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Am Samstag in Regensburg

Mit der Raute kamen die Punkte: KSC fährt mit neuem System im Mittelfeld bislang gut

Nach dem Abgang von Torjäger Philipp Hofmann hat sich das KSC-Spiel auch taktisch verändert. Zuletzt setzte Trainer Eichner auf eine Doppelspitze mit Raute dahinter - und hatte damit Erfolg.

Marvin Wanitzek (KSC) schiesst einen Eckball.

GES/ Fussball/ 2. Bundesliga: Karlsruher SC - 1. FC Magdeburg, 24.07.2022

Football / Soccer: 2nd german league: Karlsruher SC vs 1. FC Magdeburg, Karlsruhe, July 24, 2022
Auch bei Standards gefragt: Marvin Wanitzek tritt häufig die ruhenden Bälle und ist auch sonst ein zentraler Baustein in der KSC-Elf. Foto: Markus Gilliar/GES

Die Quantität stimmte. So viele KSC-Profis wie bei der Einheit am Donnerstagnachmittag hatte Trainer Christian Eichner lange nicht mehr begrüßen dürfen. Torhüter Marius Gersbeck, die Stürmer Mikkel Kaufmann und Malik Batmaz sowie Außenbahnspieler Kelvin Arase, die an den Tagen zuvor alle pausiert hatten, standen wieder auf dem Platz.

Auch aufgrund der entspannter gewordenen Personalsituation, zu der während der Woche zudem die Ankunft von Innenverteidiger Stephan Ambrosius beigetragen hatte, war Eichner vor der Einheit zuversichtlich aufs Pressepodium gestiegen. „Den Weg und diese kleine Entwicklung“ der vergangenen Wochen wolle man am Samstag (13 Uhr/Sky) in Regensburg fortsetzen, erklärte er.

„Man hat schon gemerkt: Je länger die Wochen jetzt gingen, desto mehr Substanz kam in den Kader dazu. Es wurde vermehrt auf der einen oder anderen Position schärfer“, stellte Eichner fest.

Der Zuwachs an Qualität ging mit deutlich positiveren Ergebnissen einher: Auf die beiden Auftakt-Pleiten in der Liga folgte der souveräne Sieg in der ersten Pokalrunde in Neustrelitz (8:0), ehe zuletzt in Fürth (1:1) und zu Hause gegen Sandhausen (3:2) auch im Zweitliga-Alltag die ersten Punkte heraussprangen.

Vorteil der Raute: Vorne viel Power, hinten dran das bewährte Trio

Den beiden bis dato letzten Ligaspielen war eine Systemumstellung vorausgegangen. Eichner hatte in Fürth und auch gegen Sandhausen von Beginn an zwei Stürmer aufs Feld geschickt und das Mittelfeld in einer Raute formiert.

Tim Breithaupt agierte jeweils als alleiniger Sechser vor der Abwehr, Marvin Wanitzek und Jérôme Gondorf nahmen die Halbpositionen ein und Paul Nebel wirbelte hinter den Spitzen auf der neu geschaffenen Zehnerposition.

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Waren im zuvor praktizierten 4-3-3 – wie auch im klassischen 4-4-2 ohne Raute – typische Außenbahnspieler wie Kelvin Arase oder Lucas Cueto gefragt gewesen, ist für diese in der neuen Systematik kein Platz. Der Vorteil: Eichner kann auf eine Doppelspitze setzen, was den Stürmertypen in seinem Kader entgegenkommt, und muss dennoch keinen der drei Schlüsselspieler Breithaupt, Wanitzek und Gondorf draußen lassen oder auf die Außen schicken.

„Das sind nicht die Spieler, die auf der Linie kleben“, sagt der KSC-Coach zur Rolle von Wanitzek und Gondorf. Das Duo war in der veränderten taktischen Formation bei eigenem Ballbesitz für den Gegner schwerer zu greifen gewesen als sonst.

Wir sind auf einem guten Weg, so müssen wir weitermachen.
KSC-Vizekapitän Marvin Wanitzek

„Im Spiel mit dem Ball bekommen wir viele Freiheiten. Wenn du die Position statisch spielst, ist das einfach zu verteidigen. Wenn du dich aber immer wieder veränderst, ist es schwieriger für den Gegner das aufzufangen“, erklärt Wanitzek, der gegen Sandhausen gemeinsam mit Gondorf das Spiel nach vorne immer wieder angekurbelt hatte. „Es macht gerade Spaß, wir sind auf einem guten Weg, so müssen wir weitermachen“, findet der Vizekapitän.

In den Jahren zuvor hatten sich derlei Systemfragen fast nie gestellt, da Torjäger Philipp Hofmann im Sturm unantastbar gewesen und in der Regel am besten im 4-3-3 zur Geltung gekommen war. So war es meist nur darum gegangen, wer die offensiven Außenpositionen einnimmt.

Die neue Unberechenbarkeit im Mittelfeld ist ganz in Eichners Sinne. „Ich will, dass die Spieler sich verändern, dass sie überall auftauchen. Nur gegen den Ball sollen sie da sein, wo sie der Magnet an der Tafel vorsieht“, gibt er vor.

Die Raute dürfte auch am Samstag das Mittel der Wahl sein. Zumal dem KSC-Trainer durch die Rückkehr von Kaufmann und Batmaz voraussichtlich genügend Sturm-Optionen zur Verfügung stehen. Simone Rapp, gegen Sandhausen genau wie Batmaz einer der Torschützen, und Fabian Schleusener stehen definitiv für einen Einsatz im Angriff bereit.

Großanleger kaufen KSC-Aktien im Wert von 300.000 Euro

Indes gab der KSC bekannt, dass weitere Großanleger den Kauf von KSC-Aktien im Wert von 300.000 Euro zugesagt haben.

Die Einnahmen der seit Mitte Juli laufenden zweiten Aktienausgabe summieren sich dem Club zufolge damit auf rund 1,4 Millionen Euro. Das Finanzierungsziel sind 1,7 Millionen Euro, die zusammen mit Bankdarlehen in Höhe von 8,3 Millionen in den Innenausbau der neuen Arena fließen sollen.

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