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Hamburger 2:1-Sieg im Wildpark

HSV-Torjäger Terodde bringt KSC um den Lohn

Nach einer verschlafenen Anfangsphase war der Karlsruher SC gegen den HSV nah dran am Punktgewinn. Doch dann flog Philip Heise vom Feld und Simon Terodde schlug eiskalt zu.

v.l. Toni Leistner (HSV), Philipp Hofmann (KSC), Klaus Gjasula (HSV), Malik Batmaz (KSC).

GES/ Fussball/ 2. Bundesliga: Karlsruher SC - Hamburger SV, 21.12.2020

Football / Soccer: 2nd League: Karlsruher Sport-Club vs Hamburger Sport-Verein, Karlsruhe, December 21, 2020
Umkämpfte Begegnung: Toni Leistner (links) bringt KSC-Torjäger Philipp Hofmann zu Fall, Klaus Gjasula und Malik Batmaz (rechts) schauen zu. Foto: Helge Prang GES/Helge Prang

Der beste Zweitliga-Torjäger Simon Terodde hat dem Karlsruher SC den versöhnlichen Jahresausklang zunichte gemacht.

Der Angreifer des Hamburger SV traf am Montagabend im Wildpark zum 2:1 (1:1)-Siegtreffer, nachdem Bakery Jatta für die Gäste und Philipp Hofmann für den KSC erfolgreich gewesen waren. Philip Heise hatte vor dem 2:1 Gelb-Rot gesehen.

Cheftrainer Christian Eichner hatte für die eine oder andere Überraschung gesorgt. So gehörte Offensivspieler Dominik Kother gar nicht erst zum KSC-Aufgebot, der 20-Jährige musste sich das Spiel von der Tribüne aus anschauen – aus disziplinarischen Gründen, wie es von Vereinsseite hieß.

Jatta beschert Gersbeck ein Déjà-vu und dem HSV die Führung

Auf dem Platz stand dagegen in Malik Batmaz ein zweiter Stürmer, der in einem 4-4-2 Torjäger Philipp Hofmann auf vorderster Linie unterstützen sollte. In der Innenverteidigung begann Robin Bormuth an der Seite von Christoph Kobald.

Daniel Gordon und Lukas Fröde saßen dafür auf der Bank, auf der auch der dritte Torhüter Paul Löhr Platz nahm. Der Grund: Stammkeeper Marius Gersbeck ging mit leichten Hüftproblemen in die Partie.

Und es waren keine drei Minuten gespielt, da musste Gersbeck den Ball bereits aus dem Netz holen. Bakery Jatta durfte nahezu unbehelligt durchs Mittelfeld spazieren und aus 20 Metern abschließen, was die frühe Hamburger Führung bedeutete. Für Gersbeck dürfte es ein Déjà-vu gewesen sein, denn beim 1:4 bei Erzgebirge Aue am vergangenen Donnerstag hatte ihm Pascal Testroet zwei ganz ähnliche Tore eingeschenkt.

Batmaz und Hofmann wecken den KSC auf

Und wie in Aue drohte dem KSC auch diesmal ein schneller Zwei-Tore-Rückstand. Jattas Versuch aus spitzem Winkel wurde im letzten Moment geblockt (5.), Dudziaks Abschluss aus zehn Metern geriet zu hoch (6.).

Die Gastgeber, die nach vier Siegen in Serie zuletzt zweimal verloren hatten, bekamen zunächst keinen Zugriff, waren aber nach 14 Minuten plötzlich zurück im Spiel. Batmaz brach über links durch, legte in die Mitte zu Hofmann, der völlig freistehend trocken vollendete.

Nach Hofmann siebtem Saisontreffer waren die Karlsruher präsenter und wurden häufiger in der HSV-Hälfte vorstellig, doch die Offensivabteilung der Hanseaten, allen voran Jatta, bekamen sie nicht in den Griff.

Nach 20 Minuten setzte der beste Liga-Schütze Simon Terodde einen Freistoß von Khaled Narey per Kopf an den Pfosten, kurz darauf zwang Narey nach einer Jatta-Flanke KSC-Schlussmann Gersbeck zu einer Glanztat (26.).

Goller nähert sich an, Jatta läuft Thiede weg

Dass sich im Karlsruher Nieselregen eine muntere Partie entwickelt hatte, daran hatte längst auch der KSC seinen Anteil. Marc Lorenz’ Versuch aus aussichtsreicher Position, der allerdings recht deutlich rechts am Tor vorbeistrich (21.), sowie zwei Distanzschüsse von Benjamin Goller (26., 43.)

Auf der Gegenseite bekam Rechtsverteidiger Marco Thiede Wirbelwind Jatta einfach nicht in den Griff. Der Gambier hatte auch bei Dudziaks Chance nach gut einer halben Stunde seine Füße im Spiel gehabt.

Enttäuschte Karlsruher nach dem Spiel gegen den Hamburger SV: Babacar Gueye und Benjamin Goller.
Enttäuschte Karlsruher nach dem Spiel gegen den Hamburger SV: Babacar Gueye und Benjamin Goller. Foto: Helge Prang/GES

Dabei hat Jatta nicht gerade die besten Erinnerungen an den Wildpark. Im August 2019 war er von den KSC-Fans bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen worden – vermeintlich wegen einer Schwalbe. Damals hatte ein Medienbericht aber auch Zweifel an der Identität des aus Gambia geflüchteten Jatta gesät.

Karlsruher SC kommt mit viel Schwung aus der Pause

Der KSC konnte mit dem Remis zur Pause gut leben und hatte sich in der Kabine offenbar vorgenommen, den zweiten Durchgang anders anzugehen als den ersten.

Batmaz hatte nach einer zu kurzen Faustabwehr von Ulreich die Führung auf dem Fuß (48.), Christoph Kobald köpfte sechs Minuten später eine Goller-Flanke knapp über das Tor.

Eichners Elf war nun dabei, dem Aufstiegsaspiranten den Schneid abzukaufen. Von den Hamburgern strahlten nach Wiederbeginn jedenfalls kaum Offensivgefahr aus. Ein zu hoch angesetzter Schuss von Josha Vagnoman nach gut einer Stunde stellte die erste Torannäherung der Gäste nach der Pause dar. Der HSV zeigte sich nun wieder aktiver, ohne jedoch den Druck aus der Anfangsphase der Partie zu entfachen.

Heise fliegt, Terodde schlägt eiskalt zu

Das lag auch daran, dass dessen Gegner längst ebenbürtig war und die Hamburger auch defensiv immer wieder beschäftigte. Lorenz’ Volleyschuss nach einer Thiede-Flanke stellte Ulreich nach 73 Minuten vor größere Probleme.

Schwierigkeiten bekam dann auch der KSC, weil er nach 77 Minuten zu zehnt weitermachen musste. Philip Heise, zuvor bereits wegen Spielverzögerung verwarnt, musste nach einem Foul an dem früheren Karlsruher David Kinsombi mit Gelb-Rot vom Feld – eine harte Entscheidung.

Und kurz darauf kam es für die Gastgeber noch dicker. Nach einer Flanke des eingewechselten Sonny Kittel setzte sich Terodde gegen Bormuth durch und schoss zur erneuten HSV-Führung ein (82.). Der KSC versuchte zu antworten – in Unterzahl ein schweres Unterfangen.

Hofmann vergibt die letzte Karlsruher Chance

Kurz vor Beginn der dreiminütigen Nachspielzeit kochten die Emotionen dann noch einmal hoch. Als Schiedsrichter Christof Günsch ein vermeintliches Foul an Marvin Wanitzek nicht ahndete, sahen zunächst Eichner, kurz darauf auch Wanitzek selbst wegen Meckerns Gelb.

In der Nachspielzeit vergab Hofmann dann die letzte Gelegenheit zum Ausgleich.

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