmann nun ein schweres Erbe an. Sein Vorgänger Hofmann hatte in seinen drei Jahren im Wildpark durchschnittlich in jedem zweiten Spiel getroffen und hatte sich so zur Lebensversicherung der Karlsruher aufgeschwungen.
In Fabian Schleusener, Malik Batmaz und dem 18 Jahre jungen Stefano Marino hat Eichner weitere Sturm-Optionen. Nach Torhüter Kai Eisele, Kelvin Arase, Paul Nebel, Marcel Franke und dem erst am Dienstag präsentierten Florian Ballas ist Kaufmann der bislang sechste Neuzugang des KSC.