Die KSC-Profis machten aus dem ungleichen Duell mit den Hobbykickern aus den Fußballkreisen Karlsruhe, Bruchsal und Rastatt bei Schmuddel-Wetter und Flutlicht das Beste.
Philipp Hofmann und Co zeigten sich auf dem Platz von Fortuna Kirchfeld um Spielfreude bemüht und geizten zumindest während der ersten Hälfte nicht mit Toren. 12:1 (7:0) ging das aus.
Wichtiger aber als das Resultat war am Dienstagabend der Erlös für den guten Zweck. Der Anlass für das Sparring des Zweitliga-Zehnten mit den Amateuren, die durch Dominic Frey von der TuS Elchesheim zum Ehrentreffer kamen und sich tapfer gegen eine höhere Niederlage wehrten, war dabei so traurig wie tragisch. Er hatte die hiesige Fußballfamilie in den zurückliegenden Wochen zusammenrücken lassen.
Sohn des tödlich verunglückten Tino Hodzic macht den Anstoß beim Benefiz-Spiel
Bevor der Ball am Dienstagabend so richtig rollte, war es vielen der über 2.000 Zuschauern eng ums Herz geworden. Das war, als der dreijährige Malik Hodzic, an der Hand seiner Mutter Romina (26) auf den Rasen begleitet, den Anstoß ausführte.
Der Junge wird den Sommer 2021 als den Sommer in Erinnerung behalten, in dem er seinen Vater verlor. Tino Hodzic, Spielertrainer beim TSV Oberweier, war im August auf dem Weg zum Training bei einem Verkehrsunfall im Alter von 30 Jahren ums Leben gekommen.
Auch KSC-Testspieler van Rhijn trifft beim Benefiz-Spiel
Die Schock-Nachricht hatte auch in Kirchfeld für Bestürzung gesorgt. Bevor er nach Oberweier wechselte, hatte Hodzic für die Fortuna gespielt. Davor war er beim FV Malsch engagiert, weshalb sich Spieler dieser drei Clubs der Mannschaft von Christian Eichner entgegenstellten.
Die kam durch Fabian Schleusener (4., 41.), Malik Batmaz (8., 14.), Marvin Wanitzek (20., 31.), Dominik Kother (39.) vor der Pause zu ihren Torerfolgen. Nach dem Komplettwechsel zur Pause legten Hofmann (65., 82., 85.) und Testspieler Ricardo van Rhijn (70.) mit einem schönen Außenristtreffer nach. Zudem unterlief „Tinos Allstars“ noch ein Eigentor (77.).
Nach Tod von Tino Hodzic: Bis zu 40.000 Euro als Erlös aus Benefizspiel erwartet
Zu den Organisatoren des Benefizspiels gehörte der frühere KSC-Sportdirektor Rolf Dohmen, der das Event zusammen mit Uwe Kunz und Hodzics Freund Dirk Rhode auf die Beine gestellt hatte. Dohmens Fazit: „Ich hatte als Ziel, dass wir 50.000 Euro für die Familie zusammenbekommen. Am Ende wird der Erlös zwischen 30.000 und 40.000 Euro liegen“, schätzte er.
Die Zuschauer in Kirchfeld, soweit an den Entwicklungen beim KSC interessiert, achteten vor allem auf die aktuellen Testspieler Daniel Opare und Ricardo van Rhijn. Der Niederländer hat es Christian Eichner während der Trainingseinheiten seit Montag bereits angetan. Den Test bewertete er als das, was er war: sportlich aussagelos. „Der gute Zweck stand im Vordergrund. Für uns war es die zweite Trainingseinheit heute und in diesem Rahmen war sie eine tolle Sache“, meinte er.
SV Waldhof ersetzt AS Nancy als Testspiel-Gegner des KSC
Fußballerisch fordernder wird für seine Mannschaft der Donnerstag sein. War für diesen Tag eigentlich der AS Nancy in Kehl als Gegner des KSC vorgesehen, so wird der KSC nun an einem geheim gehaltenen Ort gegen Drittligist SV Waldhof Mannheim testen. Der französische Zweitligist hatte nach der Beurlaubung seines deutschen Trainers Daniel Stendel nun kurzfristig abgesagt.
Vor allem der aus der Ajax-Schule hervorgegangene van Rhijn hat sich in den Einheiten seit Montag als für den KSC interessant erwiesen. Sportgeschäftsführer Oliver Kreuzer bestätigte, dass der Niederländer ein Thema werden könnte. Am Dienstag hatte er, wie erwartet, die auslaufenden Verträge mit Christian Eichner und Zlatan Bajramovic mit Laufdauer bis 30. Juni 2025 verlängert.
KSC-Kapitän Gondorf nach Verletzung wieder am Ball
Im KSC-Training am Dienstagvormittag, zu dem Eichner und Bajramovic von Nachwuchstrainer Aron Jaeckle unterstützt wurden, verletzte sich Adrian Freiwald aus der U19 und der Nachwuchsverteidiger Felix Irorere am Sprunggelenk. So fehlten beide am Nachmittag in Kirchfeld.
Es ist unser Ziel, dass ich nächste Woche zu 100 Prozent ins Mannschaftstraining einsteige.Jérome Gondorf, KSC-Kapitän
Bei Jérôme Gondorf, der wegen einer Muskelverletzung die Zweitligaspiele gegen Schalke (2:1), St. Pauli (1:3) und Regensburg (2:2) verpasste, geht es voran. Er begann am Dienstagmorgen mit kontrolliertem Balltraining. „Es ist unser Ziel, dass ich nächste Woche zu 100 Prozent ins Mannschaftstraining einsteige. Wenn da alles gut geht, liegt es am Trainer, ob ich gegen Aue dabei sein werde oder ob man sagt, vielleicht nimmt man doch lieber nochmal eine weitere Trainingswoche mit“, erklärte der KSC-Kapitän zum Stand der Dinge.
Karlsruher SC: Kuster (46. Eisele), Opare (46. Van Rhijn), Gordon (46. Jakob), Unrath (46. Kobald). Rabold (46. Heise) – Kother (46. Cueto), Wanitzek (46. Breithaupt), Theisinger (46. Choi), Kaufmann (46. Cueto) – Schleusener (46. Hofmann), Batmaz (46. Thiede).