Ein bei finanziell klammen Profifußballvereinen recht gängiges und auch immer beliebteres Instrument zur Beschaffung frischen Geldes ist die sogenannte Fan-Anleihe. Explizit zur Verbesserung der Infrastruktur im Wildpark wird nun auch der KSC dahingehend kreativ und laut seinem Geschäftsführer Michael Becker eine Anleihe (ab 100 Euro) auflegen.
In der Woche nach dem letzten Saisonspiel gegen den Halleschen FC, also zwischen dem 20. und 25. Mai, soll es dann soweit sein. Im ersten Schritt wird der KSC 2,5 Millionen Euro anleihen. Die Urkunde wird laut Becker mit sechs Prozent auf fünf Jahre verzinst. Vier Prozent davon seien jährlich die Geldrendite. Zwei Prozent gibt’s demnach in Form eines Gutscheines, einlösbar gegen KSC-Produkte.
Fans schätzen Anleihen
Anleihen sind bei Fans beliebt. Bei Finanzexperten werden sie wegen des hohen Kreditrisikos nicht gerne gesehen. Einmal abgesehen davon, dass Fälle bekannt sind, bei denen das Geld der Fans letztlich nicht für den genannten Zweck verwendet wurde. Prominent ist das Beispiel des Hamburger SV. Der wollte als Anlage-Emittent in die Jugendarbeit investieren, stattdessen floss das Geld der Fans, insgesamt 17,5 Millionen Euro, fast komplett in die Profimannschaft.
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Geschäftsführer Becker zu den beim KSC vorliegenden Motiven, eine Anleihe herauszugeben: „Es geht darum, am Ende in Summe fünf neue Fußballplätze und ein neues Funktionsgebäude für das Nachwuchsleistungszentrum zu bauen.“ So die Genehmigungen rechtzeitig erteilt werden, soll noch in diesem Jahr ein zweiter Kunstrasenplatz auf dem Trainingsgelände am Adenauerring entstehen.
Genau für die Finanzierung all dessen, was der KSC als einen seiner sechs Zukunftsbausteine ansieht und er plakativ als „Vision Wildpark“ vermarktet, sei die Anleihe bestimmt, „Wir glauben, dass wir für ein derart nachhaltiges Projekt Fans und Anleger gewinnen können“, schätzt Becker. Es geht um Investitionen mit einem Geamtvolumen von rund zehn Millionen Euro.
"Vision Wildpark"
Eine zweite Finanzierungsgrundlage der „Vision Wildpark“ soll „ein Modell mit Unternehmen und Sponsoren aus der Region“ (Becker) sein.