Die virtuelle Medienrunde am Dienstagabend begann mit zehnminütiger Verspätung. Nicht das Training, sondern die Videoanalyse, so entschuldigte sich Christian Eichner, habe ein wenig länger gedauert. Vor der Abfahrt in Richtung Erzgebirge am Mittwochmittag hatte der Trainer des Karlsruher SC seine Spieler noch einmal mit Szenen aus der Düsseldorf-Partie (1:2) konfrontiert.
Eichners Haupterkenntnis: „Wir hatten nicht den allerletzten Mut im Spiel gegen den Ball wie etwa im Heimspiel gegen Paderborn, da haben wir das herausragend gemacht.“
Jetzt den KSC-Newsletter abonnieren
Näher dran: Aktuelle Berichterstattung und exklusive Hintergrund-Infos zum KSC - das liefert die BNN-Sportredaktion im neuen kostenlosen Newsletter „Nur der KSC“ jede Woche direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Jetzt anmelden
Wenn am Donnerstagabend um 20.30 Uhr das Kräftemessen mit Erzgebirge Aue angepfiffen wird, soll die Anfangself jenen Mut wieder mit auf den Platz bringen. Voraussetzung dafür sind Offensivkräfte, die in der Lage sind, Kilometer abzuspulen. Deshalb, und weil Dominik Kother und Marc Lorenz gegen die Fortuna zuletzt nicht die erhoffte Durchschlagskraft entwickelt hatten, ist auf den Außenbahnen zumindest mit einem Wechsel zu rechnen.
Gondorf ist gesetzt, Goller eine Option
Gegen Düsseldorf und zuvor in Osnabrück (2:1) war Malik Batmaz im Verlauf der zweiten Halbzeit in die Partie gekommen. Ein Kandidat für die Startelf, so betonte Eichner am Dienstag, sei auch Benjamin Goller. Die Leihgabe von Werder Bremen hatte zu Saisonbeginn mehrfach in der Anfangsformation gestanden, zuletzt aber die Ersatzbank gedrückt. „Benni hat hier schon richtig gute Spiele gemacht. Er weiß auch, wo er Luft nach oben hat: in puncto Abschluss und Torgefahr. Das brauchen wir von diesen Positionen“, erklärte Eichner.
An anderer Stelle wird der KSC-Coach definitiv einen Wechsel vornehmen. Der zuletzt Gelb-gesperrte Kapitän Jérôme Gondorf, der am Dienstag mit auf dem Pressepodium saß, darf wieder mitmischen. Am wahrscheinlichsten ist es, auch wenn sich Eichner diesbezüglich noch nicht festlegte, dass Alexander Groiß dafür draußen bleiben muss. „Alex ist auf einem richtig guten Weg. Ich fand sein Spiel von der Tribüne aus ansprechend“, meinte Gondorf über seinen Vertreter.
Relegation in Aue 2018 ist für Eichner kein Thema
Sein Trainer kündigte indes an, bei den Personalfragen auch die Folgepartie am Montag (20.30 Uhr) gegen den Hamburger SV im Blick zu haben. In Sachen Rotation gelte aber auch: „Gleichzeitig dürfen wir nicht überdrehen. Die Jungs haben vorher vier Spiele in Folge gewonnen. “ Eichner ergänzte: „Jetzt müssen Zlatan und ich einfach schauen, was passt, was stimmig ist. Vielleicht auch, was wir kommenden Montag benötigen. Das habe ich schon im Hinterkopf.“
Vor Augen haben Eichner und seine Spieler erst einmal das Team aus Aue, das genau wie die Karlsruher in elf Partien bislang 16 Punkte gesammelt hat. „Sie kommen sehr stark über ihre mannschaftliche Geschlossenheit“, weiß der KSC-Coach, der aber auch „extreme Qualität“ im Offensivbereich des Gegners beobachtet hat und stellvertretend Jan Hochscheidt und den vierfachen Saisonschützen Florian Krüger nennt. Eines stellte Eichner am Schluss noch klar: Die verlorene Relegation 2018 gegen Aue sei für das Spiel am Donnerstag „null Komma null Thema“.