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Schlotterbeck trifft für Union

K.o. in der Verlängerung: KSC verpasst Pokal-Überraschung hauchdünn

Der KSC war gegen Union Berlin nah dran an einer Überraschung, doch kurz vor dem Elfmeterschießen schlug der Bundesligist eiskalt zu.

Zweikampf, Duell zwischen Marvin Wanitzek (KSC) und Marvin Friedrich (Union).

GES/ Fussball/ DFB-Pokal: Karlsruher SC - 1. FC Union Berlin, 12.09.2020

Football / Soccer: DFB-Cup: KSC vs Union Berlin, Location, September 12, 2020
Auf Augenhöhe: Marvin Wanitzek (links) und der KSC boten Union Berlin mit Marvin Friedrich einen starken Fight. Foto: Markus Gilliar/GES

Der Karlsruher SC hat in seinem ersten Pflichtspiel der neuen Saison eine Überraschung hauchdünn verpasst. Der Fußball-Zweitligist musste sich in der ersten Runde des DFB-Pokals dem 1. FC Union Berlin knapp geschlagen geben. Die Entscheidung zugunsten des Bundesligisten fiel erst in der Verlängerung, als Nico Schlotterbeck für die Berliner zum 1:0-Endstand traf.

KSC-Cheftrainer hatte wie erwartet drei der vier Neuzugänge von Beginn an aufgeboten. Die Innenverteidigung bildete gemeinsam mit Christoph Kobald der von Fortuna Düsseldorf gekommene Robin Bormuth, links verteidigte der von Norwich City ausgeliehene Philip Heise und vor ihm durfte Benjamin Goller (Leihe von Werder Bremen) wirbeln.

Auf rechts begannen defensiv Marco Thiede und offensiv Marco Djuricin, das Zentrum sollten Lukas Fröde und vor ihm Marvin Wanitzek und der neue Kapitän Jerôme Gondorf dicht halten. Ganz vorne bildete Philipp Hofmann in einem 4-1-4-1-System die einzige Spitze.

Der vierte Neue, der aus Österreich gekommene Torhüter Markus Kuster (SV Mattersburg), musste auf der Bank Platz nehmen, nachdem Eichner dessen Konkurrenten Marius Gersbeck am Vortag zur neuen Nummer eins gemacht hatte. Und Gersbeck hätte nach gut drei Minuten fast zum ersten Mal hinter sich greifen müssen. Nach einem Eckball bugsierte Marvin Friedrich von Hofmann bedrängt den Ball an den Pfosten, Christian Gentner drosch den Nachschuss drüber. In der siebten Minute verzog Niko Gießelmann aus aussichtsreicher Position.

Union begann druckvoll, entließ den KSC dann aber nach rund zehn Minuten aus dem Würgegriff. Ein erster Abschluss der Gastgeber von Gondorf per Kopf blieb allerdings ungefährlich (16. Minute). Auch Bormuths Kiopfball nach einem Wanitzek-Freistoß brachte das Tor von Andreas Luthe nicht ernsthaft in Gefahr (22.). Dass die Karlsruher nun mutiger wurden, symbolisierte auch eine Szene aus der 24. Minute, als Heise einen langen Ball per Hacke klärte. Wenig später schloss Wanitzek einen Konter über Djuricin und Goller ab, stellte dabei Luthe aber vor keine Probleme.

Die Berliner mit dem Ex-Karlsruher Grischa Prömel und dem früheren KSC-Juniorenspieler Nico Schlotterbeck hatten erwartungsgemäß spielerische Vorteile, kamen aber nach der schwungvollen Anfangsphase kaum noch in die gefährliche Zone.

In der 37. Minute musste Gersbeck dann doch erstmals richtig eingreifen, als er einen Flachschuss von Gießelmann erst im zweiten Anlauf festhalten konnte. Richtig gut machte der KSC-Schlussmann seine Sache dann drei Minuten später: Nach einem Konter musste er gegen Marcus Ingvartsen Kopf und Kragen riskieren, um noch vor diesem an den Ball zu kommen.

450 Fans im Wildparkstadion

Angetrieben von den erstaunlich lautstarken 450 Zuschauern auf der Haupttribüne vergab Wanitzek bei einem 30-Meter-Freistoß, den er knapp neben das Tor setzte, die letzte Chance vor der Pause (45.+2). Und auch nach Wiederanpfiff, den beide Teams unverändert erlebten, war es der KSC, der die erste gefährliche Aktion verbuchte.

Nach starkem Zusammenspiel mit seinem Vize-Kapitän Wanitzek versuchte Gondorf in die Mitte zu legen anstatt aus 16 Metern selbst abzuschließen (47.). Kurz darauf prüfte Marius Bülter KSC-Keeper Gersbeck, der sicher hielt (51.). Auf der Gegenseite kam Wanitzek nach einer Einzelaktion zum Abschluss, der aber zu harmlos geriet (57.). Gefährlicher war zwei Minuten später Bormuths Kopfball, den er nach einem Heise-Freistoß einen Tick zu hoch ansetzte.

KSC spielt munter mit

Der Außenseiter spielte weiter munter mit, während Union auch jetzt keine Mittel fand, um zu klaren Gelegenheiten zu kommen. Erst in der 72. Minute näherten sich die Gäste wieder einem Torerfolg an, als der eingewechselte Sheraldo Becker knapp übers Tor schlenzte. Djuricin, der kurz darauf durch Dominik Kother ersetzt wurde, lieferte zwei Minuten später die Antwort, indem er Luthe mit einem Distanzschuss zu einer Glanztat zwang. Und auch Wanitzeks Versuch, der das lange Eck um einen Meter verfehlte, war nicht ungefährlich (79.). Hofmann per Kopf nach einer Wanitzek-Ecke hatte nach knapp 82 Minuten die nächste KSC-Chance.

Eichners Team war nun am Drücker, die Überraschung lag in der Luft, was auch die wenigen Fans auf der Tribüne spürten. Und doch wären es beinahe die Berliner gewesen, die kurz vor Ablauf der 90 Minuten die Verlängerung verhindert hätten. Nach einem Eckball kam Gentner aus kurzer Distanz zum Schuss, der allerdings zu hoch geriet.

Die Partie blieb torlos und so bekamen die Akteure eine Extraschicht. Und auch diesmal erwischte Union den besseren Start: Bormuth musste gegen den eingewechselten Joshua Mees in höchster Not klären, nach der anschließenden Ecke wurde Prömels Schuss geblockt.

Entscheidung in der 118. Minute

Auf der Gegenseite verfehlte ein Hofmann-Kopfball knapp das Ziel (97.). Bei manch einem KSC-Akteur ließen nun die Kräfte nach, doch die Blau-Weißen boten dem Bundesligisten weiter kräftig Paroli. Eichner brachte nun noch einmal frische Kräfte: Marc Lorenz kam für Goller, Alexander Groiß für Fröde.

Das Elfmeterschießen rückte näher, doch dann schlug Union eiskalt zu: Nach einem Freistoß von links traf Schlotterbeck per Volleyabnahme ins Tor und damit auch mitten ins Karlsruher Herz (118.).

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